Die optimale Kalkdüngung

Best Practice für Praktiker - Teil 5

Düngestreuer im Einsatz. Foto: Düngekalk-Hauptgemeinschaft
Düngestreuer im Einsatz. Foto: Düngekalk-Hauptgemeinschaft

Kalkdüngung ist mehr als nur eine Maßnahme zur pH-Wert-Korrektur – sie ist ein zentraler Baustein für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit, stabile Erträge und eine effiziente Nährstoffverwertung. Dennoch wird ihr Stellenwert in der landwirtschaftlichen Praxis häufig unterschätzt. Dabei ist klar: Wer nicht kalkt, riskiert langfristig Ertragsverluste und Bodenprobleme.

Das DLG-Merkblatt 456 liefert fundierte Handlungsempfehlungen für eine standortgerechte und wirtschaftlich sinnvolle Kalkversorgung. In der Serie „Die optimale Kalkdüngung – Best Practice für Praktiker“ fassen fünf kompakte Praxistipps die wichtigsten Kernbotschaften zusammen – von der Bedarfsanalyse über die Wahl des richtigen Kalkdüngers bis hin zum optimalen Ausbringungszeitpunkt und der passenden Technik.

Ob Ackerbau oder Grünland, konventionell oder ökologisch: Diese Tipps helfen, die Potenziale der Kalkung gezielt zu nutzen – für gesunde Böden, vitale Pflanzen und eine zukunftsfähige Landwirtschaft.

Tipp 5: Wirkungsvoll und nachhaltig Kalken 

Zur richtigen Zeit, mit der richtigen Technik

Die fachgerechte Kalkdüngung ist ein zentraler Baustein nachhaltiger Ackerbausysteme. Sie dient nicht nur der pH-Wert-Regulierung, sondern verbessert entscheidend die Bodenstruktur, die Nährstoffverfügbarkeit und die Effizienz anderer Düngemaßnahmen. Grundsätzlich bestehen keine engen zeitlichen Vorgaben für die Ausbringung, jedoch sollte sie ausschließlich auf tragfähigen Böden erfolgen, um Verdichtungen zu vermeiden. Die Ausbringung auf Stoppelflächen gilt als gängige Praxis, da der Kalk im Anschluss durch flache Stoppelbearbeitung effizient eingemischt werden kann.

Besonders kalkbedürftige Kulturen wie Winter- und Sommergerste, Zuckerrüben, Raps oder Luzerne, reagieren positiv auf eine vorgelagerte Kalkung. Neben Ertrags- und Qualitätssteigerungen können auch pflanzenbauliche Nebeneffekte, wie die Unterdrückung von Schädlingen und Krankheiten, gezielt genutzt werden. 
Die richtige Technik ist entscheidend: Gleichmäßige und staubarme Ausbringung, angepasst an Feuchte und Korngröße des Kalkes, sichern die Wirkung. Insbesondere bei heterogenen Standorten ist eine teilflächenspezifische Kalkung, basierend auf detaillierten Bodenanalysen, unerlässlich für eine standortgerechte und ökonomisch sinnvolle Versorgung. Eine pauschale Kalkung nach Durchschnittswerten ist nicht mehr zeitgemäß und kann zu Über- oder Unterversorgung führen. 

Text: Dr. Alexander Schmithausen, DLG-Ausschuss Pflanzenernährung

Detaillierte Informationen zum Düngezeitpunkt finden Sie unter Naturkalk

Das  DLG-Merkblatt 456 Hinweise zur Kalkdüngung bündelt weitere Informationen zur Vertiefung.
 

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