Alternative Antriebslösungen: Herausforderung und Chance für den Landtechnikhandel

9. bis 15. November in Hannover – rund 2.700 Aussteller und 430.000 Besucher erwartet – Leitthema: „Touch Smart Efficiency” – Agritechnica: zentrale Schnittstelle zwischen Herstellern und landwirtschaftlicher Praxis – Landtechnikhandel im Fokus – viele neue Angebote zum informieren und Netzwerken – agritechnica.com

Künftig werden Traktoren und Landmaschinen mit alternativen Kraftstoffen oder elektrisch angetrieben. Vor allem die elektrischen Antriebe werden tiefgreifende Auswirkungen auf den Landtechnikhandel haben. Von den Händlern werden neue Vertriebs-, Service- und Ausbildungskonzepte in der Zukunft gefordert. Sie können diese Veränderungen aber auch als Chancen sehen, sich anzupassen und ihr Geschäftsmodell entsprechend auszurichten. Passend dazu werden auf der diesjährigen Agritechnica, die vom 9. bis 15. November 2025 in Hannover stattfindet, etliche Serienmaschinen und Prototypen mit alternativen Antriebslösungen zu sehen sein. Zudem bietet die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) als Veranstalter den Landtechnikhändlern ein vielfältiges Fachprogramm sowie exklusive Formate. Neben bereits bestehenden Angeboten wie der Werkstatt live, erhalten registrierte Händler in diesem Jahr die Möglichkeit, auf der Messe-Website und in der App gelistet zu werden, wodurch sie schnell von Kunden und Ausstellern gefunden werden können. Neu mit dabei ist zudem das "Business Matchmaking", welches gezielte Kontakte zwischen Handel und Ausstellern erleichtert sowie das International Dealer Center in Halle 2. Händler können sich ab Anfang September hier registrieren.

Die Frage, mit welchen alternativen Antriebslösungen Traktoren und andere Landmaschinen künftig betrieben werden, beschäftigt die gesamte Agrarbranche. Die in der Zukunft anstehende Umstellung auf alternative Kraftstoffe und elektrische Antriebe kann tiefgreifende Auswirkungen auf den Landtechnikhandel haben. Für die Händler kann dieser Wandel nicht nur eine technologische, sondern auch eine strategische und organisatorische Neuausrichtung bedeuten.

Alternative Kraftstoffe für Verbrennermotoren

In den folgenden Jahrzehnten wird es einen noch erheblichen Maschinenbestand mit Verbrennermotor auf den Höfen geben. Aus mehreren Gründen: Zum einen sind in Abhängigkeit vom verwendeten alternativen Kraftstoff keine oder nur kleine Modifikationen am Fahrzeug erforderlich. Hinzu kommt die lange Lebensdauer der Maschinen und dass eine vorzeitige Neuanschaffung sehr viele Betriebe finanziell nicht schultern könnten. Last, but not least, fehlt es derzeit auch an finanziellen Anreizen für eine Umstellung durch die Politik.

Um die Maschinen sowie nicht elektrifizierbare Anwendungen CO2-freundlich zu gestalten, braucht es alternative Kraftstoffe. Das Gute dabei ist, dass einige davon in bestehenden Fahrzeugen genutzt werden können. Kraftstoffe wie Biodiesel, HVO (hydriertes Pflanzenöl) und E-Fuels sind interessante Lösungen, um eine Verringerung der CO2-Emissionen relativ schnell umsetzen zu können. Sie sind aber auch mit Herausforderungen verbunden. Denn jeder Treibstofftyp hat Vor- und Nachteile mit Blick auf seine Eigenschaften, Verfügbarkeit und Lagerung.

Elektrifizierung bedingt große Veränderungen

Mit der Einführung von elektrisch betriebenen Fahrzeugen in die Landwirtschaft sind neue Kenntnisse und Kompetenzen von den Händlern und den Mitarbeitenden gefordert. Der Landtechnikhandel wird künftig nicht mehr nur Maschinen verkaufen, sondern zunehmend Gesamtsysteme. Dies erfordert eine erhöhte Beratungskompetenz, denn Kunden erwarten eine fundierte Beratung zu unterschiedlichen Antriebskonzepten, Reichweiten und Betriebskosten. Ein weiterer Punkt ist die Integration von Ladeinfrastruktur, die der Händler künftig mitverkaufen muss.

Elektrisch betriebene Maschinen haben auch eine andere Wartung und Diagnostik zur Folge. Sie haben wesentlich weniger mechanische Teile, die defekt werden oder ausgetauscht werden müssen, und Motoröl benötigen sie ebenfalls nicht. Die Landtechnikhändler müssen dadurch neue Wege finden, um Einnahmen zu erzielen.

Elektrisch angetriebene Fahrzeuge erfordern des Weiteren eine neue Werkstattausrüstung. Damit verbunden sind unter anderem isolierte Werkzeuge, Sicherheitsvorkehrungen für den Batterieservice sowie Schulungen zu der in den Landmaschinen verbauten Hochvolttechnik und den sicheren Umgang mit ihr.

Lebenslanges Lernen wird Standard

Apropos Schulungen: Die rasanten technologischen Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die Ausbildung damit noch Schritt halten kann. Klar ist, dass die aktuelle Ausbildung zum Landmaschinenmechatroniker nicht ausreichend auf Elektroantriebe vorbereitet und entsprechend weiterentwickelt werden muss. Und auch Verkäufer müssen sich weiterqualifizieren, um ihre Kunden kompetent über Elektrotraktoren und Ladeelektronik beraten zu können. Sie müssen Antworten auf die Fragen ihrer Kunden geben, die sich über Leistungszeiten, Ladeinfrastruktur, Lebensdauer von Batterien und Betriebskosten informieren möchten. Kompetente Verkäufer können ihren Kunden nicht nur sämtliche Fragen beantworten, sondern ihnen auch die Sicherheit geben, in punkto Elektroantriebe an der richtigen Stelle zu sein.

Fazit

Die Transformation der Landtechnik durch alternative Kraftstoffe und neue Antriebskonzepte ist keine ferne Vision – sie hat längst begonnen. Die wachsende Zahl an Exponaten mit alternativen Antriebslösungen auf der Agritechnica 2025 belegt dies nachdrücklich. Deswegen bietet die Weltleitmesse in dem Jahr mehrere exklusive Angebote für den Landtechnikhandel. Registrierte Händler erhalten in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, auf der Messe-Website und in der App gelistet zu werden, wodurch sie ein aktiver Teil der Agritechnica sein können. Registrierungen sind ab Anfang September hier möglich.

Mit dabei ist in diesem Jahr unter anderem das International Dealer Center (IDC) als zentraler Treffpunkt für den nationalen und internationalen Fachhandel. Hier finden Fachhändler eine exklusive Lounge für ihre Geschäftspartner, Kunden und Mitarbeiter, tägliche "Pop-up Talk Dealer"-Sessions um 17:00 Uhr mit internationalen Sprechern, gefolgt von einem Come-Together zum fachlichen Austausch sowie einen Info-Counter zu allen Fragen zur Aus- und Weiterbildung in der Branche.

Ein weiteres neues Format auf der Agritechnica 2025 ist das "Business Matchmaking", welches gezielt Kontakte zwischen Handel und Ausstellern erleichtert und so wertvolle Geschäftsbeziehungen fördert.

Die bewährte "Werkstatt Live" wurde in eine Version 2.0 weiterentwickelt. Gemeinsam mit dem LandBauTechnik - Bundesverband e.V. findet sie an allen Messetagen stündlich statt und trägt so dazu bei die Attraktivität des Berufsbildes Land- und Baumaschinenmechatroniker zu stärken. An den neu eingeführten Agribusiness Days (10. bis 11. November) liegt hier ein besonderer Fokus auf den Themen Robotik, Künstlicher Intelligenz und Hochvolttechnologien. An diesen Tagen lädt die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) gezielt Hochschüler und Studenten zu den „Werkstatt Live Agribusiness Days“ ein. Ziel ist es, neue Talente für den Landtechnikhandel und die Landtechnikindustrie zu gewinnen.

Zusätzlich erhalten Landtechnikhändler exklusive „Dealer-Packages“, die speziell auf die Fachhändler zugeschnitten sind - mit personalisierten Tickets, Sonderkonditionen und exklusivem Zugang zu ausgewählten Veranstaltungsformaten. Der registrierte Landmaschinenhandel kann aus vier unterschiedlichen Händlerpaketen wählen, die auch vergünstigte Eintrittstickets enthalten.

Alle Angebote für den Landtechnikhandel sowie weitere Kontakte sind hier zu finden.

Der gesamte Fachcontent ist hier zu finden.

Foto: DLG

Einblick in die Werkstatt-Live auf der Agritechnica 2023.jpg
PM27_Agritechnica_2025_Landtechnikhandel.pdf