Leitfaden zur Berechnung des Energiegehaltes bei Einzel- und Mischfuttermitteln für die Schweine- und Rinderfütterung
Die sachgerechte Einschätzung der Energiegehalte bei Einzel- und Mischfuttermitteln ist Voraussetzung für die Rationsplanung, die Futteroptimierung und die Rations- bzw. Futtermittelkontrolle. Zur Energiebestimmung und zur Schätzung der Energiegehalte gibt es klare Empfehlungen des Ausschusses für Bedarfsnormen der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie. Für die Kennzeichnung von Futtermitteln sind Schätzgleichungen futtermittelrechtlich vorgegeben. Grundsätzlich sollte soweit möglich, diejenige Energieberechnung Verwendung finden, die den Umsetzungen im Tier am nächsten kommt.
Eine Bestimmung des Energiegehaltes kann nur auf Basis der konkret ermittelten Verdaulichkeiten erfolgen. Von daher ist es sehr wichtig, dass kontinuierlich Bestimmungen der Verdaulichkeiten an Einzel- und Mischfuttermitteln erfolgen. Die Durchführung an Schweinen und Hammeln (stellvertretend für Wiederkäuer) sollte sich an den methodischen Vorgaben der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) orientieren. Eine Durchführung von Verdaulichkeitsbestimmungen empfiehlt sich zur Ergänzung von Fütterungsversuchen, der Ab-leitung von zur Orientierung wichtigen mittleren Verdaulichkeiten für Einzelkomponenten und zur Ableitung von Schätzgleichungen.
Stellungnahme „Futterwert und Einsatz von Roggenpresschlempe aus der Bioethanolproduktion beim Rind
Durch die Herstellung von Bioethanol aus Getreide fällt verstärkt Getreideschlempe an. Im Rahmen einer länderübergreifenden Zusammenarbeit „Erzeugung von Ethanolgetreide und Schlempeverfütterung“ wurde die Thematik bearbeitet. Die Untersuchungen zeigten, dass eine Differenzierung nach Ausgangsmaterial, Konservierungsverfahren und Einsatzbereich der Schlempen erforderlich ist (Spiekers et al., 2006). Die vorliegenden Ergebnisse und damit auch die daraus abgeleiteten Empfehlungen zur Bewertung und zum Einsatz beziehen sich auf die zurzeit im Markt befindlichen Produkte. Für die nächsten Jahre ist daher mit einer Änderung in der Zusammensetzung und Beschaffenheit der Schlempen zu rechnen. Die Stellungnahme ist demnach als vorläufig zu erachten.
Zum Einsatz von Glycerin in der Fütterung
Glycerin wird seit einigen Jahren zunehmend als Futtermittel angeboten. Ursächlich dafür ist eine ansteigende Produktion von Biodiesel hauptsächlich aus Raps, bei der Glycerin als Nebenprodukt anfällt. Da der Einsatz von Glycerin als Komponente in Futterrationen noch vergleichsweise neu ist und auf dem Futtermittelmarkt angebotene Partien sich qualitativ erheblich unterscheiden, soll nachfolgend der Futterwert von Glycerin näher beschrieben werden.
Es werden die nachfolgenden Themen behandelt:
- Was ist Glycerin?
- Welche Qualität gibt es am Futtermittelmarkt?
- Charakterisierung des Futterwertes (Einsatz in der Fütterung Wiederkäuer/ Schweine/ Geflügel)
- Weitere Gesichtspunkte zum Einsatz von Glycerin
- Analytik
Merkblatt für den Einsatz von Futtermittel-Zusatzstoffen im landwirtschaftlichen Betrieb
Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft (ZDL)
Seit dem 1. Januar 2006 gilt die europäische Futtermittelhygiene-Verordnung (EG) Nr. 183/2005 für alle Unternehmen, die Futtermittel erzeugen, verfüttern, transportieren oder mit diesen handeln. Ziel der Verordnung ist eine hohe und sichere Futtermittelhygiene. Die Verordnung setzt damit auch klare Anforderungen an die Stufe Landwirtschaft, denn einwandfreie Futtermittel sind letztlich Grundvoraussetzung für die optimale Leistungsbereitschaft von Nutztieren.
Zur Gewährleistung der Futtermittelsicherheit hat der Verordnungsgeber höhere Anforderungen an solche Unternehmen gestellt, die Futtermittel-Zusatzstoffe verwenden.
Die Unternehmen müssen hier ein System der Risikominimierung (HACCP) und Anforderungen aus dem Anhang II der Verordnung einhalten. Dieses Merkblatt gibt dem Landwirt eine Hilfestellung beim direkten Einsatz von Säuren zur Konservierung von Getreide oder Futtermischungen im Betrieb und nennt Hinweise zur sicheren Verwendung.
Das Merkblatt ersetzt nicht die Hinweise der Hersteller und gilt nicht für den Einsatz anderer Zusatzstoffe. Landwirtschaftliche Betriebe, die lediglich Siliermittel einsetzen, sind von den nachfolgenden Anforderungen nicht betroffen.
Zum Einsatz von Roggen in der Fütterung
Roggen wird in Mittel- und Nordeuropa seit Jahrhunderten als Brotgetreide insbesondere auf weniger guten Böden angebaut. Obwohl in den typischen Roggenanbaugebieten diese Getreideart auch in der Fütterung eingesetzt wurde und wird, hat doch die allgemeine Verwendung als Futtergetreide nur begrenzte Bedeutung erlangt. Nur noch gelegentlich wird Roggen auch als Grüngetreide in Form einer Winterzwischenfrucht oder Stoppelsaat angebaut und frisch an Wiederkäuer verfüttert... [mehr als PDF]
Bewertung von Raps- und Sojaextraktionsschrot beim Rind: UFOP-Praxisinformationen
Aufgrund der Erfahrungen in der Praxis und den vorliegenden Versuchsergebnissen erfolgte eine Neubewertung der Proteinträger Raps- und Sojaextraktionsschrot. Diese im letzten Jahr durchgeführte Anpassung hat sich sehr gut bewährt. Der aktuelle Stand und die daraus resultierenden Empfehlungen sind in einer "UFOP-Praxisinformation "Einsatz von 00-Rapsexktionsschrot beim Wiederkäuer" zugesammengefasst.
Sie kann kostenlos bestellt werden:
E-mail: UFOP@bauernverband.net
oder bei: WPR-Communication, Kollwitzstraße 7, 53639 Königswinter,
Fax: 02277-924949
Zum Einsatz von Körnerleguminosen in der Fütterung sind drei weitere UFOP-Praxisinformationen erschienen und zwar "Inhaltsstoffe, Futterwert und Einsatz von Ackerbohnen", "... Erbsen" und "...Lupinen". Diese Broschüren informieren über die Einsatzmöglichkeiten bei Rind und Schwein, die zur Zeit verstärkt diskutiert werden und sind ebenfalls kostenlos bei der oben genannten Adresse erhältlich.
Mykotoxine: Vermeiden statt "bekämpfen"
Trotz der Fortschritte von Pflanzenbau, Pflanzenzüchtung und Pflanzenschutz haben die Probleme durch Pilzbefall, insbesondere durch Ährenfusarien, in den letzten 10 bis 15 Jahren zugenommen. Die von ihnen gebildeten Mykotoxine mindern die Qualität von Brot- und Futtergetreide. Sie können sich negativ auf die Tiergesundheit auswirken oder die Verarbeitungseigenschaften des Getreides beeinträchtigen. Wie Landwirte mit Ährenfusarien umgehen sollen, haben Mitglieder der DLG-Arbeitskreise "Futter und Fütterung" und "Umweltfragen" erarbeitet und in einem Beitrag in den DLG-Mitteilungen 8/2000 veröffentlicht.
Dieser Artikel, der Ihnen hier komplett als Download-Version zur Verfügung steht, informiert über die am häufigsten vorkommenden Ährenfusarien und ihre schädlichen Wirkungen. Darüber hinaus werden Empfehlungen zur Vermeidung von Mykotoxinen im Getreide sowie zum Nachweis von Pilzgiften im Futter gegeben. Ferner sind Orientierungswerte für die Belastung von Futterrationen mit Mykotoxinen und Hinweise darüber enthalten, wie Mykotoxine in Futtermitteln vermindert werden können.
Sie können diesen Artikel auch als Sonderdruck bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. (DLG), Eschborner Landstr. 122, 60489 Frankfurt am Main, Telefon 069/24788-0, Fax: 069/24788-110 oder per e-Mail anfordern.
Aktuelle Untersuchungsergebnisse zu den Rohproteingehalten der wichtigsten Getreidesorten im Erntejahr 2001
Die vorliegende pdf-Datei zum Herunterladen enthält eine Auswertung der Rohproteingehalte der wichtigsten Getreidesorten des Erntejahres 2001 sowie einen Vergleich mit entsprechenden Daten aus der DLG-Futterwerttabelle für Wiederkäuer (1997).
Leinkuchen im Energiegehalt bestätigt!
Leinkuchen gewinnt insbesondere im Bereich des ökologischen Landbaus in der Milchkuhfütterung an Bedeutung. Im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick, Kleve wurden daher erneute Verdaulichkeitsprüfungen für Leinkuchen durchgeführt , um die Werte aus den DLG-Futterwerttabellen von 1997 für Leinkuchen zu überprüfen. Die Ergebnisse der Verdaulichkeitsprüfung entnehmen Sie dem vorliegenden Artikel von Dr. Hubert Spiekers, Landwirtschafskammer Bonn.
Stellungnahme des Wissenschaftlichen Ausschusses der EU für Tierernährung (SCAN) zum Thema: „Dioxin contamination of feedingstuffs and their contribution to the contamination of food of animal origin“
Nach der „belgischen Dioxin-Krise” wurde dem Wissenschaftlichen Ausschuss für Tierernährung (SCAN) die Frage nach der Dioxin-Belastung der Futtermittel und deren Beitrag zur Dioxin-Kontamination von Lebensmitteln tierischer Herkunft gestellt.
Die Stellungnahme umfasst 105 Seiten und ist folgendermaßen gegliedert:
0) Hintergrund, Aufgabenstellung, Zusammenfassung und Gliederung (16 S.)
1) Einleitung (5 S.)
2) Möglichkeiten der Futtermittelkontamination (5 S.)
3) Wichtige Futtermittel, die bei Lebensmittel-erzeugenden Tieren (Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Kaninchen, Fische) in Europa eingesetzt werden (12 S.)
4) Dioxinbelastung von Futtermitteln (verfügbare Daten, 17 S.)
5) Dioxinbelastung typischer Futtermischungen und Identifikation der Beiträge der wichtigsten Futtermittel zur Kontamination (7 S.)
6) Carry over der Dioxine vom Futter- zum Lebensmittel (5 S.)
7) Aspekte der Tiergesundheit (1 S.)
8) Schlussfolgerungen (3 S.)
9) Empfehlungen (3 S.)
10) Literatur (8 S.)
In einem umfangreichen Tabellenanhang wurden verfügbare Daten zum Dioxingehalt in Futtermitteln zusammengestellt (17 Tabellen). In 30 Tabellen erfolgt eine nachvollziehbare Ableitung (3 Szenarien) der Dioxinkonzentration von Futtermischungen und Rationen für Wiederkäuer, Schweine, Geflügel, Kaninchen und Fische.
Abgesehen von Unfällen, Unwissen oder kriminellen Energien (z.B. Zitrustrester von Brasilien; Tonmineralien in den USA, Deutschland und Australien; Abfallöl in Fetten in Belgien; Grastrockengrün in Deutschland und Cholinchlorid in Spanien) ist normalerweise die Grundbelastung der wichtigsten Futtermittel <0,2 ng WHO-TEQ/kg Trockensubstanz. Eine Ausnahme stellen Fischöle und Fischmehle europäischer Herkunft dar, die deutlich höhere Dioxin-Konzentrationen enthalten können.
Abschließend werden in der Stellungnahme Empfehlungen für die Praxis (z.B. Monitoring Programm, „verstopfen“ möglicher Quellen) und die Forschung auf diesem Gebiet gegeben.
Gerhard Flachowsky
Institut für Tierernährung der FAL Braunschweig,
SCAN-Mitglied
Kartoffelpülpe neu bewertet!
Bei der Gewinnung von Stärke fällt als Koppelprodukt Kartoffelpülpe an. Die bisherige Bewertung in den DLG-Futterwerttabellen basiert auf zwei älteren Verdaulichkeitsbestimmungen an Hammeln. Zur Überprüfung dieser Bewertung wurden im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick, Kleve drei Kartoffelpülpen im Differenzversuch an Hammeln geprüft. Im vorliegenden Artikel stellt Dr. Hubert Spiekers, Landwirtschaftskammer Rheinland die Ergebnisse dieser Untersuchung und die daraus resultierende Neubewertung der Kartoffelpülpe vor.