Die Agritechnica 2025 ist gestartet – und bestätigt ihre Rolle als globaler Treffpunkt für Innovation und Fortschritt in der Landwirtschaft. Unter dem Leitthema „Touch Smart Efficiency“ präsentiert die Weltleitmesse in Hannover nicht nur technologische Lösungen für eine nachhaltige Produktivitätssteigerung, sondern setzt auch wichtige Signale für Politik und Wirtschaft. Führende Stimmen aus Branche und Regierung würdigen die Messe als Symbol für Innovationskraft, internationale Kooperation und die Zukunftsfähigkeit der Agrarbranche.
Die Agritechnica 2025, zu der mehr als 2.800 Aussteller aus 52 Ländern ihre Lösungen und Innovationen präsentieren, sei unter aktuellen Rahmenbedingungen wichtiger denn je als Business-Plattform und Wegebereiterin für eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft. Das unterstrich DLG-Präsident Hubertus Paetow anlässlich der offiziellen Eröffnung der Messe auf dem Max-Eyth-Abend am Montag, dem 10. November. Der Impuls für Innovation und nachhaltigen Fortschritt komme „von den Akteuren aus der Branche, von den kreativen Köpfen in Ihren Unternehmen und von den fortschrittlichen Landwirten, die diese Innovationen einfordern und anwenden”, hob der DLG-Präsident ebenfalls in seiner Rede hervor und beschrieb das herausfordernde Marktumfeld für die internationale Landwirtschaft: „Die Welt steht im Umbruch, politische Gewissheiten verschwinden in schneller Folge, sei es in Washington, im Kreml, in Gaza oder auch in Berlin. Kaum eine Woche vergeht ohne neue Zolldrohungen und militärische Provokationen.“ In dieser Situation sähen sich Deutschland und Europa besonderem politischen und ökonomischen Druck ausgesetzt, analysierte Paetow und bezog sich dabei auf das mittlerweile gescheiterte wirtschaftspolitische Konzept des Green Deal in der EU.
Dessen Versagen führte der DLG-Präsident neben veränderten globalen Rahmenbedingen insbesondere auf die fehlerhafte Grundannahme zurück, dass sich Wirtschaftswachstum nicht mit ökologischem Fortschritt vereinbaren lasse. Bei der politischen Umsetzung des Green Deal sei in der Folge jede Wachstumsdynamik „mittels statischer Instrumente der bürokratischen Regulierung“ ausgebremst worden. Für die Agrarbranche sei die Abkehr vom Green Deal eine Chance, machte Paetow deutlich: Es entstehe „viel Raum für neue Wege und Lösungen für den Fortschritt“. Was nach dem Ende des Green Deal bleibe, so der DLG-Präsident weiter, „sind die ungelösten Fortschrittsfragen wie Ernährungssicherung, Klimaschutz und Biodiversitätserhalt“.
DLG-Präsident Hubertus Paetow: Nachhaltige Produktivitätssteigerung gibt Richtung für Fortschritt vor
Die DLG übernehme in dieser Lage Verantwortung mit ihrem neuen Leitbild „Nachhaltige Produktivitätssteigerung“. Dessen Kern sei die Erweiterung des klassischen Produktivitätsbegriffes um ökologische Ressourcenverbräuche. Nachhaltige Produktivitätssteigerung bedeute zudem, Klimaschutz und Biodiversität zu messen, zu bewerten und mit der Notwendigkeit der Ertragssteigerung zur globalen Ernährungssicherung in Verhältnis zu setzen.
„Mit dem Leitbild der nachhaltigen Produktivitätssteigerung haben wir eine Richtung, in die wir mit dem Fortschritt gehen wollen“, betonte Paetow. „Und ich meine: Damit haben wir alles, was wir brauchen. Wir müssen nicht warten, bis andere etwas tun. Den Aufbruch, den wir jetzt in der Landwirtschaft und in der ganzen Gesellschaft so dringend brauchen, den wird keine Politik, keine Zivilgesellschaft, auch keine Europäische Kommission in Gange setzen können. Das müssen wir schon selbst tun”, richtete der DLG-Präsident einen Appell an die Zuhörerschaft. Branchenvertreter, Landwirtinnen und Landwirte sollten den Besuch der Agritechnica nutzen, „um gemeinsam den Blick nach vorne zu richten, auf eine erfolgreiche Zukunft der Landwirtschaft – eine Zukunft des gemeinsamen Aufbruchs in das Zeitalter der nachhaltigen Produktivitätssteigerung“.
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer: Landwirtschaft neu denken
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer nahm in seinem Grußwort Bezug auf die Verbindung von Innovation, technologischem Fortschritt und Ressourcenschutz: „Die Agritechnica ist ein Symbol für die Innovationskraft, Exportstärke und Zukunftsfähigkeit unserer Agrarbranche. Hier sehen wir, wie sich technologischer Fortschritt und effizienter, smarter Ressourceneinsatz verbinden lassen. Diese Innovationen eröffnen neue Absatzmärkte weltweit und leisten zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Agritechnica ist ein Motor internationaler Kooperation. Hier entstehen Partnerschaften, die Landwirtschaft über Grenzen hinweg neu denken.“
Anthony van der Ley: Agritechnica ist internationaler Technologie-Hotspot
„Die Agritechnica ist und bleibt der internationale Technologie- und Netzwerk-Hotspot unserer Branche. Als internationale Bühne für Innovationen in der Agrartechnik steht die Agritechnica für Technologie im Zentrum der Landwirtschaft von morgen“, betonte Anthony van der Ley, Vorsitzender des Branchenverbandes VDMA Landtechnik, in seiner Ansprache auf dem Max-Eyth-Abend. „Die beeindruckende Vielfalt an Innovationen in diesem Jahr zeigt, dass wir in der Landtechnik-Branche auf dem richtigen Weg sind. Hier auf der Agritechnica in Hannover werden die Grundlagen für eine nachhaltige, effiziente und produktive Landwirtschaft gelegt – über alle Kulturen, Anbaumethoden und Ländergrenzen hinweg“, so van der Ley weiter.
Die Agritechnica ist ein Symbol für Zukunftsfähigkeit unserer Agrarbranche.
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer
Agritechnica 2025: Schaufenster für internationale Innovationen
Die Agritechnica 2025, Weltleitmesse für Landtechnik und der Treffpunkt der Entscheider und führender Business-Marktplatz der internationalen Agrarbranche, findet vom 9. bis 15. November 2025 auf dem Messegelände in Hannover statt. Unter dem Leitthema „Touch Smart Efficiency“ präsentieren rund 2.800 Aussteller aus 52 Ländern ihre Innovationen. Erwartet werden etwa 430.000 Besucher aus aller Welt. Das Fachprogramm zur Messe bietet zahlreiche Highlights, darunter das neue Digital Farm Center in Halle 21, das als interaktive Erlebniswelt digitale Technologien wie Robotik, GPS-Systeme, Sensortechnik und Softwarelösungen für die Landwirtschaft erlebbar macht. Zu den thematischen Schwerpunkten in den DLG-Spotlights zählen unter anderem Digital Farming, Soil Health sowie Vorführungen von Servicearbeiten im Spotlight „Werkstatt-Live“. Parallel zur Agritechnica findet die Systems & Components statt – der B2B-Marktplatz der Zulieferindustrie der Landtechnik und des Off-Highway-Sektors.
Der Vorsitzende des VDMA Landtechnik ging zudem auf die Bedeutung des Standorts Europa als Impulsgeber für die globale Landtechnik-Branche ein: „Passend zum Veranstaltungsort der Weltleitmesse ist Europa die Heimat besonders anspruchsvoller Landwirte und Lohnunternehmer, deren Anforderungen unsere Ingenieure vor echte Herausforderungen stellen. Und genau das ist richtig so. Denn Fortschritt braucht Antrieb – und neue Ideen.“
Ministerpräsident Olaf Lies: Technologie und Verantwortung gehen Hand in Hand
„Als Agrarland Nummer eins in Deutschland ist es für Niedersachsen Ehre und Auftrag, die Agritechnica 2025 in Hannover als Taktgeber für Innovation und Zukunft des Agribusiness zu begrüßen“, betonte Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies. „Das Leitthema ‚Touch Smart Efficiency‘ setzt genau den richtigen Ton für die Landwirtschaft von morgen. Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz helfen, Produktivität nachhaltig zu erhöhen, Ressourcen zu schonen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die Messe macht sichtbar, wie technologische Innovationen und verantwortungsvolles Handeln Hand in Hand gehen können. Niedersachsen begleitet diesen Wandel entschlossen – mit klaren Rahmenbedingungen, verlässlicher Förderung und echter Partnerschaft mit der Branche.“
Miriam Staudte, Agrarministerin Niedersachsen: Nachhaltigkeit ist Voraussetzung für Effizienz
Miriam Staudte, Landwirtschaftsministerin aus Niedersachsen, hatte zuvor anlässlich des offiziellen Eröffnungsrundgangs der Messe betont: „Die Agritechnica zeigt eindrucksvoll, wie technische Innovationen zur nachhaltigen Transformation der Landwirtschaft beitragen können. Für uns in Niedersachsen ist klar: Nur mit umweltverträglicher Technik, die Ressourcen schont und Emissionen reduziert, sichern wir langfristig die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe. Nachhaltigkeit ist kein Widerspruch zur Effizienz – sie ist ihre Voraussetzung. Das untermauert die Agritechnica als Schaufenster für nachhaltige Innovationen eindrucksvoll.“
Text: Stefanie Pionke, DLG-Newsroom