Metalldetektoren 

Routinetests  unerlässlich

Lebensmitteltechnologie

aus: DLG-Lebensmittel 3/2025

Spätzle mitMetallsuchtechnik ist unverzichtbar, wenn es um die Wahrung der Lebensmittelsicherheit geht. Diese Technologie unterstützt Hersteller dabei, hohe Qualitätsstandards einzuhalten und gleichzeitig die gesetzlichen Vorschriften sowie die Anforderungen des Einzelhandels zu erfüllen.  Linsen – diesen schwäbischen Klassiker können jetzt auch vegan lebende Menschen genießen. Der Nudelhersteller Alb-Gold hat dafür Anfang des Jahres zusätzlich zu seinen Eierspätzle auch eifreie Alternativen auf den Markt gebracht. Die stabilisierenden und bissgebenden Eigenschaften von Hühnerei übernimmt dabei Aquafaba.

Damit sie wirklich effektiv sind, müssen Metallsuchgeräte jedoch Routinetests unterzogen werden, um die Leistung zu überprüfen, die Konformität zu bestätigen und das Kontaminationsrisiko zu reduzieren. Kenntnisse über die verschiedenen Testmethoden und ihre Rolle bei der Qualitätskontrolle sind entscheidend, um kostspielige Produktrückrufe zu vermeiden und Verbraucher bestmöglich zu schützen.

© Mettler-Toledo

Die Tests umfassen drei verschiedene Prozesse:

1. Die Validierung erfolgt im Zuge der Installation und dient zur Bestätigung, dass das Metallsuchgerät für den vorgesehenen Zweck geeignet ist. Dabei wird auf Grundlage der inspizierten Produkte und ihrer einzigartigen Eigenschaften bewertet, ob das System die festgelegten Ziele erfüllt.

2. Die Verifizierung erfolgt in regelmäßigen Abständen (in der Regel alle 6 bis 12 Monate), um zu überprüfen, ob das Suchgerät weiterhin die erforderliche Erkennungsempfindlichkeit erzielt. Konkret wird bestätigt, ob das Gerät für die Erkennung von Nicht-Eisenmetall, Eisenmetall und Edelstahl sowie für die Ausschleusung verunreinigter Produkte unter Einhaltung geltender Sicherheitsstandards optimiert ist.

3. Die routinemäßige Leistungsüberwachung erfolgt regelmäßig bei laufender Produktion. Es wird geprüft, ob das System Schwankungen der Erkennungsempfindlichkeit aufweist, die möglicherweise auf geänderte Systemeinstellungen, Produktabweichungen oder eine Leistungsminderung des Systems zurückzuführen sind.

Testmethoden 

Metallsuchgeräte sind an verschiedenen kritischen Kontrollpunkten entlang der gesamten Produktionslinie einsetzbar, sei es zur Inspektion von Rohmaterialien am Anfang der Produktionslinie, zur Überprüfung von verpackten Produkten am Linienende oder an beliebiger Stelle dazwischen, d. h. bei laufender Produktion. Die Auswahl an Metallsuchgeräten reicht von Suchspulen, die in ein Transportband integriert werden können, über Freifallsysteme für schüttfähige oder frei fallende Produkte bis hin zu Pipeline-Systemen für pumpfähige Produkte. Jede Anwendung erfordert einen spezifischen Testansatz, um eine präzise Detektion sicherzustellen.

Bei Metallsuchsystemen mit Transportband, die verpackte Produkte inspizieren, müssen die Testprodukte an verschiedenen Positionen platziert werden, und zwar im vorderen Bereich, in der Mitte und im hinteren Bereich der Produktpackung. So wird geprüft, ob das Suchgerät Fremdkörper unabhängig von ihrer Position zuverlässig erkennt und ausschleust. Ähnliches gilt bei Produktionslinien für Schüttgut. Hier müssen die Testprodukte in gleichmäßigen Abständen in den Produktfluss eingebracht werden, um die korrekte Funktion der Ausschleusmechanismen zu bestätigen.

Freifallsysteme

Um die Präzision der Erkennung und Ausschleusung bei Freifallsystemen (vertikale Verpackungssysteme) zu überprüfen, müssen die Testprodukte von oberhalb des Metallsuchgeräts fallen gelassen werden − idealerweise an dem Punkt, an dem das Produkt zu fallen beginnt. Bei Pipeline-Anwendungen zur Inspektion von Flüssigkeiten und pastösen Massen sind die Testprodukte an einer dem Suchgerät vorgelagerten Stelle in den Produktfluss einzubringen, um die erfolgreiche Umleitung der Fremdkörper in den Ausschleusbehälter zu bestätigen.

Jeder Test sollte die realen Produktionsbedingungen so exakt wie möglich nachbilden. Dies beinhaltet auch Worst-Case-Szenarien, in denen Fremdkörper den Bereich des Suchgeräts mit der geringsten Erkennungsempfindlichkeit passieren.

Anforderungen des Einzelhandels 

Viele Einzelhandelsketten haben strenge Verfahrensregeln, die zusätzliche, über die Standardverfahren hinausgehende Testroutinen vorsehen. Diese Routinen sollen die Maßnahmen zur Qualitätskontrolle verstärken und die Zuverlässigkeit des Detektionsvorgangs verbessern. Nachstehend sind einige gängige Beispiele aufgeführt:

  • Standardtests: Diese regelmäßig durchgeführten Tests bewerten die Fähigkeit des Suchgeräts, Fremdkörper in verschiedenen Bereichen des Produkts zu erkennen und so eine konstante Leistung während der Produktion zu gewährleisten.
  • Tests mit aufeinanderfolgenden Produkten: Bei diesen Tests werden mehrere verunreinigte und nicht verunreinigte Testprodukte nacheinander durch das Metallsuchgerät geführt, um eine konstante Detektionsleistung zu bestätigen und Fehlausschleusungen oder unerkannt gebliebene Fremdkörper auszuschließen.
Das automatische Testsystem (ATS) von Mettler-Toledo ist eine simple, kosteneffiziente Lösung für Metallsuchgeräte in vertikalen Schlauchbeutel-Anwendungen. © Mettler-Toledo

Um die Präzision der Erkennung und Ausschleusung bei Freifallsystemen (vertikale Verpackungssysteme) zu überprüfen, müssen die Testprodukte von oberhalb des Metallsuchgeräts fallen gelassen werden

Häufigkeit der Tests

Die Anforderungen des Einzelhandels schreiben häufig konkrete Intervalle für Routinetests vor, die sich an den Produktionszyklen orientieren sollten. Je nach Risikobeurteilung und spezifischen Anforderungen können die Tests zu Beginn und am Ende jeder Schicht, bei Chargenwechseln, nach Anpassungen der Systemeinstellungen und nach wartungsbedingten Stillstandszeiten durchgeführt werden. 

Innovationen beim Testen von Metallsuchgeräten

Mit dem Ziel, die Effizienz zu verbessern und Produktionsunterbrechungen zu minimieren, wurden im Bereich der Metallsuchtechnik verschiedene Innovationen entwickelt. Diese Fortschritte ermöglichen es Herstellern, präzisere und konsistentere Tests durchzuführen und gleichzeitig den manuellen Arbeitsaufwand zu reduzieren.

  • Automatisches Testsystem (ATS): Das für vertikale Schlauchbeutel-Anwendungen (VFFS) und Freifall-Metallsuchsysteme entwickelte ATS simuliert einen Test der Erkennungsempfindlichkeit in der Mitte der Durchlassöffnung (also dem ungünstigsten Fall).
  • „Reduced Test“-Modus (RT-Modus): Diese intelligente Überwachungssoftware prüft kontinuierlich die Leistung des Metallsuchgeräts und reduziert so die Notwendigkeit manueller Routinetests bei gleichzeitiger Wahrung der Konformität.
  • HMI-Emulation: Diese Technologie ermöglicht den Fernzugriff auf die Bedienoberflächen von Metallsuchgeräten, damit Qualitätskontrollteams die Testverfahren von zentraler Stelle aus überwachen können.
  • Elektronische Testprotokolle: Systeme wie die ProdXTM-Datenmanagementsoftware von Mettler-Toledo zeichnen die Testresultate sicher auf und speichern sie elektronisch. Somit sind alle Resultate jederzeit für Audits zugänglich, und das Risiko eines Datenverlusts oder einer ungenauen Dokumentation ist minimal.

Fazit

Regelmäßige Tests von Metallsuchgeräten sind für Lebensmittelhersteller unerlässlich, um geltende Sicherheitsstandards und die Anforderungen des Einzelhandels zu erfüllen. Ein effektives Testprogramm, das Validierung, Verifizierung und Routineüberwachung umfasst, trägt dazu bei, eine hohe Detektionsleistung aufrechtzuerhalten, das Kontaminationsrisiko zu reduzieren und das Vertrauen der Verbraucher zu wahren.

Leitfaden: So testen Sie ordnungsgemäß Ihr industrielles Metallsuchgerät
 

Autor und Kontakt: Rob Stevens, Market Manager, Mettler-Toledo Safeline Metal Detection, Gießen
pid@mt.com | https://mt.com  

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