Felix-Hoesch-Wanderehrenpreis der DLG überreicht
Auszeichnung der Kaltblutstute mit der höchsten Zuchtleistung
Im Rahmen der 10. Bundeskaltblutschau der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) auf der Grünen Woche in Berlin überreichte Susanne Gäckler als Vertreterin der DLG den Felix-Hoesch-Wanderehrenpreis an die Bundessiegerstute Fanny der Rasse Rheinisch-Deutsches Kaltblut für ihre Zuchtleistung. Dass parallel auch einer ihrer Nachkommen als Bundessiegerhengst gekürt wurde, sorgte für Jubel beim Publikum und gab der Ehrung noch eine besondere Note.
Die Preisträgerin
Mit dem Felix-Hoesch-Wanderehrenpreis der DLG ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die zwölfjährige Stute Fanny, Bundessiegerin der siebenjährigen und älteren Stuten der Rasse Rheinisch-Deutsches Kaltblut. Die von Franz Boes in Goch gezogene und sich im Besitz der Zuchtgemeinschaft Nehnes-Honig, Goch, befindliche Stute erhielt den Preis für ihre Zuchtleistung. Unter ihren bei acht Bedeckungen hervorgegangenen fünf Fohlen ist auch der diesjährige Bundessiegerhengst Opalius von Olympus von Wallwitz, der in Berlin die Farben des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts in Warendorf vertrat.
Wer war Felix Hoesch?
Der aus einer rheinischen Industriellenfamilie stammende Felix August Hoesch (1866-1933) kaufte nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung und dem anschließenden Studium in Berlin einen Betrieb in der Altmark und vergrößerte diesen im Lauf der Zeit auf eine stattliche Größe von 650 Hektar. Seine Passion war stets die Tierzucht, wobei er sich besonders der Kaltblutzucht, aber auch der Schweine- und Rinderzucht widmete. Sein Engagement ebnete ihm den Weg in zahlreiche Gremien. Bereits 1889 trat Hoesch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) als Mitglied bei und wurde dort 1904 im Ausschuss für Schweinezucht aktiv. 1905 wählte ihn die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde zu ihrem ersten Vorsitzenden.
Ein Herz für Kaltblutpferde
Die Kaltblutpferde lagen Hoesch immer besonders am Herzen. Als Vorsitzender der Zuchtgenossenschaft für das rheinisch-deutsche Kaltblutpferd sorgte er schon früh dafür, dass von den um die Jahrhundertwende weit verbreiteten Shire Horses auf das belgische Kaltblut umgestellt wurde. In der DLG engagierte er sich ab 1919 im Ausschuss für Pferdezucht und wurde 1921 Vorsitzender des DLG-Sonderausschusses für Kaltblutzucht. Im selben Jahr wählte man ihn auch zum Vorsitzenden des Reichsverbandes Deutscher Kaltblutzüchter.
Hoesch beschickte mehrere Wanderausstellungen der DLG mit Rindern, Schweinen und Pferden und errang dabei viele Auszeichnungen. So ist es kein Wunder, dass im Andenken an seine herausragenden Zuchtleistungen von der DLG ein Wanderpreis zur Auszeichnung der „besten Kaltblutstute mit der höchsten Fruchtbarkeitsleistung“ gestiftet wurde, der seit vielen Jahren von einem erfolgreichen Züchter zum nächsten weitergereicht wird. Heute wird er in vierjährigem Turnus im Rahmen der FN-Bundeskaltblutschau an die Siegerstute mit der höchsten Zucht- und Fruchtbarkeitsleistung vergeben.