Neues DLG-Merkblatt: Einzelkornsaat von Getreide

Einzelkornsaat von Getreide technisch möglich – Neues DLG-Merkblatt gibt einen Überblick über Ziele sowie technische Lösungen – Liefert statistische Definition von Einzelkorn- und Drillsaat – Inklusive Erfahrungsberichten aus der Praxis und Beratung

Die Optimierung der Saatgutablage in den Boden ist aktuell das oberste Entwicklungsziel in der Sätechnik. Auch die Einzelkornsaat für Getreide ist mit praxisüblichen Fahrgeschwindigkeiten möglich und wird immer öfter diskutiert. Welche Vorteile sie bietet, welche technischen Möglichkeiten bereits auf dem Markt erhältlich sind und wie zuverlässig diese Methode in der Praxis funktioniert, ist Inhalt des neuen Merkblatts 501 „Einzelkornsaat von Getreide“ der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft).

 Bei vielen Sätechnikherstellern ist aktuell die Optimierung der Saatgutablage oberstes Entwicklungsziel. Dazu werden für unterschiedliche Einsatzzwecke Schartechniken (inkl. Schardruckregelung) entwickelt und angeboten, um einen optimalen Anschluss an das Bodenwasser zu erlangen. Auch die perfekte Erzeugung der Saatrille hat eine hohe Priorität, um Ablagetiefe, Saatgutbedeckung und Einbettung (auch mittels Fangrollen und Furchenformern) zu optimieren.

Homogene Kornabstände als Ziel
Die Einzelkornsaat von Getreide geht hier noch einen Schritt weiter: Ziel bei der Aussaat sind homogene Kornabstände mit minimalen Anteilen an Doppel- und Fehlstellen. So soll eine optimierte Standraumverteilung und entsprechend eine reduzierte Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe erreicht werden. Bei gleichmäßig abgelegtem Saatgut lässt sich zudem die Saatmenge deutlich verringern: Beispielsweise liegt bei einer Aussaatstärke von 200 Körnern pro Quadratmeter und 15 cm Reihenabstand im Mittel alle 3,3 cm ein Saatkorn. Das neue DLG-Merkblatt 501 „Einzelkornsaat von Getreide“ fasst Versuchsergebnisse im Vergleich zur herkömmlichen Drillsaat zusammen und definiert die Einzelkornsaat und die Drillsaat aus statistischer Sicht. Darüber hinaus werden verschiedene Maßzahlen zur Bewertung der Ablagegenauigkeit, die aktuellen technischen Lösungen der Landtechnikhersteller sowie Erfahrungen eines Praktikers und Pflanzenbauberaters vorgestellt. Die Autoren sind sich einig, dass zur schlussendlichen Bewertung der Getreideeinzelkornsaat für die landwirtschaftliche Praxis noch viele Fragen offen sind.

Neues DLG-Merkblatt zeigt technische Lösungen und Ziele der Einzelkornsaat
Das neue DLG-Merkblatt wurde von Detlef Dölger, Prof. Dr. Till Meinel, Wilfried Mißlbeck, Prof. Dr. Yves Reckleben, Georg Horst Schuchmann und unter Mitwirkung des DLG-Technical Committee „Bodenbearbeitungstechnik und Sätechnik“ erarbeitet.

Das Merkblatt 501 „Einzelkornsaat von Getreide“ steht online zum kostenlosen Download bereit. Für weitere Informationen steht Georg Schuchmann vom DLG-Fachzentrum Landwirtschaft und Lebensmittel unter Telefon 069 / 24 788-627 bzw. per Mail unter g.schuchmann@dlg.org gerne zur Verfügung.

Bild: Väderstadt AB, Schweden

DLG_MB 501_Einzelkornsaat_20251023.pdf
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