Sitzschwingungsprüfung für Landmaschinen

Fahrersitze in Traktoren müssen Vibrationen zuverlässig dämpfen. Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel prüft sie nach EU-Vorgaben zur Sicherheit und zum Schutz des Fahrers.

Jeder Sitz in einem land- oder forstwirtschaftlichen Fahrzeug muss, bevor er eingesetzt werden darf, anhand vorgeschriebener Verordnungen geprüft werden. Das DLG Testzentrum Technik und Betriebsmittel kann die dort geforderten Prüfverfahren durchführen.

Der Sitz in Traktoren und anderen lof-Fahrzeugen soll dem Fahrer Schutz und Sicherheit bieten und das bei unterschiedlichsten Fahrbedingungen, wie unebenen Straßen, holprigen Feldwegen oder bei der Feldarbeit. In der EU Verordnung Nr. 1322/2014 sind im Anhang XIV die Anforderungen an den Fahrersitz beschrieben. Als akkreditiertes und vom KBA benanntes Prüflabor prüft das DLG Testzentrum Technik und Betriebsmittel die Sitze auf Einhaltung der in der Verordnung beschriebenen Anforderungen. Bei erfolgreicher Prüfung dient der Prüfbericht als Grundlage für die Typgenehmigung des Sitzes durch das Kraftfahrt Bundesamt (KBA). 

Dabei stehen nicht nur die Spezifikationen sondern insbesondere auch die Schutzfunktionen des Sitzes im Fokus. Dabei wird geprüft ob der Sitz die Anforderungen an die  gesundheitliche Prävention erfüllt. Dauerhafte Vibrationen können zu Rückenschmerzen, Bandscheibenproblemen oder anderen Beschwerden führen. Außerdem gewährleistet ein stabiler und gut gedämpfter Sitz eine bessere Fahrzeugkontrolle.

Foto: DLG mit KI-gestützter Bildbearbeitung durch Google AI Studio, PixShop

Prüfung auf einem Sitzschwingungsprüfstand

Die Sitzschwingungsprüfung auf einem Prüfstand ist ein Verfahren, mit dem getestet wird, wie gut ein Fahrersitz die Vibrationen dämpft, die beim Fahren mit land- oder forstwirtschaftlichen Fahrzeugen entstehen. Dazu wird der Sitz nicht im Fahrzeug, sondern auf einem speziellen Prüfstand montiert. Dieser Prüfstand simuliert die typischen Schwingungen, die während der Fahrt auftreten – zum Beispiel durch unebene Böden oder Maschinenbewegungen.

Die Schwingungen werden entweder durch standardisierte Testsignale oder durch echte Messdaten erzeugt, die zuvor auf einer genormten Teststrecke aufgenommen wurden. Sensoren messen, wie stark die Vibrationen an der Sitzbefestigung und direkt auf dem Sitz sind. So lässt sich beurteilen, wie effektiv der Sitz die Schwingungen reduziert, bevor sie den Fahrer erreichen.

Ein Ziel der Prüfung ist es, die Belastung für den Fahrer zu minimieren und gesundheitliche Risiken durch dauerhafte Vibrationen zu vermeiden.

Prüfung auf einer genormten Versuchsstrecke

Bei der Sitzschwingungsprüfung auf einer genormten Versuchsstrecke wird der Fahrersitz direkt im Fahrzeug getestet – also tatsächlich die Kombination von Fahrzeug und Sitz, wie sie auch unter echten Einsatzbedingungen vorkommt. Auch hier ist es das Ziel herauszufinden, wie stark die Vibrationen sind, die beim Fahren auf unebenen Flächen auf den Fahrer übertragen werden und wie gut der Sitz diese Vibrationen dämpft.

Das Fahrzeug fährt dabei über eine nach Norm aufgebaute Teststrecke mit einer konstanten Geschwindigkeit von 12 km/h. Die Strecke ist so gestaltet, dass typische Bodenunebenheiten simuliert werden. Während der Fahrt messen Sensoren die Schwingungen an der Sitzbefestigung und auf der Sitzfläche. So lässt sich erkennen, wie effektiv der Sitz die Vibrationen reduziert.

Die gewonnenen Daten können direkt zur Bewertung verwendet oder später auf einem Prüfstand als Referenzsignal eingesetzt werden.

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