25 Jahre Bock auf Schwein

Tierhalter meistern Herausforderungen beim Stallumbau 

Seit nunmehr 25 Jahren trifft sich Ende Februar das Netzwerk der DLG-Spitzenbetriebe Schwein zum überregionalen Austausch. Zeit, einmal zurückzublicken und zu fragen, was Schweinehalter damals und heute motiviert und fasziniert.

Der Beginn des Jahres war geprägt von massiven Preisrückgängen, die zum Einen dem Schweinestau über den Jahreswechsel und zum Anderen dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025 bei einer Wasserbüffel-Herde in Brandenburg geschuldet waren. Beides hat sich glücklicherweise wieder normalisiert, so dass das Preisniveau sich wieder verbessert hat – und genau so hat es Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bei seinem Vortrag am 26. Februar 2025 vorhergesagt. Ein wahrer Markt-Experte, der der Branche nach seinem Übergang in den wohlverdienten Ruhestand fehlen wird. 

Mit neuen Ideen nach Hause

Der Wunsch nach einem überregionalen Austausch war Anfang der 2000er Jahre ein Hauptgrund für die Etablierung der Spitzenbetriebe, die damals von der DLG mit großer Unterstützung der Offizialberatung ins Leben gerufen wurden. „Lernen von den Besten“ lautete damals wie heute die Devise, wie Josef Weiß in seinem kurzen Rückblick schilderte. Und weil jeder Teilnehmer nach der Tagung in der Regel mit neuen Ideen für den eigenen Betrieb nach Hause fährt, haben die Betriebe und Berater nach wie vor Bock auf Schwein – auch bei schwierigen Rahmenbedingungen. Trotz aller Herausforderungen blicken die DLG-Spitzenbetriebe optimistisch in die Zukunft. 

Ihre persönliche Motivation schilderte Ferkelerzeugerin Kathrin Wübbel eindrucksvoll dem gespannten Auditorium. Sie ist im Familienbetrieb verantwortlich für die Vermarktung und die Auszubildenden. Herausfordernd für den Betrieb sind aktuell der Umbau des Deckstalls und des Abferkelbereichs. Auch die Auswirkungen der neuen TA-Luft beschäftigen den Betrieb in Brandenburg. Ihr Berufskollege Tobias Urban aus Baden-Württemberg tut es ihr gleich, denn auch er „brennt“ für das, was er macht und hat auch nach dem Umbau seiner Sauenhaltung auf höhere Haltungsformen Bock auf Schwein. 

 Wie gut sind sie auf den Ernstfall vorbereitet?

In den parallelen Arbeitskreis-Sessions ging es zudem um den „Deep-Dive“ der ökonomischen und biologischen Auswertungen des letzten Wirtschaftsjahres sowie um die Themen Arbeitszeitoptimierung, Wirtschaftlichkeit und Ringelschwanz bei unterschiedlichen Haltungsformen. Auch dem wichtigen Thema „Notfallordner – Wie gut sind sie auf den Ernstfall vorbereitet?" widmete sich ein Arbeitskreis, aus dem die Teilnehmenden einige konkrete Handlungsempfehlungen mitnehmen konnten.

Förderrichtlinien müssen überarbeitet werden

Eine Spontanumfrage zum Bundesprogramm Umbau der Tierhaltung ergab, dass die Mehrzahl der Teilnehmenden die Förderung der investiven Vorhaben unterstützt, die Förderrichtlinie allerdings in einigen Punkten überarbeitet werden muss. Ansonsten wird die Antragszahl hinter den Erwartungen zurückbleiben, so die Befürchtung.   

Mit dem Avatar eine Rundreise durch den Schweinestall. Fotos: DLG
Mit der VR-Brille eine Rundreise durch den Schweinestall erleben. Fotos: DLG
Dr. Jörg Bauer, Vorsitzender des DLG-AS Schwein ist Moderator der Veranstaltung.

DLG-Spitzenbetriebe. Die Chancen überwiegen

Trotz aller Herausforderungen – die DLG-Spitzenbetriebe blicken optimistisch in die Zukunft. Die Marktaussichten werden positiv eingeschätzt – gerade im »Standardsegment«. Sicher sind die Aussagen der DLG-Spitzenbetriebe nicht repräsentativ für alle Schweinehalter. Schließlich handelt es sich um eine ausgewählte Gruppe besonders erfolgreicher Betriebe. Genau deshalb ist es spannend, einen Blick auf ihre Einschätzungen und Strategien zu werfen.

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