Quelle: Fotolia

Tierhaltung und Klimaschutz: Nachhaltigkeit beginnt im Stall

Im Rahmen der DLG-Unternehmertage 2025 vom 2. bis 3. September im CongressCenter Erfurt wurde der neue Fortschrittsbegriff der nachhaltigen Produktivitätssteigerung ausführlich diskutiert – so auch im Deep Dive zum CO2-Fußabdruck tierhaltender Betriebe. Wie er sich zusammensetzt und vor allem, wie er sich beeinflussen lässt, was neue Rechner leisten können und wo Berechnungsgrenzen bzw. Entwicklungspotentiale liegen, diskutierte das Publikum gemeinsam mit den DLG-Vorständen Philipp Schulze Esking in seiner Position als Schweinemäster und Ulrich Westrup als Milchviehhalter. Die Moderation übernahm Nicola Bock vom DLG-Fachzentrum Landwirtschaft.

„Das meiste von dem, was wir anbauen, können wir auch verfüttern“, sagte DLG-Vorstandsmitglied Philipp Schulze Esking zu Beginn des Deep Dives. Durch die enge Kooperation mit einem Betrieb aus dem Nachbarort, der 800 Sauen hat, ergibt sich mit dem Mastbetrieb von Schulze Esking mit 7.000 Mastplätzen an drei Standorten – rund um die Hofstelle im westfälischen Billerbeck – ein nahezu geschlossenes System. Hinzu kommt der kurze Weg zum Schlachthof: Der Westfleisch-Standort in Coesfeld lässt sich in 15 Minuten Fahrtzeit erreichen.  Eine Besonderheit beim Ackerbau: Schulze Esking hat mit zwei benachbarten Betrieben ein Lohnunternehmen gegründet. „Damit bewirtschaften wir nicht nur die drei Betriebe der Eigentümer, sondern bieten noch weiteren Höfen in der Umgebung eine Vollbewirtschaftung der Ackerflächen an. Das umfasst nicht nur die Ausführung anfallender Arbeiten, sondern auch die Dokumentation, das Antragsmanagement – eben alles, was dazu gehört“, führte der DLG-Vizepräsident aus. Die Nachfrage nach diesem Angebot steigt aktuell: „Mittlerweile beschäftigen sich viele Betriebe in unserer Region schwerpunktmäßig doch mit anderen Dingen und sind froh, wenn sie die Ackerbewirtschaftung abgeben können.“ Schulze Esking hat neben Lohnunternehmen, Schweinemast und Ackerbau noch einen weiteren Betriebszweig: das Projektieren und Betreiben von Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Abschließend zeigte er einige Zahlen zur Schweinemast: „Ich weiß, dass wir heute über CO2-Ausstoß und Bilanzen reden wollen, aber das ist meist eng verknüpft mit den Kosten, die in der Tierhaltung entstehen – und wichtig im Hinterkopf zu behalten, wenn wir gleich über Hebel und Potenziale zur Minimierung diskutieren.“ Und Schulze Esking gab bereits den ersten Impuls für die anschließende Diskussion: „Alle reden über Energie – ich würde aber behaupten, dass in den meisten Bereichen der Tierhaltung die Energie gar keine so große Rolle spielt, wenn es um die Minimierung der Treibhausgase geht.“

Das Wort übernahm Ulrich Westrup, Milchviehhalter und DLG-Vizepräsident aus dem niedersächsischen Bissendorf: „Wir sprechen insgesamt über zwei Betriebe: Einmal über die Agrarenergie Linne GmbH. Dazu gehören die Photovoltaikanlage, die sich mittlerweile über die gesamte Dachfläche unserer Stallungen erstreckt, sowie die 600 kW Biogasanlage. Letztere haben wir jedoch nicht vorrangig unter Gesichtspunkt eines möglichst geringen CO2-Fußabdrucks gebaut, sondern mehr aus wirtschaftlichem Interesse. Wir wollten in die Option investieren, Strom günstig selbst zu erzeugen anstatt weiterhin teuer zukaufen zu müssen“, erläuterte Westrup zum Einstieg. Zum Betrieb der Westrup Koch Milch GbR gehören rund 800 ha bewirtschaftete Fläche, „davon sind 145 ha Grünland, der Rest entfällt auf den Ackerbau. Auf 250 dieser 645 ha wiederum steht Mais: 220 bis 240 ha brauchen wir für die Kühe, auf den übrigen bis zu 30 ha bauen wir Körnermais für die Biogasanlage an.“ Der Tierbestand setzt sich zusammen aus rund 600 melkenden Kühen, ca. 600 Stück weiblichem Jungvieh, ca. 50 Bullenkälbern und einigen Zuchtbullen. „Zucht ist unsere Leidenschaft, spielt aber für den CO2-Fußabdruck keine ganz unwesentliche Rolle. Darauf können wir in der Diskussion gerne noch einmal zurückkommen“, so Westrup. 

Das Publikum war gut gemischt: Vom Berater über praktische Landwirte aus Schweine- und Milchviehhaltung bis hin zu Vertretern der Wissenschaft war aus allen Berufsgruppen jemand dabei.

Futterverwertung als wichtige Kennzahl 

„Die Futterverwertung liegt bei 1,58 kg Milch je kg Trockenmasse. Das ist ein Wert, den sehr wenige Milcherzeuger bestimmen; für einen Geflügelmäster ist das die wichtigste wirtschaftliche Kennzahl, für einen Schweinemäster vielleicht die zweitwichtigste. Ich halte diesen Wert aber für sehr wichtig, weil er mir relevanten Aufschluss liefert.“ Ulrich Westrup berechnet für seinen Betrieb außerdem den CO2-Fußabdruck: „0,83 kg CO2-Äquivalent je kg Milch haben wir für uns ausgerechnet. Die Spanne in Deutschland liegt bei 0,8 bis 2 kg CO2-Äquivalent, ist also recht groß. In der anschließenden Diskussion gilt es also, herauszufinden, woran das liegen kann.“

Das Publikum im Deep Dive war gemischt: Von 53 Teilnehmenden waren vier Schweine- bzw. Sauenhalter, vier Milchviehhalter, ein Rinder- sowie ein Hähnchenmäster, drei bis vier Teilnehmende aus der Wissenschaft und dem Bereich Verbände und Interessenvertretungen. Beraterinnen und Berater waren zahlreicher vertreten. Moderatorin Nicola Bock vom DLG-Fachzentrum Landwirtschaft und Lebensmittel fragte zudem ab: „Wer von den Anwesenden hat schon einmal eine CO2-Bilanz gerechnet – für seinen eigenen Betrieb oder für einen anderen?“ Das Ergebnis lag bei 25 bis 30 Prozent. 

 

THG-Bilanz unter der Lupe

Bock übergab an Westrup, der die betriebliche Treibhausgas (THG)-Bilanz näher beleuchtete: „Es gibt in der Milchviehhaltung gar nicht so viele Einflussfaktoren auf die THG-Bilanz. Der zuerst zu nennende und auch einflussreichste Faktor ist mit knapp 40% vom Gesamt-CO2-Äquivalent die Verdauung der Tiere. An zweiter Stelle steht mit einem Anteil von gut 28% all das, was mit dem Futter zu tun hat: Futtermittelherstellung, -verluste, usw. Zu vernachlässigen ist der Anteil des Wasser- und Energieeinsatzes am CO2-Äquivalent – der macht auf meinem Betrieb nur 0,73% aus“, berichtete Westrup. Der dritte, hauptsächlich ausschlaggebende Faktor ist die Bestandsergänzung und dabei wiederum das Futter: „Im Wesentlichen dreht sich in der Milchviehhaltung, wenn man das CO2-Äquivalent reduzieren möchte, alles um Futter und Verdauung. Das sind die Stellschrauben, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.“ 

Der THG-Bilanz des Milchkuhhalters wurde eine beispielhafte THG-Bilanz der LWK Nordrhein-Westfalen für den Schweinemastbereich gegenübergestellt. Hier machten ebenfalls die Futter- und Einstreuerzeugung sowie die Tierzugänge den größten Anteil aus. Westrup ergänzte noch: „Der Bereich Wirtschaftsdünger und Einstreu fällt bei uns relativ gering aus. Das hängt damit zusammen, dass wir die Gülle direkt in gasdichte Behälter der Biogasanlage leiten und dort lagern. Außerdem bringen wir die Gülle bodennah aus – beide Aspekte zusammen genommen haben einen großen Einfluss auf diesen Anteil am CO2-Äquivalent.“  Große Schwankungen im THG-Ausstoß zwischen den Betrieben „zeigt also zum einen die individuelle Herangehensweise, um beim Beispiel der Güllelagerung zu bleiben die im Schnitt 11% des Fussabdruckes bei Milchviehbetrieben ausmacht, und zum anderen die Vielzahl der Faktoren, die das CO2-Äquivalent beeinflussen“, erklärte Nicola Bock.

Milchkuh: Gras- oder maisbetont füttern?

Für die erste Frage aus dem Publikum bekam das Vize-Präsidenten-Duo Unterstützung aus dem Publikum: Lisa Oehlert von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen koordiniert den Bereich Klimabilanzen und Nachhaltigkeitsprüfverfahren mit dem Fachschwerpunkt Milch. Zudem leitet sie die nationale Fachgruppe zur Vereinheitlichung der Berechnungsmethodik für Klimabilanzen für Rinder und ist Koordinatorin beim niedersächsischen Projekt Klimaplattform Milch, für das sich verschiedene Molkereien zusammengeschlossen haben. Oehlert wurde von Westrup auf das Podium eingeladen, um auf die Publikumsfrage einzugehen, ob zum einen die Kohlenstoffbindung der Pflanzen Teil der THG-Bilanz ist, und zum anderen, ob eine gras- oder maisbetonte Fütterung besser geeignet ist, um Methan einzusparen. „Die Kohlenstoffbindung der Pflanzen wird im Moment noch nicht in der THG-Bilanz berücksichtigt, da das Thema Bodenkohlenstoff sehr komplex ist. Hier geht es auch darum, zu berücksichtigen, woher die Daten dazu kommen und wie belastbar sie sind“, erklärte Oehlert. „Und hinsichtlich des Methanausstoßes ist es so, dass die Rohfaser der Futterbestandteil ist, der diesen Wert in die Höhe treibt. Daher die Empfehlung: Die Ration, mit der Ihre Kühe bei bestem Gesundheitszustand die bestmögliche Leistung erzielen, ist diejenige, die Sie füttern sollten.“

Moderatorin Nicola Bock (li.) führte durch den Deep Dive, während Ulrich Westrup (2.v.l.) und Philipp Schulze Esking (re.) ihre Betriebe vorstellten und zu allen Aspekten rund um C=2-Fußabdruck und Nachhaltigkeitsmaßnahmen Rede und Antwort standen. Lisa Oehlert (2.v.re.) beantwortete Detailfragen zu Klimarechnern und der Klimaplattform Milch.
Ist eine gras- oder maisbetonte Fütterung für den kleinsmöglichen CO2-Fußabdruck ideal? "Die Ration, mit der Ihre Kühe die beste Leistung bei guter Gesundheit erreichen, ist auch die beste Wahl hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks", erklärte Oehlert. Foto: AdobeStock.com

Futterwerttabellen: Zukünftig regionale Werte geplant

Eine weitere Wortmeldung aus dem Publikum thematisierte das Problem, dass je nach Futterwerttabelle unterschiedliche Werte an CO2 für dasselbe Futtermittel angegeben werden. Wie soll dieses Problem gelöst werden? „Momentan sieht die Lösung so aus, dass die einzige Schnittstelle in Deutschland, mit der Berechnungen einer CO2-Bilanz möglich sind, immer dieselben Werte als Berechnungsgrundlage nutzt. Die Datengrundlage setzt sich zusammen aus der Feedprint-NL-Datenbank sowie darauf basierenden Berechnungen. Wir arbeiten daran, dass die Tabelle stetig größer wird und die Werte noch genauer werden“, erläuterte Oehlert. Erklärtes Ziel ist, dass zukünftig regional geltende Werte für die Nährstoffgehalte einzelner Futtermittel ausgegeben werden können, „denn beispielsweise der Weizen aus Bayern hat andere Werte als der Weizen aus Niedersachsen.“ 

Nicola Bock fasste zusammen: „Wir können an dieser Stelle sehen, dass noch viel Arbeit im Bereich der Kalkulation der Treibhausgasbilanzen vor uns liegt – aber sie wird bereits gesehen und diverse Arbeitsgruppen befassen sich mit diesem Thema.“

Hinsichtlich der THG-Bilanz-Berechnung kam aus dem Publikum noch die Frage an Westrup: „Machen Sie auf Ihrem Betrieb eine Grünlandertragserfassung?“ „Eine Grünlandertragserfassung machen wir nicht, aber eine Futterverbrauchserfassung. Das heißt, wir monitoren genau, wie viel Trockensubstanz aufgenommen wird. Das tun wir über Trockensubstanzproben“, erklärte Westrup. „Den Ertrag zu erfassen, ist extrem aufwändig und kompliziert. Ich habe mich da bei einer Lehrversuchsanstalt schlau gemacht, die selbst an solchen Erfassungen arbeiten und es bisher nicht sauber hinbekommen. Daher haben wir davon vorerst die Finger gelassen.“

Die nächste Frage kam von einem Milchviehhalter aus Ostfriesland: „Werden die Moorböden schon in der Bilanz erfasst? Falls ja, wäre dies das K.o.-Kriterium für die THG-Bilanzen in ganz Ostfriesland.“ „Es gibt dabei mehrere Aspekte zu beachten: Erstens muss man bei den Faktoren, die man in die THG-Bilanz einbezieht, zwischen Management- und Standortfaktoren unterscheiden“, begann Lisa Oehlert zu erklären. „Betrachtet man nur die internationalen Ansprüche, müssen die Moorböden mit erfasst und ausgewiesen werden. Dennoch gehören die Moorböden ganz klar zu den Standortfaktoren, die der Landwirt – im Gegensatz zu den Managementfaktoren – nicht aktiv beeinflussen kann. Und die Landwirte sollen und dürfen für ihren Standort nicht bestraft werden, daran haben auch die Molkereien kein Interesse. Wie genau das zukünftig gehandhabt wird, muss sich erst noch zeigen“, beschrieb Oehlert die Zusammenhänge.

Schwein: Verfahren zur Gülle-Ansäuerung noch unattraktiv

Und richtete dann das Wort an Philipp Schulze Esking: „Die Klimaplattform Fleisch ist bereits online gegangen. Haben Sie Ihren Betrieb dort schon eingegeben?“ Schulze Esking berichtete, dass er zwar noch keine CO2-Bilanz für die Schweinemast berechnet hat, „aber im Zuge der DLG-Nachhaltigkeitszertifizierung für den Ackerbau habe ich für diesen Betriebszweig schon eine erstellt. Was sich in diesem Zusammenhang erwähnen lässt, ist, dass für die Schweine im Groben dasselbe gilt wie beim Milchvieh: Auch hier lässt sich über das Futter viel CO2 einsparen, und es gibt ganz einfach auch einen hohen ökonomischen Anreiz dafür. Anders ist das im Bereich der Klimagase: Da gibt es momentan wenig ökonomischen Anreiz, sich damit im Schweinebereich zu beschäftigen. Wir haben bereits ein Flüssigmistverfahren und Güllekeller unter unseren Ställen. Das einzige, was für mich als Schweinehalter diesbezüglich in Zukunft interessant werden könnte, sind Verfahren zur Ansäuerung der Gülle. Die sind aber gegenwärtig noch so teuer, dass sie für mich nicht infrage kommen. Sollte das ökonomisch interessant werden, können diese Verfahren in meinen Augen ein wichtiger Hebel werden, um in der Tierhaltung noch mehr Klimagase zu reduzieren“, so der DLG-Vizepräsident. „Würden sich die nachweislichen Einspareffekte, etwa durch die Ansäuerung, in den CO2-Zertifikathandel einbringen lassen, wäre zum Beispiel so ein ökonomischer Anreiz für mich gegeben.“

Im Verlauf der Diskussion stellte sich außerdem die Frage, ob bei der Berechnung des CO2-Äquivalents auch die Milchinhaltsstoffe berücksichtigt würden. Lisa Oehlert sagte dazu: „Es ist ein bisschen kompliziert, weil umgangssprachlich immer vom CO2-Äquivalent je Liter oder je Kilogramm Milch gesprochen wird. Die offizielle Einheit lautet aber kg CO2-Äquivalent je kg FPCM, bedeutet Fett- und Eiweißkorrigierte Milch. Diese Einheit ist international vorgeschrieben. Zusätzlich wird noch der Harnstoff berücksichtigt, weil über diesen der Inhaltsstoff Stickstoff abgegeben wird.“

Nebenprodukte verfüttern: In Bilanz noch nicht darstellbar

Angeschnitten wurde auch die Thematik, wie Nebenprodukte aus der Lebensmittelproduktion bei der Berechnung der THG-Bilanz zu Buche schlagen. „Bei Milchkühen geht es hier konkret z.B. um Kartoffeldampfschalen, bei Schweinen z.B. um Kekskrümel. Da die Nebenprodukte so vielfältig sind und deren CO2-Bilanz wiederum relativ kompliziert zu berechnen wäre, lässt sich das bisher noch nicht in dem von uns entwickelten Rechner abbilden“, erklärte die LWK-Mitarbeiterin.

Susanne Gäckler aus dem DLG-Fachzentrum Landwirtschaft stellte nachfolgend eine Frage zum Inputfaktor Energie: „Frau Oehlert hatte von Systemgrenzen gesprochen: Ein wesentlicher Faktor in der Schweine- bzw. Geflügelhaltung ist die Energie. Wenn wir eine Kreislaufbetrachtung machen, in wie weit wird dann dieser Faktor berücksichtigt, wenn die Energie schon im eigenen Betrieb klimaneutral erzeugt wurde?“ „Es wird nicht nur der Energieeinsatz abgefragt, sondern auch, woher die Energie kommt. Sie können verschiedene Optionen auswählen: Dazu gehört zum Beispiel Biostrom oder Windenergie sowie Strommix Deutschland. Dabei ist es irrelevant für die Emissionen, ob der grüne Strom selbst erzeugt wurde oder zugekauft ist. Zudem gibt es keine Gutschrift, wenn man selbst Strom erzeugt und diesen weiterverkauft – der verlässt ja Ihr System und kann somit für Ihre Bilanz nicht mehr angerechnet werden“, beleuchtete Oehlert diesen wichtigen Aspekt in der Berechnung.

Bei der Verfütterung von Nebenprodukten aus der Lebensmittelerzeugung, wie zum Beispiel Kekskrümeln für Schweine, können bisher noch keine einheitlichen Futterwerte angegeben werden. Foto: Fotolia.de

Sensortechnik: Top?

Auch die Sensortechnik war Gegenstand einer Publikumsfrage und in wie weit sie die Leistung der Tiere verbessern kann: „Die Einzeltierüberwachung ist in der Schweinehaltung meines Erachtens wenig sinnvoll. Was wir aber nutzen, und das mit gutem Erfolg für Tiergesundheit und Tierwohl, sind Hustensensoren an jeder Bucht. Sie liefern früh Hinweise, wenn sich ein Krankheitsgeschehen anbahnt. So können wir rechtzeitig reagieren“, erklärte Schulze Esking. Milchviehhalter Westrup erläuterte: „Dazu ein klares Ja von mir. Alle unsere Kühe sind mit einem Sensor im Halsband ausgestattet: Dieser liefert unter anderem Informationen über Milchmenge, Liege- sowie Wiederkauverhalten und Aktivität des Einzeltieres. All diese Daten zu kennen und entsprechend auszuwerten, hilft uns dabei, unser Futter stetig anzupassen und die Stallbedingungen so zu optimieren, dass es unseren Kühen gutgeht und sie so die bestmögliche Leistung bringen. Denn, wie ich schon eingangs erwähnt habe: Die Milchleistung ist der Teiler für die nahezu gleichbleibend emittierte Menge an Methan jeder Kuh. Je höher also die Milchleistung, desto besser ist die Bilanz am Ende.“ 

Außerdem wurden unter anderem Themen wie die CO2-Bilanz von Kuhmilch vs. Haferdrink, die Genauigkeit von Rechenmodellen und die Frage angesprochen, ob Weidehaltung von Milchkühen per se negativ für die THG-Bilanz ist. 

Diesen sowie alle weiteren Deep Dives der Unternehmertage 2025 können Sie online in der DLG-Videothek ansehen.