Stalleinstreupulver Ökosoft®

DLG-QUALITÄTSSIEGEL – "Kontinuierlich geprüft"

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Prüfbericht 7155

Das Prüfzeichen

Der DLG-Qualitätssiegel-Test ist die umfassende Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien für landtechnische Produkte. Der DLG-Qualitäts­siegel-Test bewertet neutral die wesentlichen Merkmale des Produktes von der Leistungsfähigkeit und Tiergerechtheit über die Haltbarkeit bis hin zur Arbeits- und Funktionssicherheit. Diese werden auf Prüfständen sowie unter verschiedenen Einsatzbedingungen genauso geprüft und bewertet wie die Bewährung des Prüfgegenstands bei einer praktischen ­Erprobung im Einsatzbetrieb. Die genauen Prüfbedingungen und -verfahren, wie auch die Bewertung der Prüfungsergebnisse werden von den jeweiligen unabhängigen Prüfungskommissionen in entsprechenden Prüfrahmen festgelegt und laufend auf den anerkannten Stand der Technik sowie den wissenschaftlichen Erkenntnissen und landwirtschaftlichen Erfordernissen angepasst. Die Prüfungen erfolgen nach Verfahren, die eine objektive Beurteilung aufgrund reproduzierbarer Werte gestatten. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffentlichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab.

Das DLG-QUALITÄTSSIEGEL umfasst Untersuchungen im Labor und in der Praxis. Die Grundlage für die in diesem Bericht dargestellten Prüfungen sind die Bestimmungen für die Verleihung und Führung des Prüfzeichens „DLG-QUALITÄTSSIEGEL für Hygieneeinstreu und Einstreumaterialien“, Stand Januar 2017.

Stalleinstreupulver Ökosoft®

Beurteilung – kurz gefasst

Das hier geprüfte Stalleinstreupulver Ökosoft® wurde im Labor auf Wasseraufnahmekapazität, Rutschfestigkeit, Staubentwicklung, Korrosionseigenschaften und in der Praxis auf Hautverträglichkeit bei Kühen und Schweinen untersucht. 

Tabelle 1: Ergebnisse im Überblick

DLG QualitätsprofilDLG AnforderungBewertung*
WasseraufnahmekapazitätWasseraufnahme: > 0,5 g je g TM
RutschfestigkeitGleitreibbeiwert: > 0,45 µ
StaubentwicklungEinstufung: staubend oder besser
Korrosionseigenschaftenverzinkter Stahl:
Masseverluste < 0,35 g/(m² x 24 h), keine örtlich begrenzte Korrosion
elastischer Bodenbelag:
Abweichung in Gewicht, Abmessungen und Shore A-Härte: < 10 %
Hautverträglichkeit bei Kühenkeine negativen Einflüsse verursacht durch das Produkt in der Versuchsgruppe
im Vergleich zur Kontrollgruppe;
keine Hautveränderungen oder Unverträglichkeiten
Hautverträglichkeit bei Schweinenkeine negativen Einflüsse verursacht durch das Produkt in den Versuchsgruppen
im Vergleich zu den Kontrollgruppen;
keine Hautveränderungen oder Unverträglichkeiten

*    Bewertungsbereich: Anforderung erfüllt (✔)

Das Produkt

Alkalisches hellgraues Einstreumittel aus Naturkreide zur Einstreu des Lauf- und Liegebereichs von Rindern und Schweinen.
Calciumcarbonat reagiert mit Säuren unter Bildung von Kohlenstoffdioxid (CO2).

Die Methode

 

Tabelle 2: Bewertung der Befunde – Hautverträglichkeit Rind

BefundEinstufungScore
Ohne besonderen Befundkeine Veränderungen0
Gelenke: Haarlose Stellen < 2 cmgeringgradige Veränderungen1
Gelenke: Haarlose Stellen > 2 cmgeringgradige Veränderungen
Zitzen: leichte Hautirritationen (Verfärbungen, Rauheit)geringgradige Veränderungen
Gelenke: Hautabschürfungen < 2 cmmittelgradige Veränderungen2
Gelenke: Hautabschürfungen > 2 cmmittelgradige Veränderungen
Gelenke: Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich, gedecktmittelgradige Veränderungen
Zitzen: deutliche Hautirritationen (Verfärbungen, Rauheit)mittelgradige Veränderungen
Gelenke: Umfangsvermehrungen im Schleimbeutelbereich, offenhochgradige Veränderungen3
Gelenke: Gelenksbeteiligung (Lahmheit)hochgradige Veränderungen
Zitzen: starke Hautirritationen (Läsionen)hochgradige Veränderungen

 

Tabelle 3: Bewertung von Haut, Haarkleid und Gesäuge

BefundEinstufungScore
ohne besonderen Befundkeine Veränderungen0
leichte Hautveränderung, z.B. leichte Rötung, einzelne oberflächliche Kratzer oder schuppige Hautgeringgradige Veränderungen1
Gesäuge: leichte Rötung, kleine Kratzergeringgradige Veränderungen
deutliche Hautveränderungen, z.B. tiefere oder großflächige Verletzungen der Hautmittelgradige Veränderungen2
Gesäuge: Tiefere oder großflächigere Veränderungenmittelgradige Veränderungen
starke Hautveränderungen oder Verletzungenhochgradige Veränderungen3
Gesäuge: Starke Veränderungenhochgradige Veränderungen

Das Auftreten von Juckreiz wurde mit einem Score von 0 bis 3 bewertet:
0= kein Juckreiz, 1 = leichter Juckreiz, 2 = deutlicher Juckreiz, 3 = starker Juckreiz 

Die Testergebnisse im Detail

Mikrobiologische Eingangsuntersuchung

Eine mikrobiologische Eingangsuntersuchung ergab keine Beanstandung.
Die Durchführung der Untersuchung erfolgte durch: ATK-Hygiene, Hüttenweg18, 16230 Chorin

Wasseraufnahmekapazität

Das Produkt hat eine Wasseraufnahmekapazität von 0,51 g je g TM. Die Anforderungen für Einstreumaterialien werden erfüllt.

Rutschfestigkeit

Die Ergebnisse der Rutschfestigkeitsmessungen sind in den Tabellen 4 und 5 dargestellt.
Die gemessenen Gleitreibbeiwerte (m) liegen nach Einsatz des Einstreupulvers Ökosoft® über dem Grenzwert von 0,45 µ, somit werden die Anforderungen erfüllt.

Staubentwicklung

Die Durchführung der Untersuchung erfolgte durch:
SGS Institut Fresenius, Goerzallee 305A, 14167 Berlin

Die Auswertung erfolgt gemäß der Einteilung nach DIN EN 15051 (siehe Tabelle 6). Die Anforderung gilt als bestanden, wenn das Produkt in der Klassi­fizierungen nach den drei Staubfraktionen jeweils maximal als staubend oder besser eingestuft wird. Produkte, die mit stark staubend eingestuft werden, erhalten kein DLG-QUALITÄTSSIEGEL. Die einzelnen Ergebnisse sind in den Tabellen 6 und 7 dargestellt.

Die Anforderung bzgl. Staubentwicklung werden vom Einstreupulver Ökosoft® erfüllt.

Hautverträglichkeit

Hautverträglichkeit Rind

Die Beurteilung der Gelenke und Zitzen ergab in der Versuchsgruppe durchschnittliche Scores von 1,60 vor Einsatz des Einstreupulvers und 1,56 bzw. 1,43 nach vier bzw. acht Wochen Einsatz des Einstreupulvers.

In der Kontrollgruppe ergab die Beurteilung der Gelenke und Zitzen durchschnittliche Scores von 1,80 vor Einsatz des Einstreupulvers und 1,78 bzw. 1,86 nach vier bzw. acht Wochen Einsatz des Einstreupulvers.

Die Anforderungen bzgl. Hautverträglichkeit bei Rindern werden erfüllt. In der Versuchsgruppe wurden im Vergleich zur Kontrollgruppe durch das Produkt Ökosoft® keine negativen Einflüsse verursacht. Es war keine nachteilige Beeinflussung der Euter- und Zitzenhaut erkennbar, Hautveränderungen oder Unverträglichkeiten traten nicht auf.

Hautverträglichkeit Schwein

Die Durchführung der Untersuchung erfolgte durch:
Schweinegesundheitsdienst Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Sedanstraße 4, 26121 Oldenburg

Die Beurteilung von Haut und Haarkleid der Sauen ergab in der Versuchsgruppe Scores von 0,25 bis 0,5. In der Kontrollgruppe hatten die Sauen tenden­ziell vergleichbare Werte. Der Mittelwert beider Gruppen liegt bei einem Score von 0,4. 

Negative Einflüsse auf Haut und Haarkleid der Sauen durch das Einstreupulver Ökosoft® waren nicht zu beobachten. Negative Einflüsse auf Haut und Haarkleid der Ferkel durch das Einstreupulver Ökosoft® waren nicht zu beobachten.

Die Beurteilung des Gesäuges der Sauen ergab in der Versuchsgruppe durchschnittliche Scores von 0 bis 0,75. In der Kontrollgruppe hatte die Bewertung des Gesäuges tendenziell etwas höhere Werte 0,25 bis 0,88. Der Mittelwert liegt bei der Versuchsgruppe bei einem Score von 0,4 und in der Kontrollgruppe bei 0,5.

Negative Einflüsse auf das Gesäuge der Sauen durch das Einstreupulver Ökosoft® waren nicht zu beobachten. Juckreiz wurde weder bei den Sauen noch bei den Ferkeln beobachtet. 
Die regelmäßige Anwendung der Einstreu Ökosoft® während der Säugeperiode von drei Wochen im Abferkelstall führte zu keinen Hautveränderungen bei den Sauen oder Ferkeln, die auf die Einstreu zurückzuführen wären. 

Die Anforderungen bzgl. Hautverträglichkeit bei Schweinen werden erfüllt. In den Versuchsgruppen wurden im Vergleich zu den Kontrollgruppen durch das Produkt Ökosoft® keine negativen Einflüsse verursacht. Hautveränderungen oder Unverträglichkeiten traten nicht auf.

Korrosionseigenschaften

Die Anforderungen werden erfüllt.

Beim elastischen Bodenbelag lagen Gewicht, Abmessungen und Shore-Härte nach Einwirkung des Produkts deutlich unter einer Abweichung von 10 % vom Ausgangszustand. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 dargestellt.

Beim verzinkten Stahl wurden ein Masseverlust von 0,04 g/(m² x 24 h) im 24 h-Test und von 0,20 g/(m² x 24 h) im 28 d-Test festgestellt. Eine örtlich begrenzte Korrosion ist nicht aufgetreten.

 

Tabelle 4: Gummimatte mit Schaumstoffunterlage (GS) – Rutschfestigkeit mit und ohne Einstreupulver

EinstreumengeZustand der OberflächeMittlerer Gleitreibbeiwert (m)
GS ohne Einstreutrocken0,60
GS mit 250 g/m² Ökosoft®trocken0,52
GS ohne Einstreunass0,56
GS mit 250 g/m² Ökosoft®nass (ca. 70 g Wasser/m²)0,52

 

Tabelle 5: Gummimatte (GM) – Rutschfestigkeit mit und ohne Einstreupulver

EinstreumengeZustand der OberflächeMittlerer Gleitreibbeiwert (m)
GM ohne Einstreutrocken0,88
GM mit 250 g/m² Ökosoft®trocken0,56
GM ohne Einstreunass0,79
GM mit 250 g/m² Ökosoft®nass (ca. 70 g Wasser/m²)0,68

 

Tabelle 6: Einteilung der Staubklassen nach DIN EN 15051

StaubklasseBewertung*Einatembarer Staub [mg/kg]Thorakaler Staub [mg/kg]Alvoelargängiger Staub [mg/kg]
staubarm+ +< 200< 40< 10
gering staubend+200 bis 1.00040 bis 200> 10 bis 50
staubend¡> 1.000 bis 5000> 200 bis 1.000> 50 bis 250

* Bewertungsbereich: + + / + / o / – / – – (o = Standard, k.B. = keine Bewertung) 

 

Tabelle 7: Ergebnis Staubentwicklung Ökosoft®

Einatembarer Staub [mg/kg]Thorakaler Staub [mg/kg]Alvoelargängiger Staub [mg/kg]
45 staubarm35 staubarm11 gering staubend

 

Tabelle 8: Elastischer Bodenbelag – prozentuale Abweichung von Gewicht, Abmessungen und Shore-Härte vom Ausgangs­zustand nach Einwirkung des Produkts

Elastischer Bodenbelag Abweichung vom Ausgangszustand [%]
Prüfdauer
24 h
Gewicht< 1,0
Dicke< 1,0
Shore-A-1,1
Prüfdauer
28 d
Gewicht< 1,0
Dicke< 1,0
Shore-A-1,4

Anmelder und Prüfungsdurchführung

Hersteller und Anmelder

GFR mbH
Schweinfurter Straße 6
97080 Würzburg  

Kontakt
Telefon +49 931 90080-23,
Telefax +49 931 90080-30
einstreu@gfr-mbh.com, www.gfr-mbh.com  


Prüfungsdurchführung

DLG TestService GmbH, 
Standort Groß-Umstadt 
Die Prüfungen werden im Auftrag des DLG e.V. durchgeführt.

DLG-Prüfrahmen
Bestimmungen für die Verleihung und Führung des DLG-Qualitätssiegels „kontinuierlich geprüft“ für Hygieneeinstreu und Einstreumaterialien“ (Stand 01/2017)

Fachbereich
Betriebsmittel

Bereichsleiter
Dr. Michael Eise

Prüfingenieur(e)
Dr. Harald Reubold *

Spezialuntersuchungen
ATK-Hygiene, Hüttenweg18, 16230 Chorin
SGS Institut Fresenius, Goerzallee 305A, 14167 Berlin
Schweinegesundheitsdienst Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Sedanstraße 4, 26121 Oldenburg

*    Berichterstatter

Dr. Michael Eise

Prüfingenieur(e)
Dr. Harald Reubold *

Spezialuntersuchungen
ATK-Hygiene, Hüttenweg18, 16230 Chorin
SGS Institut Fresenius, Goerzallee 305A, 14167 Berlin
Schweinegesundheitsdienst Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Sedanstraße 4, 26121 Oldenburg

*    Berichterstatter

Kontakt

DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel
DLG TestService GmbH Standort Groß-Umstadt 
Max-Eyth-Weg 1 
64823 Groß-Umstadt 
E-Mail: Tech@DLG.org
Tel: +49 69 24 788-600 
Fax: +49 69 24 788-690