
Am Mittwoch, dem 21. Mai 2025, ist Prof. Dr. Hubert Spiekers, Leiter des Instituts für Tierernährung und Futterwirtschaft an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub, die Max-Eyth-Denkmünze in Gold verliehen worden. Im Rahmen der Sitzung des DLG-Arbeitskreises Futter & Fütterung, dessen Vorsitzender er bis zuletzt war, wurde Prof. Spiekers für seine besonders herausragenden Verdienste um die Facharbeit in der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) sowie die Förderung der deutschen Landwirtschaft mit einer der höchsten Ehrungen der DLG ausgezeichnet. Im Interview geht Prof. Spiekers auf die Themen der vergangenen Jahre ein und wirft einen Blick in die Zukunft der Futterwirtschaft und der Nutztierfütterung.
DLG: Herr Prof. Spiekers, Sie sind seit dem Jahr 2000 Mitglied des DLG-Arbeitskreises Futter und Fütterung, seit 2004 sind Sie dessen Vorsitzender: Gibt es Themen, die Ihnen aus den letzten Jahrzehnten besonders in Erinnerung geblieben sind?
Prof. Hubert Spiekers: Die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis ist eine Besonderheit, die ich in der 25-jährigen Mitgliedschaft in diesem Arbeitskreis und der fachlichen Zu- beziehungsweise Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsgruppen seit 1992 erlebt habe. Diese intensive Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis hat sich bei der lösungsorientierten Bearbeitung einer großen Vielfalt von Themen gezeigt. Hierbei sind die Auswirkungen der Ausgestaltung von Futter und Fütterung auf das Tier und die Umwelt immer mehr in den Fokus getreten. Die Prioritäten, sei es in Fach- und Expertenkreisen selbst oder in Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft, haben sich dabei stark verändert.
Können Sie konkrete Beispiele nennen?
Ein Beispiel ist der Klimawandel. Die Minderung der Klimawirkungen und die Bewältigung von Klimafolgen haben über den Umweg der Emissionen von Nutztieren Einzug in die wissenschaftliche und praktische Arbeit rund um die Fütterung gehalten. Technische Neuerungen wie die Einführung des Futtermischwagens in der Rinderfütterung, verbunden mit der Umsetzung der Totalen Mischration (TMR) oder der automatischen Fütterung bei Schwein und Geflügel (bedarfsgerechte Fütterung in jeder Lebensphase) wurden mit konkreten Empfehlungen zur Ausgestaltung der Fütterung hinterlegt. Die Umstellung von Stärkeeinheiten auf Umsetzbare Energie (ME) beim Mastbullen, die Einführung des nutzbaren Rohproteins am Duodenum (nXP) bei der Milchkuh, die Revolution der Fütterung beim Schwein mit verdaulichem Phosphor und präcäcal verdaulichen Aminosäuren hat der Arbeitskreis auf Basis der wissenschaftlichen Vorgaben des Ausschusses für Bedarfsnormen der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) in die Praxis der Futtermittelindustrie und der Landwirtschaft erfolgreich umgesetzt. Die nächste Umstellung von Nettoenergie Laktation (NEL) auf eine dreistufig ermittelte ME und im Dünndarm verdaulichen Aminosäuren (sidAA) bei der Milchkuh soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Zur Person:
Prof. Dr. Hubert Spiekers ist auf einem Milchviehbetrieb im westlichen Münsterland aufgewachsen. Spiekers studierte Agrarwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn mit dem Schwerpunkt Tierproduktion, mit anschließender Promotion am Institut für Tierernährung. Der weitere Berufsweg von Prof. Spiekers war geprägt von wissenschaftlicher Arbeit, Beratungspraxis und strategischer Führung, zunächst als wissenschaftlicher Assistent, dann viele Jahre als Referent der Landwirtschaftskammer Rheinland für die Bereiche Futter, Fütterung und Futterkonservierung. Seit Ende 2003 leitet Spiekers das Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), in Grub und lehrt parallel dazu seit 2013 als Honorarprofessor an der Technischen Universität München im Fachgebiet Futtermittelkunde und Futtermittelkonservierung. Prof. Dr. Hubert Spiekers engagiert sich zudem seit Jahrzehnten für die Facharbeit der DLG: So ist er beispielsweise seit dem Jahr 2000 Mitglied im DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung, und seit dem Jahr 2004 dessen Vorsitzender.
Im Klartext: Was ich vorne hineingebe, kommt hinten entsprechend wieder heraus.
Prof. Dr. Hubert Spiekers
Inwieweit haben sich die Fragestellungen, die von politischer und gesellschaftlicher Seite an den Arbeitskreis herangetragen wurden, im Laufe der Jahre verändert – und inwieweit unterschieden sich diese Fragestellungen von den fachlichen Prioritäten?
Ein Großteil unserer Arbeit hat sich dem Themenkomplex rund um die optimale, heißt bedarfsgerechte Energie- und Nährstoffversorgung von Milchkühen, Mastrindern und Schweinen gewidmet. Da die Ausgestaltung der Fütterung wesentlichen Einfluss auf den Anfall von Stickstoff, Phosphor und Kalium mit Kot und Harn hat, wurde die DLG auch zu diesen Themen aktiv. Bereits mit der Einführung der Düngeverordnung in den 90-er Jahren des letzten Jahrtausends waren wir hier fachlich gefragt und haben Zuarbeit geleistet.
Was waren dabei rückblickend die wichtigsten Erkenntnisse und größten Meilensteine des Arbeitskreises?
Wir haben erkannt, dass die nährstoffangepasste Fütterung im Sinne von Umweltschonung und Tierwohl erhebliches Potenzial hat. Dies galt es, gegenüber den Landwirten, der Futtermittelwirtschaft sowie Politik und Verwaltung zu vermitteln. Neben der fachlichen Expertise sind hierzu Transparenz, Unabhängigkeit und Vertrauen erforderlich. Der Arbeitskreis hat daher 2003 erstmalig das Wissen gebündelt und die Arbeiten der DLG/Band 199 „Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere“ herausgegeben. Diese Broschüre und die die darauffolgende Auflage 2014 haben der nährstoffangepassten Fütterung in der Praxis und deren Berücksichtigung im Düngerecht und der Emissionsbewertung den Durchbruch gebracht. Selbst die EU hat die Inhalte bei Vorstellung durch das BMEL in Brüssel anerkannt. Seitdem herrscht hohes Vertrauen in unsere Arbeit.
Wie haben Sie gemeinsam mit Ihren Ausschusskollegen die Verschiebung der gesellschaftlichen und politischen Prioritäten hin zu mehr Nachhaltigkeit erlebt – und gestaltet?
Insgesamt hat sich der Fokus bei den einzelnen Themen verändert: Früher lag er sicherlich eher auf der Leistung der Tiere. Im Laufe der Jahre hat eine Verschiebung stattgefunden: hin zu den Aspekten der Nährstoffeffizienz und der bedarfsgerechten Versorgung, sowohl im Sinne der Ressourcenschonung, als auch im Sinne des Tierwohls. Nachhaltigkeitsaspekte sind also Teil des Leistungsbegriffes in der Fütterung geworden. Wir waren dabei proaktiv, um die Probleme im Sektor selbst zu lösen. Eine unsere Maxime ist, weitere rechtliche Regelungen, zum Beispiel in einer „Fütterungsverordnung“, durch gute Lösungen erst gar nicht in Diskussion zu bringen. Anders formuliert ist unser Anspruch, dass Wissenschaft und Praxis im Schulterschluss selbst gute und zielführende Antworten und Lösungen erarbeiten, sodass für weitere Regulatorik gar kein Bedarf aufkommt.
Wie haben die umweltpolitischen Einflüsse die Wahrnehmung der Arbeit in Ihrem Fachgebiet verändert?
Die gesellschaftlichen und umweltpolitischen Einflüsse sind immer deutlicher spürbar. Verändert hat sich auch, dass das gesamtgesellschaftliche Interesse an unserer Arbeit immer mehr steigt.
Für uns Wissenschaftler sowie Experten aus der Praxis bietet das die Möglichkeit, unsere Arbeit transparenter zu gestalten. In den neuen Versorgungsempfehlungen für Milchkühe der GfE ist zum Beispiel ein ganzes Kapitel enthalten, das auf die Methanbildung und seine Relevanz als Klimagas eingeht.
Nachhaltigkeitsaspekte sind Teil des Leistungsbegriffes in der Fütterung geworden.
Prof. Dr. Hubert Spiekers
Ein auf der politischen, wie fachlichen Agenda wichtiges Thema ist also die Emissionsminderung in der Nutztierhaltung: Was sind aus Ihrer Sicht hierzu aktuell und perspektivisch die wichtigsten Stellschrauben bei Futter und Fütterung?
Die wichtigsten Stellschrauben sind die Effizienz der Futterwirtschaft und der Fütterung sowie die Nährstoffeffizienz im Betriebskreislauf. Die Nährstoffe in Kot und Harn sind möglichst effektiv im Betrieb zu nutzen, um die mineralische Düngung so gering wie möglich zu halten. Von dem, was wächst, ist zudem möglichst viel zu nutzen. Das heißt, die Verluste in Menge und Qualität der Futterpflanzen vom Feld bis zum Trog sind zu reduzieren. Ansatzpunkte liegen zum Beispiel im Management und im strategischen Einsatz von Siliermitteln. Hierdurch reduziert sich der CO2-Fußabdruck und der Einsatz von Ressourcen bei verbesserter Ökonomie. Eine weitere wichtige Stellschraube ist die optimale, heißt bedarfsgerechte Versorgung der Tiere mit Energie und Nährstoffen. Gerade bei der Milchkuh sind die Reserven in der Futtereffizienz verstärkt in den Fokus zu stellen. Hierbei gilt der Grundsatz der Beratung „Was man nicht misst, kann man nicht steuern“.
Was ist dabei besonders zu beachten?
Hierbei ist der Betriebszweig ganzheitlich zu betrachten. Die Herdengesundheit, Stress in der Herde oder Hitzestress sowie die Herdenführung sind neben der Ausgestaltung von Futter und Fütterung ebenfalls zu betrachten. Im Klartext: Was ich vorne hineingebe, kommt hinten entsprechend wieder heraus. Hier spielt die Futter- und Substratkonservierung eine ganz wesentliche Rolle, denn mit den geeigneten Maßnahmen kann ein noch größerer Anteil des erzeugten Futters auch tatsächlich in der Fütterung zum Einsatz kommen.
In der Diskussion um eine Nahrungsmittelproduktion im Rahmen der planetaren Grenzen wird regelmäßig, vor allem in westlichen Industrienationen, eine Reduktion des Fleischkonsums und der Tierzahlen in der Nutztierhaltung diskutiert, zugunsten alternativer Proteinquellen: Wie beurteilen Sie das aus wissenschaftlicher Sicht – was könnte hier ein guter, nachhaltigerer Weg mit Blick auch auf die Gewährleistung der globalen Ernährungssicherung sein?
Wir haben weltweit sehr unterschiedliche Verzehrmengen an tierischen Produkten. In weiten Teilen Afrikas ist das Niveau bisher sehr niedrig und die Bevölkerungszahlen steigen stark an. Hier sind auch zur Versorgung der Bevölkerung, insbesondere der Kinder, Milch, Fleisch und Eier in größeren Mengen erforderlich. In Deutschland sind eher abnehmende Zahlen zu erwarten, die dann auch veränderte Perspektiven in der Landnutzung mit verstärktem Anbau heimischer Proteinträger, beispielsweise Hülsenfrüchte wie Erbsen sowie Klee und Luzerne, für Mensch und Tier ermöglichen.
Was zeichnet nach Ihrer wissenschaftlichen Bewertung nachhaltige Nährstoffkreisläufe aus?
Fakt ist: Nährstoffkreisläufe funktionieren nicht oder weniger gut ohne die Haltung von Nutztieren. Wir brauchen den organischen Dünger, um nachhaltigere Lebensmittel erzeugen zu können. Dies gilt insbesondere für den Ökolandbau. Fakt ist auch: Global gesehen wird sich die Anzahl der gehaltenen Nutztiere, wie bereits angesprochen, nicht wesentlich verringern. Erstes Ziel sollte daher sein, den sinnvollen Nährstoffkreislauf zu beachten: vom Teller zum Trog zum Tank. Wobei hier auch mit einem möglichen zweiten Trog die Fütterung der Insekten zur späteren Nutzung als Futtermittel für weitere Nutztiere wie Schwein oder Geflügel erwähnt werden soll. Als zweites Ziel kann genannt werden, die Biomasse möglichst lange im Kreislauf zu halten. In diesem Zusammenhang ist es noch einmal wichtig zu erwähnen, dass Nährstoffe wie Rohprotein und Phosphor, die schon im Futter bei bedarfsgerechter Versorgung mit Aminosäuren und verdaulichem Phosphor reduziert werden, vom Tier auch nicht als Stickstoff und Phosphor ausgeschieden werden und somit keine (zusätzliche) Umweltbelastung darstellen.
Fakt ist: Nährstoffkreisläufe funktionieren nicht oder weniger gut ohne die Haltung von Nutztieren.
Prof. Dr. Hubert Spiekers
Stichwort Fütterung als Stellschraube für mehr Tierwohl: Welche Entwicklung erwarten Sie in dem Bereich – und welchen Beitrag kann Fütterung leisten?
In den vergangenen Jahren hat sich in diesem Bereich bereits viel getan: Durch die stetige Überarbeitung der Fütterungsempfehlungen sowie der Zusammensetzung der Futtermittel werden die Rationen immer besser ausbalanciert, was zu einer optimaleren Verwertung der im Futter enthaltenen Energie und Nährstoffe durch das Tier beiträgt. Das führt einerseits zu einer Entlastung des metabolischen Kreislaufes, andererseits trägt es zur Erhaltung der Tiergesundheit bei.
Mehr zu berücksichtigen ist das Futtersuch- und Fressverhalten der Tiere. Ein Beispiel sind die Anforderungen an die Futterstruktur bei Geflügel mit intakten Schnäbeln. Die Zusammenhänge von Fütterung und Schwanzbeißen beim Schwein sind ebenfalls eine große Herausforderung. Der Arbeitskreis hat hierzu beim Schwein wegweisende Merkblätter erarbeitet und herausgegeben. Fütterung und Tierwohl beim Geflügel ist als Merkblatt aktuell in der Pipeline.
Welche Arbeiten möchten Sie gern besonders hervorheben, die Ihr Wirken im DLG-Arbeitskreis Futter & Fütterung maßgeblich prägten?
Kernaufgabe des DLG-Arbeitskreises Futter und Fütterung ist die Abstimmung der Aussagen und Empfehlungen zur Fütterungsberatung. Meilensteine waren hier die DLG-Informationen 1/2001 und 2/2001 zur Fütterung der Milchkuh zu TMR, Strukturwirkung, Bewertung der Kohlenhydrate und Rationskontrolle. Ergänzt wurden diese durch die DLG-Information 1/2006 zur Schätzung der Futteraufnahme. Hiermit war die Beratung für Jahre zukunftsfähig aufgestellt. In der Schweinefütterung war die Stellungnahme zur Energieberechnung im Jahr 2011 eine wichtige Wegmarke zur Vereinheitlichung des Vorgehens in der Beratung.
Wir haben bereits über Nährstoffausscheidungen von Nutztieren und Düngung gesprochen: Welche Arbeiten würden Sie hier hervorheben?
Besonders hervorzuheben sind in dem Zusammenhang die Arbeiten zur „Bilanzierung der Nährstoffausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere“ (Arbeiten der DLG / Band 199) im Jahr 2003 und 2014 und die daran anknüpfenden Aktualisierungen und Weiterentwicklungen in Form von Merkblättern, die von essentieller Bedeutung als Vorgabe und Grundlage zur Nährstoffsaldierung im Rahmen der Düngeverordnung sowie zur Berechnung qualifizierter Flächennachweise bei Genehmigungsverfahren sind. Das Vorgehen ist auch Kernstück der im „Gründruck“ vorliegenden VDI-Richtlinie 3894 (Emissionen aus der Nutztierhaltung) Band 3 „Futter und Fütterung“ und damit allgemein akzeptiert. Aktuell werden die Maßgaben zur nährstoffangepassten Fütterung und der Saldierung der Nährstoffe auf Stallebene zusammen mit der Umweltverwaltung auf EU-Ebene im Rahmen der UCOL-Aktivität, also der Erarbeitung einheitlicher Standards und Regeln für EU-weit einheitliche Betriebsbedingungen in der Tierhaltung, eingebracht.
Was steht aktuell im Fokus des Arbeitskreises?
Aktuell beschäftigt sich der Arbeitskreis intensiv mit der Umsetzung der neuen Fütterungsnormen für die Milchkuh (GfE 2023). Neben der Abstimmung von Fachfragen und der Erarbeitung der notwendigen Arbeitsmittel für Schule und Beratung, geht es hier um die Akzeptanz der Neuerungen insbesondere hinsichtlich des neuen Vorgehens zur Energiebewertung und zur Proteinversorgung. Hierzu haben wir erstmalig die gesamten Stakeholder in einem sogenannten Stakeholder-Forum eingebunden.
Es ist das Ziel, möglichst alle mitzunehmen und mitwirken zu lassen.
Was ist Ihnen persönlich besonders wichtig bei Ihrem Einsatz in und für den Arbeitskreis?
In der koordinierenden Leitung dieses Arbeitskreises gehörte es immer zu meinen Bestrebungen, alle Betroffenen darauf einzustimmen, sich mit den notwendigen Anpassungen positiv auseinanderzusetzen, um die darin liegenden Chancen zu nutzen. Dies gilt auch hinsichtlich der eben angesprochenen neuen Fütterungsnormen. Nur so können die Neuerungen abgestimmt zu einem Stichtag in die Fütterungspraxis eingeführt beziehungsweise umgesetzt werden.
Ein weiterer Punkt beziehungsweise ein wichtiger Teil meiner Arbeit war die Überführung eines an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) entwickelten Online-Tools zur Stallsaldierung der Nährstoffausscheidungen wie Stickstoff und Phosphor für schweine- und geflügelhaltende Betriebe, das im Sinne einer bundesweit einheitlichen Anwendung 2024 zur DLG übergegangen ist.
Was war Ihr Antrieb, über so viele Jahre für die DLG aktiv zu sein?
Sicher habe ich viel Zeit und Mühe in meine Arbeit für die DLG investiert, aber ich habe auch sehr viel Wertschätzung und Anerkennung erfahren dürfen. Nicht zu vergessen die einzigartige Vernetzung und der fachliche Austausch, der mich auch in anderen Bereichen meines (Berufs-)Lebens weitergebracht hat! Diese enge Zusammenarbeit im Bereich Futterwirtschaft und Tierernährung von Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft habe ich immer sehr geschätzt. Auch erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass es mir immer ein besonderer Antrieb und ein Bedürfnis war, gewonnene wissenschaftliche und praktische Erkenntnisse bestmöglich aufzubereiten und in die Praxis weiterzutragen. Nichts lag mir ferner, als wichtige Ergebnisse in der sprichwörtlichen Schublade verstauben zu lassen; für mich war Kernziel unserer gemeinsamen Arbeit, immer wieder neue Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis zu bauen. Gegenüber meinen Arbeitgebern konnte ich das Engagement bei der DLG immer ohne Probleme rechtfertigen, da wir dadurch näher am Puls der Zeit waren und die fachlichen Dinge mitgestalten konnten. Die DLG und die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich dort zu tun hatte, waren dabei immer wertvolle Partner, mit denen wir gemeinsam die entsprechenden Themen voranbringen konnten. Die Philosophie der DLG, Neuerungen nach den Grundgedanken von Max Eyth in Selbstorganisation auf den Weg zu bringen, hat mich besonders an-gesprochen. Es ist für mich daher eine außerordentliche Ehre, die Max-Eyth-Denkmünze in Gold zu erhalten. Ich sehe dies aber in erster Linie als Auszeichnung der Arbeiten der DLG-Gremien zur Futterwirtschaft und Fütterung, in denen ich aktiv mitwirken durfte.
Interview: Kathrin Iske (DLG-Newsroom); Dr. Detlef Kampf (DLG-Fachzentrum Landwirtschaft & Lebensmittel)