Die optimale Kalkdüngung

Best Practice für Praktiker - Teil 3

Hand mit Brocken trockenen Bodens. Foto: Foto: Kalkverband Agrar
Den Boden mit Fingerspitzengefühl zu pflegen, ist auch bei der Kalkdüngung wichtig. Foto: Kalkverband Agrar

Kalkdüngung ist mehr als nur eine Maßnahme zur pH-Wert-Korrektur – sie ist ein zentraler Baustein für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit, stabile Erträge und eine effiziente Nährstoffverwertung. Dennoch wird ihr Stellenwert in der landwirtschaftlichen Praxis häufig unterschätzt. Dabei ist klar: Wer nicht kalkt, riskiert langfristig Ertragsverluste und Bodenprobleme.

Das DLG-Merkblatt 456 liefert fundierte Handlungsempfehlungen für eine standortgerechte und wirtschaftlich sinnvolle Kalkversorgung. In der Serie „Die optimale Kalkdüngung – Best Practice für Praktiker“ fassen fünf kompakte Praxistipps die wichtigsten Kernbotschaften zusammen – von der Bedarfsanalyse über die Wahl des richtigen Kalkdüngers bis hin zum optimalen Ausbringungszeitpunkt und der passenden Technik.

Ob Ackerbau oder Grünland, konventionell oder ökologisch: Diese Tipps helfen, die Potenziale der Kalkung gezielt zu nutzen – für gesunde Böden, vitale Pflanzen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft.

Tipp 3: Billiger Kalk kann teuer werden

Was jeder Ackerbauer bei der Wahl des Kalkdüngers beachten muss

Nicht jeder Kalk ist gleich – und wer hier spart, muss später mit Ertragseinbußen und Bodenproblemen rechnen. Kalkdünger unterscheiden sich stark in Herkunft, Bindungsform, Korngröße, Reaktivität, Nebenbestandteilen und Qualität. Entscheidend für die Wirksamkeit ist der sogenannte Neutralisationswert (NW), der die basisch wirksamen Bestandteile im Vergleich zu reinem CaO angibt. Auch die Bindungsform – Carbonat, Oxid, Hydroxid oder Silikat – beeinflusst die Geschwindigkeit der pH-Anhebung.

Je feiner der Kalk vermahlen ist, desto schneller wirkt er. Brannt- und Mischkalke wirken schnell und eignen sich für strukturgeschädigte Böden. Kohlensaure Kalke wirken mittelfristig und sind ideal für die regelmäßige Erhaltungskalkung. Silikatische Kalke und Carbokalk bieten zusätzliche Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat. Diese müssen dann in der Bilanzierung berücksichtigt werden.

Die Produktmenge richtet sich nach dem CaO-Gehalt – eine korrekte Umrechnung der verschiedenen Kalktypen ist notwendig! Orientierung bietet das DLG-Qualitätssiegel, das für geprüfte und überdurchschnittlich hochwertige Produkte steht.

Text: Dr. Alexander Schmithausen, DLG-Ausschuss Pflanzenernährung
 

Unter Naturkalk finden Sie eine Übersichtstabelle zu den verschiedenen Kalken. 

Das DLG-Merkblatt 456 Hinweise zur Kalkdüngung bündelt weitere Informationen zur Vertiefung.
 

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