Women in Ag Award 2025: Siegerinnen stehen fest

Preis von DLG und Women in Ag Magazine – über 150 Frauen aus 64 Ländern nahmen an dem Wettbewerb teil – Internationale Jury vergibt Preise in vier Kategorien – Gewinnerinnen aus Deutschland, Jordanien, Cabo Verde, Kenya, Kongo, Österreich, Philippinen, Spanien, Thailand, USA – Preisverleihung auf der Agritechnica 2025 am 12. November in Hannover – agritechnica.com

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) und das Women in Ag Magazine haben jetzt die Siegerinnen des diesjährigen „Women in Ag Awards“ bekannt gegeben. Die Wahl der Preisträgerinnen erfolgt durch eine internationale Jury aus Vertreterinnen der landwirtschaftlichen Praxis, der Wissenschaft, von Organisationen und Medien. Im Fokus stehen besondere Leistungen für die Entwicklung der lokalen, nationalen und internationalen Landwirtschaft. Der Preis wird in den vier Kategorien „Landwirtschaft“, „Agribusiness“, „Bildung“ sowie „Technik und Forschung“ vergeben. In der Kategorie „Technik und Forschung“ gibt es in diesem Jahr zwei dritte Plätze. Die Preisverleihung findet am 12. November von 16:00-17:00 Uhr auf der Agritechnica 2025 in Hannover am DLG-Stand (Halle 24, A06) statt.

Der Women in Ag Award wird bereits zum vierten Mal von einer internationalen Jury vergeben und würdigt die Arbeit von Frauen, die in der Landwirtschaft, im Agribusiness sowie in Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Medien und Organisationen des landwirtschaftlichen Sektors tätig sind. Für den Preis haben sich über 150 Frauen aus 64 Ländern beworben.

Aus den Bewerbungen hat die Jury die Gewinnerinnen nach den folgenden Kriterien ausgewählt:

  • Gesamtpräsentation der professionellen Arbeit
  • Innovative Arbeitsansätze
  • Beitrag zur Verbesserung landwirtschaftlich relevanter Themen für die Zukunft
  • Positive Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Bevölkerung, lokal oder global

Die Preisträgerinnen nach Kategorien

Kategorie „Landwirtschaft“

  • 1. Platz, Joëlla Buhendwa, Demokratische Republik Kongo
    Joëlla Buhendwa, Gründerin und CEO von AstiFerme, leitet eine Initiative für zirkuläre Landwirtschaft in Bukavu (Demokratische Republik Kongo), die organische Haushaltsabfälle durch die Zucht von Schwarzen Soldatenfliegen in hochwertiges Tierfutter und Dünger umwandelt. Ihr Modell reduziert Umweltverschmutzung, ersetzt importierte Proteine, senkt Emissionen und erhöht die Ernährungssicherheit. Mit ihrem Hintergrund in der Pflanzenproduktion und ihrem starken Engagement in der Gemeinde stärkt Joëlla junge Menschen und marginalisierte Gruppen durch inklusive grüne Arbeitsplätze. Ihre Arbeit verwandelt Abfall in Proteine, Energie und Chancen – sie stellt Ökosysteme und die Menschenwürde wieder her und treibt gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung voran.


  • 2. Platz, Dr. Zeinab AL-Momany, Jordanien
    Dr. Zeinab AL-Momany, Landwirtin und Aktivistin aus Ajloun, Jordanien, gründete die Specific Union of Women Farmers in Jordan, die erste Vereinigung dieser Art in der Region, die 5.000 Frauen und 27 Genossenschaften vertritt. Mit einem Doktortitel und einem Master in Betriebswirtschaft kämpft sie für faire Löhne und Rechtsreformen, wie beispielsweise das Recht, 10 Donums Land (1 Donums Land =  1.000 m2) zu pachten, was eine bedeutende Verbesserung gegenüber den bisherigen Eigentumsbeschränkungen darstellt. Inspiriert durch die Kämpfe ihrer Mutter eröffnete sie eine Kindertagesstätte für Bauernkinder und gründete die Sakrara CBO. Ihre Arbeit stärkt Frauen, verbessert die Arbeitsbedingungen und verschafft Bauern in ganz Jordanien und darüber hinaus Gehör.

 

  • 3. Platz, Mary Johnson, USA
    Mary Johnson, Gründerin und CEO von Regenerative Farms, Inc. (USA), befähigt Frauen in ländlichen Gebieten durch ihr Regeneration Hub-Modell, die Wiederherstellung von Ökosystemen und die Transformation von Ernährungssystemen voranzutreiben. Ihr Ansatz, der auf fünf Kontinenten zum Einsatz kommt, hat bereits über 65.000 Familien unterstützt, degradierte Böden wiederhergestellt und regenerative Unternehmen aufgebaut, die auf lokalem Wissen basieren. Mit ihrem Hintergrund in den Bereichen Naturschutz und globale Lieferketten kombiniert Mary technisches Fachwissen mit Führungsqualitäten an der Basis, um klimafreundliche Landwirtschaft zu fördern, die Ernährung zu verbessern und dauerhafte wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit zu schaffen – wobei Frauen im Mittelpunkt des regenerativen Wandels stehen.

 

Kategorie „Agribusiness“

  • 1. Platz, Joyce Waithira Rugano, Kenia
    Joyce Waithira Rugano ist eine kenianische Unternehmerin und Gründerin von Ecorich Solutions, einem Klimatechnologieunternehmen, das Lebensmittelabfälle mithilfe der KI-gestützten, solarbetriebenen Wastebot-Technologie in organischen Dünger umwandelt. Ihre Innovation unterstützt über 8.000 Landwirte, schafft grüne Arbeitsplätze und fördert die Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft. Joyce leitet außerdem JSmart Interior Decor und Bold and Defiant und betreut über 200 junge Menschen im Bereich Unternehmertum. Ihre Arbeit verbindet Nachhaltigkeit, Technologie und Empowerment und wurde von Qualcomm, WFP und anderen weltweit anerkannt. Durch Ecorich setzt sie sich für regenerative Landwirtschaft, Klimaresilienz und integratives Wachstum in ganz Kenia ein.

 

  • 2. Platz, Linda Kelly, Deutschland
    Linda Kelly, Gründerin einer Lupinenmanufaktur auf dem Biolandhof Kelly in Süddeutschland, verbindet ökologischen Landbau, Innovation und regionale Wertschöpfung. Als Landwirtin, Unternehmerin und Mutter verwandelt sie lokal angebaute Süßlupinen in nachhaltige Gourmetprodukte. Ihre Arbeit fördert klimafreundliche Landwirtschaft, Biodiversität und ländliche Entwicklung. Ausgezeichnet mit dem Ceres Award und als Unternehmerin des Jahres, setzt sich Linda für Frauen in der Landwirtschaft und ganzheitliche Lebensmittelsysteme ein. Ihre Manufaktur ist ein Symbol für die Verbindung von Tradition und Innovation – und beweist, dass Geschmack, Nachhaltigkeit und Wirkung von Grund auf wachsen können.

 

  • 3. Platz, Alicia Gómez Giménez, Cabo Verde
    Alicia Gómez Giménez, Gründerin und CEO von Manderly Agriculture in Sal, Cabo Verde, leitet ein regeneratives Agrartechnologieprojekt, bei dem Gourmetprodukte unter Verwendung von Solarenergie und recyceltem Hotelwasser angebaut werden. Mit ihrem Hintergrund in Biotechnologie und Biotech-Unternehmertum hat sie ein finanziell nachhaltiges, zirkuläres Landwirtschaftsmodell aufgebaut, das lokale Frauen stärkt und Spitzenhotels beliefert. Manderly verbindet klimafreundliche Technologie mit sozialer Inklusion und beweist damit, dass Agrartechnologie auch unter extremen Bedingungen erfolgreich sein kann. Strategische Partnerschaften und staatliche Unterstützung versetzen das Projekt in die Lage, die Landwirtschaft in kleinen Inselentwicklungsländern zu skalieren und neu zu definieren.

 

Kategorie „Bildung“

  • 1. Platz, Robyn Camille Mijares, Philippinen
    Robyn Camille Mijares, 24, revolutioniert die Landwirtschaft auf den Philippinen durch Jugendförderung und Bildung. Als Gründerin und Geschäftsführerin von YOUTH UPRISING und GROW SCHOOL Philippines – der ersten Bambusfarmschule – hat sie über 98.000 Schüler erreicht und bekämpft die Ernährungsunsicherheit mit nachhaltiger Landwirtschaft. Robyn ist die erste Filipina, die den UNDRR Women's Rising Star Award und den World Food Prize gewonnen hat. Als TEDx-Sprecherin und globale Fürsprecherin inspiriert sie junge Menschen dazu, sich für Veränderungen in der Landwirtschaft einzusetzen. Ihre Mission: dass die philippinische Jugend niemals Hunger leiden muss, sondern immer hungrig nach Veränderung ist.

 

  • 2. Platz, Lysette Lacambra, Philippinen
    Von ihren ländlichen Wurzeln in Cagayan auf den Philippinen bis hin zu führenden landwirtschaftlichen Innovationen in Asien und Afrika setzt Lysette Lacambra wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Lösungen für Kleinbauern um. Mit 20 Jahren Erfahrung vor Ort leitet sie das Technical Support Hub der East-West Seed Knowledge Transfer Foundation und unterstütze Teams in 10 Ländern. Sie setzt sich für nachhaltige Praktiken ein, stärkt Frauen in der Landwirtschaft und baut lokale Kapazitäten durch bauernorientierte Schulungen auf. Mit ihrem Hintergrund in Pflanzenpathologie von der UPLB und der Universität Wageningen setzt sie Forschungsergebnisse in Werkzeuge um, die Landwirte nutzen können – und stellt so sicher, dass Wissen inklusiv, umsetzbar und transformativ ist.

 

  • 3. Platz, Anonyme Preisträgerin
    Wir ehren eine mutige Frau aus einem asiatischen Land, die im Bereich der Landwirtschaft Bemerkenswertes leistet. Sie stärkt Frauen durch praktische Ausbildung und nachhaltige Anbaumethoden und hilft ihnen dabei, sich eine unabhängige Existenz aufzubauen und ihre Ernährungssicherheit zu verbessern. Ihre Arbeit fördert Resilienz und Würde in einem Umfeld, in dem ihre Sichtbarkeit ernsthafte Risiken für ihre Sicherheit mit sich bringen könnte. Aus diesem Grund verzichten wir darauf, ihren Namen zu nennen oder weitere Details preiszugeben.

 

Kategorie „Technik und Forschung“

  • 1. Platz, Cécile Deterre, Österreich
    Cécile Deterre, eine ehemalige Teilchenphysikerin, leitet heute das Data Science & IT-Team bei Blue Planet Ecosystems in Österreich, wo sie automatisierte, landgestützte Aquakultursysteme für nachhaltige Meeresfrüchte entwickelt. Sie wendet maschinelles Lernen, Computer Vision und digitale Zwillingsmodelle an, um die Gesundheit der Fische und die Dynamik des Ökosystems zu optimieren. Mithilfe ihres physikalischen Hintergrundwissens entwickelt sie Datenarchitektur and Steuerlogik für die Entscheidungsfindung in Echtzeit. Ihre Arbeit verbindet Datenwissenschaft, Automatisierung und Nachhaltigkeit, um die Ernährungssicherheit zu verbessern und die Umweltbelastung zu verringern.

 

  • 2. Platz, Cristina Mallor, Spanien
    Cristina Mallor leitet die Gemüsesamenbank am CITA in Zaragoza, Spanien, wo über 18.600 Saatgutsorten aufbewahrt werden. Mit ihrer Arbeit bekämpft sie den weltweiten Verlust lokaler Gemüsesorten und fördert die biologische Vielfalt, die Agrarökologie und die Ernährungssicherheit. Sie sammelt, regeneriert und verteilt Saatgut und verbindet Wissenschaft und Gemeinden, um traditionelle Nutzpflanzen wiederzubeleben. Cristina koordiniert europäische Gruppen für genetische Ressourcen, ist Mitglied der spanischen Nationalkommission und engagiert sich aktiv für den Erhalt der Biodiversität – unter anderem durch Bürgerwissenschaftsprojekte wie „Ambassadors of Biodiversity“, bei denen sie Schulen und die Öffentlichkeit einbindet, um Bewusstsein zu schaffen und die Gemeinschaft zur Mitwirkung zu motivieren. . Ihre Bemühungen haben Sorten wie „Tomate Rosa de Barbastro” wiederbelebt und ihr nationale Anerkennung für die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft eingebracht.

 

  • 3. Platz, Dr. Maria Theresa M. Mutia, Philippinen
    Dr. Maria Theresa M. Mutia, eine philippinische Fischereiwissenschaftlerin, ist die Leiterin des Nationalen Instituts für Fischereiforschung und -entwicklung (NFRDI) und Leiterin des Forschungszentrums für Süßwasserfischerei. Mit 33 Jahren Erfahrung im Staatsdienst leistete sie Pionierarbeit bei der Zucht und Aufzucht gefährdeter und endemischer Fischarten und trug damit zur Ernährungssicherheit und nachhaltigen Fischerei bei. Zu ihren Leistungen zählen die erste Zucht von Riesen-Trevally in Gefangenschaft und die Erhaltung von Sardinella tawilis. Sie hat einen Abschluss in Zoologie und Umweltwissenschaften der UP Los Baños, wurde mit nationalen Preisen ausgezeichnet, hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht, Studenten betreut und leitet Innovationen in der Aquakultur, die den Gemeinden zugutekommen.


  • 3. Platz, Lamai Yapanan, Thailand
    Lamai Yapanan aus Thailand ist eine ergebnisorientierte Pflanzenzüchterin mit über 30 Jahren Erfahrung in der Entwicklung ertragreicher, krankheitsresistenter tropischer Gemüsesorten. Als leitende Züchterin bei East-West Seed's Hortigenetics Research (Südostasien) hat sie 13 geschützte Sorten auf den Markt gebracht, darunter eine patentierte Papaya mit 90 % zwittrigen Blüten. Ihre Arbeit hat Kleinbauern gestärkt, 40 Millionen US-Dollar an Einnahmen generiert und internationale Anerkennung gefunden. Lamais Innovationen schlagen eine Brücke zwischen Wissenschaft und Landwirtschaft, wobei der Schwerpunkt auf einheimischen Nutzpflanzen, Marktentwicklung und Mentoring liegt. Sie setzt sich für Frauen in der Landwirtschaft ein und inspiriert zukünftige Züchterinnen und Züchter, widerstandsfähige Ernährungssysteme aufzubauen.

Alle Informationen zu den Gewinnerinnen sind hier zu finden.

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