Die optimale Kalkdüngung

Best Practice für Praktiker - Teil 1

Pehameter, das sehr hohen Kalkbedarf anzeigt. Foto: Düngekalk-Hauptgemeinschaft
Das Pehameter schlägt aus: Der Kalkbedarf des Bodens ist hoch. Foto: Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Kalkdüngung ist mehr als nur eine Maßnahme zur pH-Wert-Korrektur – sie ist ein zentraler Baustein für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit, stabile Erträge und eine effiziente Nährstoffverwertung. Dennoch wird ihr Stellenwert in der landwirtschaftlichen Praxis häufig unterschätzt. Dabei ist klar: Wer nicht kalkt, riskiert langfristig Ertragsverluste und Bodenprobleme.

Das DLG-Merkblatt 456 liefert fundierte Handlungsempfehlungen für eine standortgerechte und wirtschaftlich sinnvolle Kalkversorgung. In der Serie „Die optimale Kalkdüngung – Best Practice für Praktiker“ fassen fünf kompakte Praxistipps die wichtigsten Kernbotschaften zusammen – von der Bedarfsanalyse über die Wahl des richtigen Kalkdüngers bis hin zum optimalen Ausbringungszeitpunkt und der passenden Technik.

Ob Ackerbau oder Grünland, konventionell oder ökologisch: Diese Tipps helfen, die Potenziale der Kalkung gezielt zu nutzen – für gesunde Böden, vitale Pflanzen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft.

Tipp 1: Wer nicht kalkt, 

erntet Verluste

Warum ohne pH-Management jeder Hektar an Fruchtbarkeit verliert

Eine standortgerechte Kalkung ist die Grundvoraussetzung für nachhaltigen Ackerbau – ökologisch wie wirtschaftlich. Nur bei optimalem pH-Wert entfalten Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Calcium und Magnesium ihre volle Wirkung. Gleichzeitig werden schädliche Schwermetalle gebunden, das Bodenleben gefördert und die Bodenstruktur verbessert. Kalk steigert Tragfähigkeit, Wasseraufnahme und Befahrbarkeit, mindert Erosion und sichert langfristig die Bodenfruchtbarkeit und somit den Ertrag.

Schaubild zu Zustand des Bodens und den optimalen ph-Wert. Grafik: Yara
Wie sauer der Boden ist und wie es um den ph-Wert bestellt ist, zeigt diese Übersicht. Foto: Düngekalk-Hauptgemeinschaft. Grafik: Yara

Warum ist regelmäßiges Kalken notwendig? Böden versauern durch natürliche Prozesse und landwirtschaftliche Nutzung. Hohe CO₂-Konzentrationen in der Bodenluft und Wasser-Versickerung führen zur Säurebildung im Boden, wodurch Calcium-Ionen gelöst und ausgewaschen werden. Dies verursacht Kalkverluste, verstärkt durch landwirtschaftliche Bodennutzung und saure Dünger. Auf kalkarmen Standorten sind daher Aufkalkungen notwendig.

Als vergleichsweise günstiges Betriebsmittel amortisieren schon wenige Prozent Mehrertrag die Investition schnell. 
 

Text: Dr. Alexander Schmithausen, DLG-Ausschuss Pflanzenernährung

Unter Naturkalk finden Sie detaillierte Informationen zum Kalkmanagement.

Das  DLG-Merkblatt 456 Hinweise zur Kalkdüngung bündelt weitere Informationen zur Vertiefung.
 

 Zum Thema

Pflanzenbau

Kleine Gaben, große Wirkung

Blattdüngung in Kartoffeln
Pflanzenbau

Die Maschinenvorführungen der DLG-Feldtage 2024 in Bildern

Besuchermagnet Vorführungen
Pflanzenbau

Kleine Gaben, große Wirkung

Drahtwurm-Control
Landtechnik

Einblicke in moderne Agrarwirtschaft, Gemüseproduktion und technische Innovationen

Hochschulteam Göttingen in Dänemark
Hochschulteam Göttingen auf Tour
Nachhaltigkeit

Öko-Landwirt Sönke Strampe über den Anbau der Süßkartoffel

"Man muss Abenteuerlust mitbringen"
Ökonomie

Treffpunkt "Traktion und Bodenschutz" auf den DLG-Feldtagen 2024

Mehr Bodenschutz im Ackerbau
 Größte landwirtschaftliche Freiluftmesse Südpolens
Nachhaltigkeit

Strategien für den Pflanzenbau der Zukunft

Anbausysteme erfolgreich verbinden
Pflanzenbau

Regenerative Landwirtschaft

Der Boden im Mittelpunkt
Pflanzenbau

Dr. Bruno Görlach stellt den Stand der Technik vor

Smart Spraying – Erwartungen, Hoffnungen, Wirklichkeit
Pflanzenbau

Der integrierte Pflanzenschutz rückt wieder mehr in den Fokus

 So viel wie nötig, so wenig wie möglich
Tagesexkursion des Hochschulteams Kiel
Messe

"Out of the Box"-Strategien für den Pflanzenbau

Wie sich nachhaltiger Ackerbau auch rechnet
Pflanzenbau

Einfache Handhabung und effiziente Ausbringung

Vogelsang Schleppschuhgestänge Blackbird im Test
Pflanzenbau

Perspektiven für den Frühkartoffelanbau

„Am Ende bleibt nur  die Solaranlage“