Exzellenz in Mais

John-Deere-Feldhäcksler 9500i im DLG-Test

Mit dem 9500i rundet John Deere die Feldhäcksler-Reihe 9000 nach unten ab. Die DLG-Experten des DLG-Testzentrums haben dessen Leistungsfähigkeit in Silomais in der Version des Modelljahrs 2023 geprüft.

 

Mit der Baureihe 9000 hat sich John Deere das Ziel gesetzt, bei den selbstfahrenden Feldhäckslern hohe Leistung und Effizienz mit geringen Erntekosten zu vereinen. Das Modell 9500i mit 563 kW/765 PS stellt dabei den Einstieg in die Serie dar und rundet diese nach unten ab. In einer während der Erntesaison 2023 durchgeführten DLG-Prüfung nahmen die DLG-Prüfingenieure das Modell in Bezug auf Funktion und Arbeitsqualität in Silomais unter die Lupe.

Durchsatz, Verbrauch und Häckselqualität

Bei einer typischen DLG-Funktionsprüfung in Mais muss ein Feldhäcksler seine Leistungsfähigkeit im Feldversuch unter Beweis stellen. Als Gradmesser für die Effizienz einer Maschine dient dabei der spezifische Kraftstoffverbrauch pro Tonne Erntegut, der aus der Messung des Durchsatzes und des Kraftstoffverbrauchs ermittelt wird. Für die Bestimmung der Arbeitsqualität werden in allen Versuchsvarianten direkt hinter dem Auswurfkrümmer definierte Proben aus dem Gutstrom entnommen. In die Bewertung ein gehen dabei mehrere aus der Praxis abgeleiteten Kriterien, die bei drei verschiedenen Häcksellängeneinstellungen auf zwei Flächen mit Mais unterschiedlicher Trockenmassegehaltslagen bestimmt werden. Die Einstellung der Häcksellänge wurde auf 4 mm, 7 mm und 12 mm vorgenommen, die Trockenmasse (TM) des Ernteguts auf den beiden Versuchsfeldern lag bei 27 bis 32 % TM beziehungsweise 37 bis 43 % TM). Aus den so genommenen Proben werden dann jeweils repräsentative Teilproben für die Trockenmassebestimmung, die Häcksellängenanalyse und die Untersuchung auf den Körneraufbereitungsgrad hergestellt.

Die genaue Bestimmung des TM-Gehalts erfolgt jeweils im Nachgang zu den Feldversuchen über die Trockenschrankmethode, alternativ können zur Schnellbestimmung der TM-Lage im Feld auch DLG-geprüfte NIR-Sensoren genutzt werden.

Die Häcksellängenanalyse erfolgt über eine Siebung mit dem DLG-Kaskadensieb, wobei als ein wichtiges Kriterium der Feinanteil, das heißt die Siebfraktion kleiner 3 mm nicht mehr als 3 %  der Gesamtprobe betragen darf. Als Maß für die Qualität der Körneraufbereitung wird der CSPS-Index (Corn Silage Processing Score nach USDA Forage Research Center) verwendet, wobei ein Indexwert über 70 % als sehr gut und unter 50 % als unzureichend definiert wurde.

John Deere 9500i

Die zur Prüfung vorgestellte Maschine des Modelljahrs 2023 wird vom neuen JD18X-Motor mit sechs Zylindern und 18 Liter Hubraum angetrieben, der in der 563 kW/765 PS-Version die Abgasnorm Euro V ohne AdBlue-Zusatz erreicht. Im DLG-Test wurde der 12-reihige Vorsatz Kemper 490plus mit 9 Meter Arbeitsbreite und mit sechs großen Einzugstrommeln verwendet. Über vier Vorpresswalzen wird das Erntegut über einen Einzugskanal von 830 mm Breite zur Messertrommel mit 64 Messern transportiert, mit der theoretische Schnittlängen zwischen drei und 14 mm möglich sind. Der Körnerprozessor John Deere Premium High Intense 110/144 war auf 40 % Drehzahldifferenz und einen Spalt von 2 mm eingestellt.

Foto des Motors
Bild 1: John Deere 18X-Motor mit 18,0 l Hubraum
Foto des Körnerprozessors
Bild 2: Körnerprozessor John Deere Premium High Intense 110/144 war auf 2 mm Spaltweite eingestellt.
Grafik Spezifischer Kraftstoffverbrauch in l/t FM
Bild 3: Spezifischer Kraftstoffverbrauch in l/t FM

Prüfung und Ergebnisse

In der Prüfung konnte der John-Deere-Feldhäcksler ein hohes Leistungspotenzial unter Beweis stellen. Er erreichte Durchsätze von bis zu 270 t Frischmasse pro Stunde – und dies bereits ab einer theoretischen Häcksellänge von 7 mm. Erwartungsgemäß fällt der Durchsatz bei einer theoretischen Häcksellänge von 4 mm auf 225 t Frischmasse pro Stunde ab. Die Kraftstoffverbräuche je Betriebsstunde lagen über alle voreingestellten Häcksellängen annähernd gleich im Bereich von 130 – 132 l/h. Mit zunehmender Durchsatzleistung sinken spezifischen Kraftstoffverbräuche und erreichen insgesamt mit Werten zwischen 0,58 Liter je Tonne Frischmasse (bei 4 mm Häcksellänge) und 0,49 Liter (bei 12 mm Häcksellänge) je Tonne Erntemasse ein sehr niedriges Niveau. 

Wie Bild 4 zeigt, wird der Einfluss der Häcksellängenvorwahl am Feldhäcksler auf die Häcksellängenverteilung im Erntegut gut sichtbar. Aus den Veränderungen der Einstellungen am Feldhäcksler resultieren deutliche Verschiebungen der Gewichtsanteile der unterschiedlichen Siebfraktionen in die gewünschte Richtung. Unabhängig von der Trockenmassegehaltslage bewegen sich dabei die Anteile in den Siebfraktionen > 19 mm und > 33 mm auf einem niedrigen Niveau (0,0 % bis 2,2 %). In Bezug auf den Körneraufbereitungsgrad konnte der John Deere 9500i bei vorgewählten Häcksellängen von 4 mm und 7 mm mit Werten von über und nahe 70 % sehr gute Körneraufbereitungsgrade in der geringeren Trockenmassegehaltslage erzielen und auch bei 12 mm Häcksellänge sowie in allen Versuchen, die in der höheren Trockenmassegehaltslage durchgeführt wurden, war die Körneraufbereitung als „gut“ zu bewerten.

Grafik Häcksellängenverteilung
Bild 4: Häcksellängenverteilung in der höheren Trockenmassegehaltslage (37,0-49,5 % TM) mit verbautem Körnerprozessor 110/144 (40 % Drehzahldifferenz)

Fazit

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird dem selbstfahrenden Feldhäcksler John Deere 9500 i (mit der geprüften Ausstattung) das Prüfzeichen „DLG-ANERKANNT“ im Einzelkriterium „Funktion und Arbeitsqualität in Silomais“ verliehen. Weitere Details zur Prüfung enthält der Prüfbericht 7436, der kostenfrei unter www.DLG-Test.de erhältlich.