FAQ
WeReforest, ein Programm des DLG e. V., setzt sich für die Wiederaufforstung ein. Angesichts der Belastungen des deutschen Waldes in den letzten Jahren – rund 600.000 Hektar müssen erneut bepflanzt werden – unterstützt WeReforest Waldbesitzende dabei, diese Generationenaufgabe zu bewältigen und finanziert zukunftsfähige Aufforstungsprojekte. Das Ziel ist es, klimastabile, artenreiche und zuwachsstarke Mischbestände zu schaffen, die nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken und einen Beitrag zur nachhaltigen Verwendung von Holz als Rohstoff leisten.
WeReforest fördert die Entstehung von klimastabilen Wirtschaftswäldern, weil diese eine besonders effektive Möglichkeit zur langfristigen Kohlenstoffspeicherung darstellen. In standortgerechten, nachhaltig bewirtschafteten, widerstandsfähigen Mischwäldern wird der gebundene Kohlenstoff langfristig im Holz gespeichert, das später als Ressource oder Baustoff genutzt wird, wodurch gleichzeitig die Freisetzung von CO₂, wie sie bei Totholz vorkommt, vermieden wird. Darüber hinaus tragen Wirtschaftswälder zur Sicherung von Arbeitsplätzen, insbesondere in ländlichen Regionen, bei und bieten eine nachhaltige Basis für eine zukunftsfähige Forstwirtschaft. Wirtschaftswälder tragen damit effektiv zum Klimaschutz bei und bieten zugleich ökologische und soziale Vorteile.
Private und kommunale Waldbesitzende sowie Flächeneigentümer:innen können sich mit tragfähigen Konzepten für ihren stabilen Zukunftswald bewerben. Waldbesitzende, deren Grundstück nicht die Mindestgröße (0,5 ha) erfüllt, können sich mit Waldbesitzenden benachbarter Waldflächen zusammenschließen und eine gemeinsame Bewerbung abgeben, sofern die Waldflächen zusammenhängend sind und die Voraussetzungen erfüllen.
Die Wiederaufforstung ist eine langfristige Investition, bei der in den ersten Jahrzehnten, je nach Baumart, keine bis kaum Erträge zu erwarten sind. Für viele Waldbesitzende stellt diese Aufgabe eine finanzielle Herausforderung dar, die sie alleine nicht bewältigen können. WeReforest unterstützt die Aufforstung, um Wälder mit vielfältigem Nutzen zu schaffen – dazu zählen Erholung, Wasserschutz, Erosionsschutz und insbesondere Klimaschutz. Nachhaltig bewirtschaftete, klimaresiliente Wirtschaftswälder tragen maßgeblich zum Klimaschutz bei, indem sie langfristig CO₂ binden und gleichzeitig nachhaltig produziertes Holz als erneuerbaren Rohstoff bereitstellen. Durch unsere Unterstützung ermöglichen wir die Entwicklung solcher Wälder, die sowohl ökologische und soziale als auch ökonomische Vorteile bieten und somit einen wertvollen Beitrag für aktuelle und zukünftige Generationen leisten.
Der Projektvertrag gewährleistet eine einheitliche Grundlage für beide Parteien: Waldbesitzende und WeReforest. Sämtliche Einzelheiten werden vertraglich festgelegt. Einen Mustervertrag finden Sie auf unserer Webseite.
Die Auswahl und Priorisierung der Bewerbungen obliegt der WeReforest-Expert:innenkommission, bestehend aus mindestens 5 angesehenen Expert:innen in den Bereichen Ökonomie, Forstwirtschaft und Umweltschutz. Zu den Mitgliedern zählen mindestens ein bzw. eine Betriebsleiter:in aus dem Privatwald, ein bzw. eine Betriebsleiter:in aus dem Körperschaftswald und ein bzw. eine Vertreter:in aus der Wissenschaft. Hier ist die diesjährige Expert:innenkommission zu finden. Gefördert werden Maßnahmen, die im Vergleich zu einer schrittweisen Wiederaufforstung oder der natürlichen Waldentwicklung ökologische, qualitative oder zeitliche Vorteile versprechen.
Nachdem drei Kostenvoranschläge, der Grundbuchauszug und der unterschriebene Projektvertrag vorliegen, wählt WeReforest einen der drei Dienstleister aus und erteilt den Auftrag zur Bepflanzung. Waldbesitzende müssen in diesem Prozess nichts weiter tun. Auf Wunsch können sie jedoch in die Terminabsprache für die Bepflanzung einbezogen werden.
Die Waldbesitzenden verpflichten sich, die Maßnahmen fachgerecht umzusetzen oder von qualifizierten Dritten durchführen zu lassen. Nach der Umsetzung erfolgt eine Überprüfung vor Ort durch WeReforest oder von Beauftragten.
Die gepflanzten Wälder sind Wirtschaftswälder. Die Waldbesitzenden verpflichten sich vertraglich, den Wald für mindestens 20 Jahre gemäß den Projektzielen von WeReforest zu bewirtschaften. Die Projektlaufzeit wurde gewählt, weil nach 20 Jahren davon ausgegangen werden kann, dass nicht nur die Kultur gesichert, sondern der Wald auch so weit gediehen ist, dass eine Änderung des Bewirtschaftungszieles wenig sinnvoll ist.
Wir hoffen selbstverständlich, dass alle Projekte reibungslos verlaufen und die Pflanzen wie geplant anwachsen. Ein gewisser Ausfall von Pflanzen ist immer möglich. Sollte ein kritischer Anteil der Pflanzen nicht anwachsen oder unvorhersehbare Ereignisse wie extreme Wetterbedingungen zu Ausfällen führen, können Sie uns gerne kontaktieren. Gemeinsam finden wir eine Lösung. WeReforest übernimmt die Kosten für unverschuldete Ausfälle und organisiert gerne die notwendigen Nachbesserungen, um den langfristigen Erfolg des Projekts sicherzustellen.
Nach der ersten Sitzung der WeReforest-Expert:innenkommission am 30. August 2023 wurden die ersten Projekte genehmigt. Die Umsetzung und Pflanzung der ersten Projekte sind bereits im Frühjahr 2024 geschehen und weitere Projekte wurden im Herbst 2024 gepflanzt. Hier finden Sie eine Übersicht unser bisherigen Projekte und Pflanzungen.
Der Klimawandel setzt mit seinen Begleiterscheinungen (Dürre, Stürme und Schädlingsbefall) den Beständen massiv zu. Häufige Baumarten wie Fichte, Buche und Eiche zeigen zunehmend Schäden. Die Lösung liegt in einem langfristigen Waldumbau hin zu klimaangepassten und mehrschichtigen Mischwäldern mit biologischer Vielfalt, die gleichzeitig nachhaltig genutzt werden können. Baumarten wie Eiche, Esskastanie oder Douglasie, die besser an warme und/oder trockene Bedingungen angepasst sind, werden dabei immer wichtiger.
Diese Frage kann man nur überschlägig beantworten, da sie je nach Bestand sehr unterschiedlich sein kann und von Faktoren wie Zuwachs, Nährstoff- und Wasserhaushalt sowie Bodenbeschaffenheit abhängt. Grob kann man jedoch Folgendes sagen: Der durchschnittliche Holzvorrat in deutschen Wäldern beträgt etwa 335 m³ pro Hektar. Pro Hektar lebender Bäume binden deutsche Wälder etwa 108 Tonnen Kohlenstoff, was einer Bindung von rund 396 Tonnen CO₂ entspricht. Jährlich entlasten die deutschen Wälder die Atmosphäre um durchschnittlich 52 Millionen Tonnen CO₂. Ein wichtiges Stichwort ist hier die Kaskadennutzung. Kaskadennutzung bedeutet, dass Holz vornehmlich stofflich und erst nachrangig energetisch, also zur Verbrennung, genutzt werden sollte. Dies geschieht beispielsweise durch Verwendung des Holzes in langlebigen Produkten (z. B. im Holzbau). So wird das klimaschädliche CO2 langfristig gebunden. Erst wenn das dort verwendete Holz nicht mehr benötigt und verbrannt wird (oder verrottet), wird das gebundene CO2 wieder freigesetzt.
Aber auch die direkte und kurzfristige Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz, z. B. zum Heizen, hat nicht per se eine schädigende Wirkung auf das Klima, da dadurch oftmals fossile Energieträger und Ressourcen eingespart werden können und auch nur das CO2 wieder freigesetzt wird, das vorher im Holz gebunden wurde.
(Quelle: Vierte Bundeswaldinventur)
Kohlenstoff (C) ist ein chemisches Element und ein Grundbaustein des Lebens. Es kommt in vielen Verbindungen wie Kohlenstoffdioxid (CO₂) oder organischen Stoffen vor und ist ein wesentlicher Bestandteil von Bäumen und Pflanzen. Bei der Fotosynthese nehmen Bäume Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus der Luft auf, spalten es auf und speichern den Kohlenstoff langfristig in ihrem Holz, während sie Sauerstoff freisetzen. CO₂ ist eine chemische Verbindung aus einem Kohlenstoff- und zwei Sauerstoffatomen. Es ist ein Treibhausgas, das zur Erwärmung der Erdatmosphäre beiträgt. Durch das Wachstum von Wäldern wird Kohlenstoff gebunden und so der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre reduziert – ein zentraler Beitrag zum Klimaschutz.
Ja, aber: All unsere Projekte haben stabile, vitale und artenreiche Wälder zum Ziel und bewirken damit auch direkte positive Effekte im Hinblick auf die CO2-Problematik. Dazu aber im Einzelfall genaue Zahlen nennen zu wollen, ist in der Projektstruktur nicht möglich und erweckt einen falschen Eindruck bei den Unterstützenden des Projekts: Die CO2-Bindung ist nur eine der vielen positiven Leistungen unserer Klimawälder, die nicht isoliert gesehen werden sollte. Mindestens ebenso wichtig sind die positiven Effekte für das Trinkwasser, den Bodenschutz und die bedrohte Artenvielfalt. Ebenso greift die Bindeleistung der Wiederaufforstungen erst zu einem späteren Zeitpunkt, da die jungen Setzlinge und Bäumchen noch keinen nennenswerten Zuwachs haben, der CO2 binden würde. Hätte die Frage gelautet „Kann ich meinen persönlichen ökologischen Fußabdruck verbessern“, wäre die Antwort uneingeschränkt JA!
Selbstverständlich können Unternehmen WeReforest und dessen Projekte in ihre Nachhaltigkeitsstrategie integrieren, da sie durch die Unterstützung von WeReforest einen wirksamen Beitrag zum Schutz des Klimas, der Böden, des Wassers und der Artenvielfalt leisten können. Statt die Ergebnisse in CO2-Äquivalenten zu kommunizieren, legen wir den Fokus auf die Anzahl der gepflanzten Bäume, wodurch die Nachweisbarkeit und Rückverfolgbarkeit der Pflanzungen gewährleistet sind. Wir freuen uns über Ihr Interesse und laden Sie dazu ein, sich über unser Kontaktformular zu melden, woraufhin wir gerne mit Ihnen in Verbindung treten.
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