Automatische Futteranschieber im Rinderstall
Barn Robot Event auf der EuroTier 2024
Die fortschreitende Automatisierung der Landwirtschaft bietet ein großes Potenzial für die Tierhaltungsbranche. Roboter können dabei helfen Landwirte zu entlasten und das Tierwohl und die Effizienz zu steigern. Welche Optionen bereits im Handel verfügbar sind, erfahren Besucher der EuroTier 2024 beim Barn-Robot-Event. Schwerpunkt in diesem Jahr: automatische Futteranschieber für Rinderställe. Magnetsensoren, 3D-Kameras, Leichtgewichte und Schnellfahrer… das Event deckt die ganze Bandbreite des Marktes ab. Nachfolgend stellen wir Ihnen die Futteranschieber im Detail vor.
Lely – Juno J2
Bereits 2008 stellte Lely die erste Generation des Lely Juno vor. Mit dem Juno J2 präsentiert Lely die nächste Generation des automatischen Futteranschiebers. Der J2 hat eine Gesamtbreite von 110 Zentimetern (cm) bei einer Höhe von 115 bis 155 cm und einer Länge von 110 cm. Das Gewicht beläuft sich 620 Kilogramm. Ziel bei der Entwicklung des J2 war es laut Lely, die Wartungsfreundlichkeit zu optimieren und Betriebskosten zu senken. Der Roboter ist mit Ultraschallsensoren und Magnetsensoren ausgestattet. Der Lely Juno folgt den Fressgittern per Ultraschall auf beiden Seiten des Futtertisches. Dabei hält der Lely Juno selbstständig weitere Abstände zum Fressgitter, wenn viel Futter registriert wird und fährt näher heran, wo weniger Futter liegt. Er hat keinen Wenderadius, da er auf der Stelle wenden kann. Zudem der Juno J2 auch außerhalb des Stalls fahren. Eine Kraftfuttergabe ist nicht möglich.
Sveaverken – RoboPusher Nimbo
Der Futteranschieber Nimbo von der Firma Sveaverken ist in der Lage sich mithilfe von visueller Navigationstechnologie eigenständig im Stall zurechtzufinden. Mithilfe einer 3D Kamera erkennt der Roboter Hindernisse. So kann nach Aussage von Sveaverken der Aufwand für den Umbau der Futtergasse reduziert werden. Es müssen nur Magnete um die Ladestation und jeweils am Ende/ Anfang der Futtergasse verlegt werden. Die Gesamtbreite des Nimbo beträgt 108 cm im Durchmesser. Er ist 112 cm hoch und hat ein Gewicht von 420 kg (optional 520kg). Die Geschwindigkeit des Roboters kann in zudem drei Stufen über einer mobilen Handy- App und Funkverbindung eingestellt werden. Eine Kraftfuttergabe ist nicht vorgesehen.
CRD – Alim‘ Big
Der CRD-Roboter „Alim' Big“ ist ein vollautomatischer und autonomer Roboter. Er schiebt das Futter zurück, so dass die Tiere rund um die Uhr frisches Futter zur Verfügung haben. Der Landwirt kann selbst die Routen einfahren. Ein zusätzlicher Techniker wird hierfür nicht benötigt, so CRD. Die Routen können über das Touchscreen-Display und per App programmiert werden. Die Anzahl der Routen ist hierbei unbegrenzt. Der Roboter arbeitet sowohl in Gebäuden als auch im Freien und kann dabei Steigungen von bis zu 13 Prozent bewältigen. Die Steuerung erfolgt automatisch über ein Laser-Kartierungssystem.
Rovibec – Ranger
Mit einer Geschwindigkeit von rund 30 Metern pro Minute ist der Ranger von Rovibec der schnellste der angemeldeten automatischen Futterschieber. Er bewegt sich mithilfe eines in den Boden eingelassenen Magnetstreifens fort und schiebt so das Futter wieder zurück an die Zäune. Der Roboter passt sich an die vorliegende Futtermenge an und hat unbegrenzte programmierbare Abfahrten. Der Ranger kann über ein Mobiltelefon bedient werden und hat eine WLAN-Verbindung, sodass der Betriebsstatus, E-Mail-Benachrichtigungen oder die Ereignisaufzeichnung jederzeit abgerufen werden können. Rovibec bietet unterschiedliche Modelle des Rangers an, abhängig von der Kuhzahl im Stall.
Schauer – Faro
Der Futteranschieber Faro der Firma Schauer kann während der Fahrt Lockfutter abgeben. Dies wird ermöglicht durch einen optimal aufgebautem Kraftfutterdosierer, so Schauer. Zudem ist es möglich, das Futter links und rechts anzuschieben. Das soll Zeit und Energie sparen und Leerfahrten verhindern. Durch seinen Selbstreinigungsmechanismus garantiert er einen hygienischen Fütterungsablauf. Futterreste können ohne weiteres während des Schiebens durch das automatische Öffnen der Räumerleiste entweichen. Der Roboter kann mithilfe einer App manövriert werden. Betriebsstatus und Log-Daten werden aufgezeichnet und sind jederzeit abrufbar.
Wasserbauer – Butler Gold Pro
Der Butler Gold Pro von Wasserbauer hat eine patentierte Förderschnecke, die zu einer optimalen Auflockerung und Durchmischung des Futters führt. Eine integrierte Reinigungsleiste stellt sicher, dass kaum Feinteile (Kraftfutter) am Boden zurück bleiben. Eine intelligente Ladestation bestimmt selbst, ob der Butler Gold geladen werden muss oder nicht. Der Butler Gold Pro hat ein Gewicht von 750 kg und orientiert sich über Magnetpins im Boden sowohl im Innen- als auch im Außenbereich des Stalles. Über die Anbindung an das Wlan Netzwerk kann ortsunabhängig auf das Gerät zugegriffen werden, Einstellungen vorgenommen oder entsprechende Updates beziehungsweise eine automatische Datensicherung durchgeführt werden. Die Sensortechnik des Roboters umfasst eine Vielzahl von Funktionen: Magnetsensoren, Gyroskop, Mechanische Berührungssensoren und Motorstromüberwachung. Zusätzlich kann der Futteranschieber mit einem Lockfutterbehhälter mit bis zu zwei Komponenten aufgestockt werden und unterschiedlichen Tiergruppen damit zielgerichtet (Menge, Zeit, etc. ) versorgen.
JOZ – Moov 2.0
Der MOOV 2.0 startet seine Route an der Ladestation. Diese kann innerhalb oder außerhalb des Stalls stehen. Die Routen des Futteranschieberoboters stellt der Benutzer selber ein. Es kann eine unbegrenzte Anzahl von Routen eingefahren werden. Der Futteranschieber kann links- und rechtsum drehen. Dadurch soll keine Leerfahrt entstehen und der Roboter effizienter arbeiten. Der MOOV 2.0 kann zudem die Schürze anheben, um Hindernisse und Steigungen zu überwinden. Mit einer Geschwindigkeit von 12 Metern die Minute ist der MOOV 2.0 auch für größere Ställe geeignet, so JOZ. Der MOOV 2.0 hat eine Gesamtbreite von 128 cm, bei einer Höhe von 101,5 cm und einer Länge von 128 cm. Das Gewicht beträgt 680 kg.
Mehr Infos zum Barn Robot Event finden Sie hier.
Text: Jana Sondermann, Pressereferentin Messen und Ausstellungen