DLG-Wintertagung 2025: Produktivität reloaded – Erträge wieder gefragt? – Programm für den Ackerbau
18. bis 19. Februar 2025 in der Halle Münsterland in Münster – Leitthema „Produktivität reloaded – Erträge wieder gefragt?“ – Fachprogramm greift zahlreiche ackerbauliche Themen auf – Jetzt anmelden!
Die Gewichtungen im politischen Diskurs verschieben sich, Prioritäten werden neu gesetzt: Extensivierung um jeden Preis war gestern; heute erleben wir eine Renaissance der nachhaltigen Produktivitätssteigerung. Das bietet der Branche auch im Ackerbau die Chance, strategisch wichtige Themen rund um den Einsatz innovativer Technologien, den Umgang mit Schaderregern oder Leistungsparametern neu zu denken. Auf der DLG-Wintertagung 2025 unter dem Leitthema „Produktivität reloaded – Erträge wieder gefragt?“ am Dienstag, 18. Februar 2025, und Mittwoch, 19. Februar 2025, in der Halle Münsterland in Münster wird die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) insgesamt eine Initialzündung setzen für den Aufbruch in eine innovative, fortschrittsorientierte und dadurch nachhaltige Zukunft der Landwirtschaft. Darüber hinaus werden auf der größten DLG-Fachveranstaltung im Jahr 2025 in diesem Zusammenhang aktuell besonders relevante Themenstellungen im Ackerbau aufgegriffen: vom Umgang mit den Erkrankungen SBR und Stolbur in Zuckerrüben über die Gräserbekämpfung ohne Flufenacet bis hin zu einem zielführenden Umgang mit Wetterprognosen.
Der Paradigmenwechsel zur nachhaltigen Produktivität in der Landwirtschaft ist nötig. Die geopolitischen Krisen, die Absicherung der globalen Ernährung sowie die Klima- und Umweltkrisen verlangen danach. Die daraus erwachsenden Chancen muss die Landwirtschaft nutzen, und zwar auf Basis durchdachter Strategien und konsequenter fachlicher Arbeit. Die DLG-Wintertagung 2025 unter dem Thema „Produktivität reloaded – Erträge wieder gefragt?” lädt dazu ein, das aktuelle Geschehen auszuleuchten und Inspiration für eine neue Phase der Landwirtschaft zu gewinnen, die Mut zu Innovation, Fortschritt und Nachhaltigkeit miteinander vereint.
Networking und breit gefächertes Fachprogramm
Am ersten Veranstaltungstag – am Dienstag, den 18. Februar 2025 – steht die DLG-Wintertagung traditionell, und somit auch zum Jahresbeginn 2025, ganz im Zeichen der DLG-Ausschussarbeit (nur auf Einladung), der den DLG-Mitgliedern vorbehaltenen Mitgliederversammlung sowie dem Networking beim Empfang des DLG-Vorstands.
Der zweite Veranstaltungstag – Mittwoch, der 19. Februar – ist öffentlich und wird sich in einem breit gefächerten Fachprogramm aus 18 Impulsforen unterschiedlichen Themen aus Ackerbau und Tierhaltung sowie Betriebsführung und Gestaltung der ländlichen Räume widmen. Nach der Eröffnung durch DLG-Präsident Hubertus Paetow und der Keynote von Prof. Dr. Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Leiter der Denkfabrik „Republik21. Neue bürgerliche Politik“, gliedert sich das Fachprogramm in 18 Impulsforen, die auf drei Veranstaltungsblöcke verteilt sind.
Zwei Quick-Impulse für die pflanzenbauliche Praxis
Im Veranstaltungsblock von 11:30 bis 12:30 Uhr am 19. Februar haben die Teilnehmenden die Wahl aus sieben parallel stattfindenden Quick-Impulsen, davon zwei mit ackerbaulichem Schwerpunkt. Der DLG-Ausschuss Zuckerrübe bereitet dabei die aktuelle Situation aus Forschung und Praxis zu den Erkrankungen SBR und Stolbur in Zuckerrüben auf. Die bakterielle Erkrankung SBR (Syndrome Basses Richesses = Syndrom der niedrigen Zuckergehalte) führt zu einem reduzierten Zuckergehalt. Der Erreger Stolbur-Phytoplasma wiederum beeinflusst zwar nicht den Zuckergehalt, führt aber zu weichen, biegsamen Rüben (sogenannte Gummirüben), die schwer zu ernten und zu verarbeiten sind. Beide Krankheiten können zu hohen Ertragsausfällen führen. Übertragen werden die Erreger durch die Schilf-Glasflügelzikade, die mit herkömmlichen Verfahren schwer zu bekämpfen ist, sodass hier alternative Ansätze wie Änderungen in der Fruchtfolge oder Bodenbearbeitung in der Diskussion stehen. Im Quick-Impuls wird der aktuelle Stand im Umgang mit SBR und Stolbur fachlich durch die Referentinnen und Referenten Prof. Anne-Kathrin Mahlein, Leiterin des Instituts für Zuckerrübenforschung in Göttingen, sowie den stellvertretenden Vorsitzenden des DLG-Ausschusses Zuckerrüben, Dr. Christian Lang, Verband der Hessisch-Pfälzischen Zuckerrübenanbauer, und Dr. Julia Wießner, Verband der Süddeutschen Zuckerrübenanbauer, analysiert. Durch die Diskussion führt Dr. Bruno Görlach, Bereichsleiter Pflanzenproduktion und Außenwirtschaft im DLG-Fachzentrum Landwirtschaft und Lebensmittel.
Ein weiterer Quick-Impuls mit pflanzenbaulichem Fokus beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie die Leistungen des Öko-Landbaus angemessen bewertet werden können. Inwiefern und ob die hierzu gerne herangezogene Kennzahl „Ertragsleitung je Hektar“ zu kurz greift, diskutiert der DLG-Ausschuss Ökolandbau unter der Moderation des Vorsitzenden Gunther Lötzke, Verwalter auf Gut Holzhausen der Freiherr von der Borch’schen Verwaltung im ostwestfälischen Nieheim. Weitere Referenten zu dem Thema sind Daniel Schloz von der rebio Regionale Bioland Erzeugergemeinschaft und Prof. Knut Schmidtke, Forschungsgruppe Ökologischer Landbau, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden.
Impulsforen I: Ackerbauern richten den Fokus auf das Wetter
In der Zeit von 13:30 bis 15 Uhr haben die Teilnehmenden der DLG-Wintertagung 2025 die Wahl zwischen sechs parallel stattfindenden Impulsforen. Wetterprognosen sind unter dem Titel „Heute kann es regnen, stürmen oder schneien – Verlässlichkeit und Nutzen von Wettervorhersagen“ Thema im Impulsforum des DLG-Ausschusses Pflanzenschutz, Pflanzenernährung und Ackerbau. Eine Einführung in die Thematik liefert Dr. Falk Böttcher, Deutscher Wetterdienst. Aus Erzeugersicht auf das Thema blicken die Landwirte René Kolbe, Leiter des Verbandes moderner Marktfrucht- und Veredlungsbetriebe Pahren Agrar-Kooperation im Landkreis Greiz in Ostthüringen, sowie Jacob Niklas aus Rheinland-Pfalz. Welchen Beitrag wetterbasierte Prognose- und Simulationsmodelle bei der Bekämpfung von Schaderregern leisten können, bringt Juliane Schmitt von der Zentralstelle der Länder für EDV-gestützte Entscheidungshilfen und Programme im Pflanzenschutz (ZEPP) in die Diskussion ein. Durch das Impulsforum führt Jonas Trippner vom Fachzentrum Landwirtschaft und Lebensmittel bei der DLG.
Impulsforen II: Wegfall von Flufenacet – alternative Konzepte wanted
Im Veranstaltungsblock von 15:15 bis 16:45 Uhr greift der DLG-Ausschuss Pflanzenschutz und Ackerbau mit der Fragestellung „Gräserbekämpfung ohne Flufenacet?!“ ein für Praktiker gegenwärtig hochrelevantes Thema auf. Der Wirkstoff Flufenacet verliert seine Zulassung in der EU. Das stellt Landwirtinnen und Landwirte vor mehrere Herausforderungen: Sie verlieren ein Hilfsmittel im Umgang mit Ungräsern, was zu einem Anstieg von resistenten Gräsern führen kann. Zudem steht die Frage im Raum, welche alternativen Herbizide und Methoden eingesetzt werden können, die ebenfalls effektiv sind, ihren Beitrag zum Erhalt der Produktivität des Getreideanbaus leisten und der Praxis zuverlässig zur Verfügung stehen. Des Weiteren diskutieren mit im Impulsforum: Günther Klingenhagen von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Dr. Lena Ulber vom Julius Kühn-Institut und Dr. Mark Winter, Industrieverband Agrar sowie Gast im DLG-Ausschuss Pflanzenschutz. Das Impulsforum moderiert Dr. Bruno Görlach, Bereichsleiter Pflanzenproduktion und Außenwirtschaft im DLG-Fachzentrum Landwirtschaft und Lebensmittel.
Mehr Informationen zur DLG-Wintertagung 2025 sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier: DLG-Wintertagung 2025. Die Details zum Programm werden laufend aktualisiert.
Die Teilnahme für Journalistinnen und Journalisten ist nach Anmeldung über press@dlg.org kostenfrei.
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