Die DLG zeichnet Lebensmittel mit den DLG-Prämierungen in Gold, Silber und Bronze aus. Alle ausgezeichneten Produkte müssen, soweit es im Prüfrahmen vorgesehen ist, eine sensorische Analyse, Labortests sowie eine Zubereitungs-, Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfung bestehen. Über eine Prämierung in Gold, Silber oder Bronze entscheidet die erreichte Punktzahl.
- Eine DLG-Prämierung in Gold erhalten Produkte, die alle Testkriterien fehlerfrei erfüllen.
- Eine DLG-Prämierung in Silber erhalten Produkte, die eine geringe Abweichung in einem Prüfkriterium aufweisen (z.B. Geruch, Geschmack). Alle anderen Testkriterien werden fehlerfrei erfüllt.
- Eine DLG-Prämierung in Bronze erhalten Produkte, die mehrere geringe Abweichungen in verschiedenen Prüfkriterien oder eine stärkere Abweichung in einem Prüfkriterium aufweisen. Alle anderen Testkriterien werden bestanden.
Die Testmethoden der DLG basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Qualitätssicherung von Lebensmitteln.
Testschwerpunkte: Sensorische Tests, Laboranalysen, Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen
Im Zentrum der DLG-Tests steht die sensorische Analyse der Lebensmittel (u.a. Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz). Die Prüfer erstellen für jedes Produkt ein Expertengutachten nach DIN EN ISO/IEC 17065. Ergänzend dazu finden Zubereitungsprüfungen(z.B. bei Fertiggerichten), Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfungen sowie chemische, mikrobiologische und physikalische Tests statt. Maßgeblich für die Auszeichnung ist die Qualität des Endprodukts, das zu einem bestimmten Stichtag vom Hersteller zur Prüfung eingereicht wird und der laufenden Produktion entstammt.
Sensorische Analyse
Die sensorische Analyse erfolgt nach Prüfschemata, die von Experten aus Wissenschaft und Praxis für verschiedene Produktbereiche entwickelt wurden. In den DLG-Tests führen sensorische Fehler in den Bereichen Geschmack, Geruch, Aussehen oder Konsistenz zu Punktabzug. Die Sensorik-Experten bewerten die Lebensmittel nach dem wissenschaftlich anerkannten DLG-5-Punkte-Schema.
Experten aus Wissenschaft und Praxis
Die DLG-Tests werden durch Experten aus Wissenschaft, Lebensmittelkontrolle sowie der Lebensmittelindustrie und des Handwerks durchgeführt. Fachliche Leiter der Qualitätsprüfungen sind anerkannte Wissenschaftler aus den jeweiligen Produktbereichen. In den Labortests arbeitet das DLG-Testzentrum mit Laboratorien zusammen.
Neutralität in der Qualitätsbewertung
In den sensorischen Tests sowie in den Labortests bewerten die Prüfer die Produkte in anonymisierter Form, das heißt ohne Kenntnisse über den Hersteller, die Marke, das Produkt oder den Preis. Um die Neutralität zu wahren, werden die Verpackungs- und Kennzeichnungs-/Deklarationsprüfungen separat von Testern durchgeführt, die sich nicht an den sensorischen Bewertungen beteiligen.
Die Teilnahme an den DLG-Qualitätsprüfungen ist für alle Lebensmittelproduzenten freiwillig. Die Prüfgebühren, die für jedes getestete Produkt erhoben werden, sind abhängig von den Testvorbereitungen (z.B. fachgerechte Zubereitung der Produkte für die sensorische Prüfung) sowie der Art und dem Umfang der Labor-, der Verpackungs- und Kennzeichnungsuntersuchungen. Die Hersteller erhalten für alle Produkte einen Prüfbefund, dem Hinweise zu entnehmen sind, wie aufgeführte Fehler oder Mängel behoben werden können. Die Freiwilligkeit der Teilnahme an den Tests ist der Grund dafür, dass nur prämierte Produkte veröffentlicht werden.
Das DLG-5-Punkte-Schema® ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode zur objektiven Qualitätsbewertung von Lebensmitteln. Mit Hilfe dieses Schemas lassen sich sensorische Fehler im Aussehen, Geruch, Geschmack oder in der Konsistenz eines Lebensmittels feststellen. Für jedes Produkt definieren Experten im Vorfeld der Tests ein optimales sensorisches Qualitätsprofil. Dazu werden je nach Produkt bis zu 40 Eigenschaften getestet.
Werden im Test Fehler festgestellt, wie z.B. eine falsche Würzung, führen diese zu Punktabzug. Wenn ein Lebensmittel keine sensorischen Fehler aufweist, erhält es die Höchstpunktzahl von 5,0 Punkten.
5-Punkte-Skala
Punkte | Qualitätsbeschreibung | Allgemeine Eigenschaftsbeschreibung |
---|---|---|
5 | sehr gut | Keine Abweichung von den Qualitätserwartungen |
4 | gut | Geringfügige Abweichungen |
3 | Zufriedenstellend | Leichte Abweichungen |
2 | Weniger zufriedenstellend | Deutliche Abweichungen |
1 | Nicht zufriedenstellend | Starke Abweichungen |
0 | ungenügend | Nicht bewertbar |
Die Lebensmittelsensorik ist eine wissenschaftliche Disziplin. Sie beschäftigt sich mit der objektiven Bewertung von Lebensmitteln durch die geschulten menschlichen Sinnesorgane. Sie wird in der industriellen und handwerklichen Produktentwicklung, Produktion, Qualitätssicherung sowie der Forschung und bei Kontrollen durch amtliche Behörden (z.B. Lebensmittelkontrolle) eingesetzt.
Sensorische Analyse
Die sensorische Analyse ist eine eigenständige analytische Untersuchung. Sie ist in ihrer Bedeutung genauso wichtig wie andere Untersuchungsmethoden (z.B. mikrobiologische, chemische oder physikalische Analysen). Die professionelle Durchführung sensorischer Tests unterliegt wissenschaftlichen Standards, die nach DIN- und ISO-Normen zertifiziert sind. Lebensmittelsensorik gewinnt entlang der gesamten Produktionskette an Bedeutung, weil viele Food Standards, wie etwa IFS Food, Cash & Carry, Broker oder BRC und ISO 22000, Sensorik als festen Bestandteil der Lebensmittelanalytik aufgenommen haben.
Von Experten getestet
Das DLG-Testzentrum Lebensmittel setzt für seine Lebensmitteltests in allen Bereichen nur anerkannte Experten oder renommierte wissenschaftliche Institute ein.
Für die sensorischen Tests werden Experten aus Wissenschaft und Praxis eingesetzt, die sich beruflich regelmäßig mit der sensorischen Beurteilung von Lebensmitteln beschäftigen und somit über aktuelles Fachwissen verfügen. Jeder Sachverständige wird zusätzlich von der DLG regelmäßig sensorisch geschult und ist Inhaber eines DLG-Sensorik-Zertifikats. Das DLG-Sensorik-Zertifikat stellt einen international anerkannten Qualifikationsnachweis dar.