Zukunftsfähige Düngung und Pflanzenschutz

Das erste regionale Treffen des Netzwerks Leitbetriebe Pflanzenbau fand auf dem Betrieb von Lars Meinecke in Barwedel/Niedersachsen statt. Der Landwirt stellte die unterschiedlichen Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen seiner beiden Betriebe Bio Agrar (ökologisch) und Meinecke GbR (konventionell) vor.

Nach der Ankunft der 24 Teilnehmenden in Barwedel und einer ersten Vernetzungszeit startete das Netzwerktreffen mit einer Vorstellungsrunde, bei der alle Anwesenden aufgefordert waren, zu dem Anfangsbuchstaben ihres Betriebes ein Schlagwort im Zusammenhang mit dem Leitthema zu nennen. Den Betrieben waren dabei neben den fachlichen Inhalten wie einer ganzheitlichen Bewirtschaftung, dem Resistenzmanagement und den politischen Rahmenbedingungen auch gesellschaftliche Aspekte wie ein Umdenken und die ehrliche Kommunikation über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur erfolgreichen Bestandsführung wichtig.

Robotereinsatz in Zuckerrüben

Anschließend stellte Lars Meinecke die Dünge- sowie Pflanzenschutzstrategien der Lars Meinecke Bio Agrar sowie der Meinecke GbR gegenüber. Dabei ging der Betriebsleiter auf die Herausforderungen beider Wirtschaftsformen ein und gab einen Einblick in die Arbeit des seit drei Jahren im Betrieb zu Aussaat und Bestandsführung bei Zuckerrüben genutzten Roboters.  

Vor dem gemeinsamen Mittagessen startete Prof. Maria Renate Finckh von der Universität Kassel ihren offenen Vortrag, in dem sie auf die Frage, ob Pflanzenschutz ökologisch vertretbarer gemacht werden könne, einging. Daraus entstand ein reger Austausch über die Zusammenhänge zwischen der Höhe des Inputs sowie den daraus resultierenden Problemen. Die Referentin stellte dabei das Potential der Nährstoffgewinnung aus Abwässern vor und ging auf Versuchsergebnisse zur Reduktion des Kartoffelkäferbefalls mithilfe einer Mulchschicht ein.

Ungleiche Verteilung

Nach einer intensiven Vernetzung während der Mittagspause stellte Henrich Meyer zu Vilsendorf vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Strategien des zukunftsfähigen Nährstoffmanagements im tierhaltungsreichen Bundesland Niedersachsen vor. Meyer zu Vilsendorf wies dabei auf die ungleiche Verteilung des Anfalls organischer Nährstoffe in dieser Region hin, die eine Herausforderung für den Umgang mit der gesellschaftlichen Akzeptanz darstellt. Außerdem ging der Referent auf den niedersächsischen Weg zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln – bezogen auf die Menge (bereinigt um das Risiko) sowie die Fläche – ein.

Striegel-Einsatz im Winterweizen

Abschließend begaben sich alle Teilnehmenden auf eine Feldrunde und erlebten den FarmDroid live beim Hacken der kurz zuvor gesäten Zuckerrüben. Nach einem umfangreichen Erfahrungsaustausch über den Einsatz des Roboters zeigte Lars Meinecke die Ergebnisse des Striegels im Winterweizen.

Isabell Faroß
Koordinationsstelle
Netzwerk Leitbetriebe Pflanzenbau
i.faross@dlg.org

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des ersten Regionalen Netzwerktreffens.
Besichtigung des FarmDroids auf der Feldrunde.
Prof. Maria Renate Finckh spricht über das Potenzial der Nährstoffgewinnung aus Abwässern.