ZKL: Schulterschluss in schwierigen Zeiten

DLG-Präsident Hubertus Paetow: Ausdruck des Verantwortungsbewusstseins

Gruppenbild der Zukunftskommission Landwirtschaft
Nachhaltigkeit in der Agrar- und Ernährungspolitik mahnen die Mitglieder der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) in ihrem neuen Bericht an. Foto: BMEL

Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hat sich auf strategische Leitlinien verständigt: „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe in schwierigen Zeiten“ lautet der Titel des Papiers, das am Dienstag vorgestellt wurde. 

In den strategischen Leitlinien werden 10 Handlungsfelder definiert: Weiterentwicklung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP), Regulationsabbau, Tierhaltung, Biodiversität, Pflanzenbau, Digitalisierung und Technik, Resilienz, steuerliche Maßnahmen und Absicherung des Sektors.

„Alleine die Anzahl der Handlungsfelder spiegelt, wie groß die Aufgabe ist, die vor uns liegt: Ein Schulterschluss entlang der Wertschöpfungskette sowie über die Branche, Politik und Gesellschaft hinweg ist gefordert, um unser Agrar- und Ernährungssystem in herausfordernden Zeiten zukunftsfest und widerstandsfähig aufzustellen“, betont DLG-Präsident Hubertus Paetow, seit Beginn an Mitglied der ZKL, anlässlich der Vorstellung der strategischen Leitlinien. 

Insbesondere die Vorschläge für ein Benchmarking-System zur Nachhaltigkeitsbewertung sowohl zur Erfüllung der diversen Berichtspflichten als auch als Grundlage für Instrumente der GAP betrachtet die DLG als wichtigen Lösungsansatz für den Fortschritt auf den Betrieben. „Dass die ZKL sich nach langen Beratungen einstimmig auf die Leitlinien und Handlungsfelder verständigt hat, verdeutlicht, dass wir uns der Verantwortung bewusst sind“, fügt der DLG-Präsident hinzu. 
 

Porträt von DLG-Präsident Hubertus Paetow.
DLG-Präsident Hubertus Paetow: "In der Agrarpolitik hat es einen Paradigmenwechsel gegeben." Foto:DLG

„Die strategischen Leitlinien und Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft sind eine Aufforderung an die Politik. Mehr denn je gilt es, Stillstände zu überwinden und innovative Wege in eine nachhaltigere Zukunft zu gehen. Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Resilienz der Agrar- und Ernährungssysteme sind gleichberechtigte Kernaufgaben für die künftige Agrar-, Umwelt- und Tierschutzpolitik. Die Mitglieder der Zukunftskommission Landwirtschaft zeigen, dass auch in schwierigen Zeiten mutige Lösungen im Konsens möglich sind“, hatten Professorin Dr. Regina Birner und Professor Dr. Achim Spiller, das Sprecherteam der Zukunftskommission Landwirtschaft, anlässlich der Vorstellung der jüngsten Ergebnisse mitgeteilt.

„Der gesamtgesellschaftliche Ansatz der ZKL ist ein ganzheitliches Paket, das an mehreren Stellschrauben ansetzt, die künftig besser aufeinander abgestimmt werden müssen. Die ZKL ist davon überzeugt, dass sich Nachhaltigkeit auszahlt – dauerhaft und für alle. Dafür braucht es aber jetzt konsequentes Handeln und zielgerichtetes Investieren. Die Mitglieder der ZKL fordern die Politik auf, klare Umsetzungsschritte zu beschreiben und den politischen Rahmen dafür zu setzen“, betonten Birner und Spiller außerdem.

Entscheidungsgrundlagen unternehmerischen Handelns als zuverlässige Leitplanken

Verlässliche politische Rahmenbedingungen, die sich an den „zuverlässigen Entscheidungsgrundlagen unternehmerischen Handelns orientieren“ sind auch für Hubertus Paetow die Grundlage, um wieder mehr Investitionsfreude in Zukunftsthemen auf den landwirtschaftlichen Betrieben zu wecken und die Branche nicht zuletzt auch für Nachwuchskräfte attraktiv aufzustellen: „Die ZKL liefert hierfür in ihren neuen Leitlinien Impulse für einen zielführenden, gesamtgesellschaftlichen Dialog.“   

Die ZKL hatte ursprünglich bereits Ende April dieses Jahres neue Empfehlungen vorlegen wollen, sich dann für weitere Beratungen vertagt. 

Text: Stefanie Pionke, DLG-Newsroom

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