Unter dem Motto „Für einen Tag Forscher:in sein“ fand im Mai 2025 in Würzburg der zweite BioBlitz im Rahmen des EU-Forschungsprojekts ConservES statt. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit Bürgern, Wissenschaftlern, Naturschutzakteuren und Landwirten die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften zu erfassen und gleichzeitig das Bewusstsein für Biodiversität und nachhaltige Landwirtschaft zu stärken.
Ein BioBlitz ist eine zeitlich begrenzte Bestandsaufnahme der Artenvielfalt in einem bestimmten Gebiet – in diesem Fall innerhalb von 24 Stunden. Ausgerüstet mit einem „Forscherpaket“ konnten Interessierte an verschiedenen Stationen im Gelände selbst aktiv werden und unter Anleitung von Expert:innen Tiere und Pflanzen bestimmen. So wurde auf anschauliche Weise Wissen über natürliche Lebensräume wie Hecken, Streuobstwiesen, Blühstreifen und Äcker vermittelt und ein Beitrag zur wissenschaftlichen Datenerhebung geleistet. Knapp 130 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, davon ca. 90 Personen aus der Bürgerschaft (u.a. eine Schulklasse mit 25 Grundschulkindern) sowie 40 Expert:innen und Helfer:innen, ohne die der BioBlitz nicht möglich gewesen wäre.
Erste Auswertungen zeigen, dass bisher 117 Pflanzen- und 353 Tierarten sowie ein Pilz digitalisiert wurden, das sind etwa 60 Arten mehr als beim ersten BioBlitz 2023. Die gesammelten Artenlisten werden im ConservES-Projekt ausgewertet und in die bayerische Artendatenbank Karla.Natur eingespeist. Diese dient unter anderem dazu, Veränderungen in der Artenzusammensetzung zu dokumentieren und Auswirkungen von Klimawandel und Landnutzung zu analysieren.
Das Programm bot vielfältige Möglichkeiten zur Teilnahme:
- Selbstgeführte Entdeckungstouren durch Agrarlebensräume oder über das Campusgelände der Universität ermöglichten individuelles Erkunden mit interaktiven Stationen für Groß und Klein.
- Geführte Exkursionen mit Expert:innen zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten vermittelten praktische Methoden der Biodiversitätsforschung.
- Eine interaktive Ausstellung sowie eine hochkarätig besetzte Vortragsreihe vertieften das Wissen über Artenvielfalt und deren Schutz in Landwirtschaft und Siedlungen.

ConservES-Projekt
Das internationale Projekt ConservES untersucht, auf welche Weise biodiversitätsfördernde Maßnahmen – wie Blühstreifen oder strukturreiche Landschaftselemente – in unterschiedlichen europäischen Klimazonen wirken. Mit einem Reallabor-Ansatz werden dabei gemeinsam mit Akteuren aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Politik und Gesellschaft tragfähige Lösungen für eine artenreiche und nachhaltige Agrarlandschaft entwickelt. Die DLG e.V. und die Universität Würzburg sind deutsche Partner im Verbund.
Weitere Informationen zum Projekt und den Ergebnissen des BioBlitz: ConservES - Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie
und auf LinkedIn: ConservES project: Übersicht | LinkedIn