Tierhaltung

Klima-Milchfarm: Potenzial für Einsparungen 

Die Senkung der CO2-Emissionen pro Liter Milch rückt sowohl bei Milchviehhaltern, Molkereien und verarbeitenden Unternehmen stärker in den Fokus. Mario Frese setzte auf seinem Betrieb einige Maßnahmen zur Reduktion um – mit vielversprechenden Erfolgen.

Erhöhte Fresstände mit Gummiauflage sowie Fressplatzteilern. Foto: Schneider

Der Milchviehbetrieb der Familie Frese liegt im nordhessischen Mörshausen. Mario Frese bewirtschaftet mit seiner Familie, einem Angestellten sowie einem Auszubildenden aktuell 258 ha, davon 64 ha Grünland. Im 2009 erbauten dreireihigen Offenfront-Liegeboxenlaufstall mit Tiefboxen sowie im Abkalbebereich auf Stroh wurden zu Projektbeginn circa 130 Kühe der Rasse Holstein-Friesian gehalten. Die Kälber wurden damals in umgebauten IPC-Containern und die weibliche Nachzucht in Altgebäuden auf Stroh beziehungsweise Spaltenboden aufgezogen. Gemolken wurde zweimal täglich in einem 2 x 10er Side-by-Side-Melkstand ohne Tiererkennung. Gefüttert wurden die laktierenden Kühe in zwei Leistungsgruppen mit einem gezogenen Futtermischwagen. Laut Betriebszweigauswertung lag die Leistung im WJ 2020/2021 bei ca. 9.200 kg Milch/Kuh/Jahr. 

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Start in Richtung Zukunft

Im Jahr 2021 wurde der Betrieb von Mario Frese aus zahlreichen Bewerbern von der Molkerei Hochwald Foods GmbH, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und Nestlé Deutschland ausgewählt und somit die erste deutsche Klima-Milchfarm. Ziel des Projektes war es, die Treibhausgasemissionen und den CO2e-Fußabdruck pro Kilogramm Milch auf dem Pilotbetrieb innerhalb der ursprünglichen Projektlaufzeit von drei Jahren signifikant zu verringern – ohne die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Betriebs zu gefährden. Hierfür werden Treibhausgasminderungs- und -speicherungs­maßnahmen implementiert sowie diese ökonomisch, ökologisch und sozial bewertet. Als beratende Partner stehen dem Projektteam das Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, die Bodensee-Stiftung und das R&D-Team von Nestlé zur Seite. Während der Projektlaufzeit kam die Original Wagner Pizza GmbH als Projektpartner hinzu. Das Projekt wurde bis April 2026 verlängert, da sich bei einigen Maßnahmen die Implementierung verzögerte und deren Wirkung auf den C02-Fußabdruck/kg Milch erst später einstellte und auch abgebildet werden sollte. 

Ziel ist, den CO2e-Fußabdruck/kg  zu verringern, ohne die wirtschaftliche Tragfähigkeit des Betriebs zu gefährden.

Den vollständigen Beitrag aus der Milchpraxis # 5 2025 lesen Sie hier.

Kristin Resch
Redaktion Milchpraxis

k.resch2@dlg.org

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