Young Professionals Forst im Fokus der DLG-Waldtage 2025

DLG-Waldtage vom 12. bis 14. September 2025 in Lichtenau (Westfalen) – Über 215 Aussteller erwartet – Young Professionals Forst – Branche im Wandel – Samstag: Angebote für Young Professionals – ForestNight feiert Premiere – dlg-waldtage.de

Wie überall in der Gesellschaft vollzieht sich auch in der Forstbranche gerade ein Wandel. Die modernen Waldbesitzer werden weiblicher und vor allem urbaner. Die neue Generation lebt immer häufiger nicht mehr direkt vor Ort, es gibt keine eigene Landwirtschaft mehr und die überkommene Tradition, Grundbesitz vornehmlich an Söhne weiterzugeben, wird abgelöst. Nicht zuletzt der fortschreitende Klimawandel hat unter jungen Leuten ein wachsendes Umweltbewusstsein ausgelöst. Viele besinnen sich wieder auf den Wald. Das nehmen die DLG-Waldtage zum Anlass und widmen den Samstagnachmittag (13. September) ganz den Young Professionals im Forst. Vom 12. bis 14. September 2025 findet der führende Treffpunkt der Forstpraxis in Lichtenau (Nordrhein-Westfalen) statt. Es werden rund 215 Aussteller und etwa 12.000 Besucher erwartet. Premiere feiert am Messe-Samstag die ForestNight. Veranstalter der Messe ist die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft). Tickets können im Ticketshop erworben werden.

In der Vergangenheit war die Urbanisierung oft auch mit steigendem Desinteresse am Wald verbunden. Das stellt vielerorts ein Problem in der Bewirtschaftung dar, gerade wenn es um die Vermeidung von Borkenkäfer-Kalamitäten geht. Doch nicht zuletzt der fortschreitende Klimawandel hat unter jungen Leuten ein wachsendes Umweltbewusstsein ausgelöst. Viele besinnen sich wieder auf den Wald. Das kann sich im einfachsten Fall darin äußern, dass eine fossile Heizung umgestellt wird auf den nachwachsenden Brennstoff Holz. Tatsächlich ist über die Gewinnung von Brennholz vielfach das Interesse an einer aktiven Waldbewirtschaftung wieder erwacht und es wird in der Folge auch Sägeholz vermarktet. Doch, wie wir alle wissen, kann der Wald noch viel mehr als nur Holz produzieren – Stichwort Ökosystemleistungen (ÖSL). Wir reden hier vom Klimaschutz, Wasserschutz, Luftreinhaltung, Erholungsfunktionen und vor allem Biodiversität. Moderne Förderprogramme machen es möglich, dass diese ÖSL auch finanziell honoriert werden, der Waldbesitzer seine Arbeit nicht mehr ausschließlich über Holzverkauf refinanzieren muss. Diese Entwicklung steht zwar noch ziemlich am Anfang, aber sie eröffnet neue Perspektiven.

Generation Social-Media

Nicht zuletzt die neuen Medien mit ganz anderen Formen der Vernetzung und Informationsbeschaffung haben dazu beigetragen, dass von den jungen Waldbesitzern althergebrachte Modelle der Bewirtschaftung hinterfragt und auf den Kopf gestellt werden: Muss es immer Fichte und Buche sein? Muss immer gepflanzt werden? Geht es nicht auch mit Naturverjüngung? Brauchen wir dann immer einen Zaun zum Schutz, oder lässt sich auch die Jagd verändern? Wie kommt man an die zusätzlichen Einnahmequellen?

Mittlerweile kristallisieren sich in verschiedenen sozialen Netzwerken auch regelrechte „Forst-Influencer“ mit einer wachsenden Anhängerschaft heraus. Die Protagonisten bedienen ganz unterschiedliche Informationsniveaus – angefangen von der Aufklärungsarbeit für interessierte Laien, bis hin zur Vernetzung von Wissenschaft und Forstpraxis. Während es früher eher fachspezifische Gruppierungen gab, die meistens unter sich blieben, haben wir heute viel weniger Berührungsängste. Das öffnet die Branche und das auf ungewöhnlich schnelle Weise. Die Forstwirtschaft wird – gefühlt – regelrecht mitgerissen und neue Netzwerke entstehen.

Doppelte Chancen

In diesem Zug ist auch der Zulauf bei den Forstberufen weiter gewachsen. Die Fachschulen und Universitäten verzeichnen seit Jahren steigende Zahlen. Angst vor einer Sättigung des Jobmarkts müssen Interessenten trotzdem kaum haben, denn der Bedarf an qualifiziertem Personal lässt sich derzeit kaum decken. So eröffnen sich gleich mehrfache Chancen. 

Trotz aller Popularität ist die „Forstfamilie“ insgesamt ziemlich klein. Fundierte und aktuelle Informationen sind nicht an jeder Ecke zu bekommen. Umso wertvoller sind – neben den digitalen Medien – echte Netzwerktreffen zum persönlichen Austausch. Ein solches hat die DLG im Rahmen ihrer Waldtage am kommenden Wochenende in Lichtenau/Westfalen wieder einmal ausgerichtet. 

Angebote für Young Professionals

Samstag, der 13. September, ist der Tag für die „Young Professionals Forst“. Hier können sich Nachwuchskräfte und die, die es werden wollen, in allen Bereichen des Berufsspektrums vernetzen, inspirieren lassen und sich gemeinsam mit Branchenvertretern über die Zukunft der Forstwirtschaft austauschen. Dazu bietet die DLG-Expert Stage ein entsprechendes Programm. Los geht’s um 13:30 Uhr mit dem interaktiven Vortrag „Jung und alles schön?“. Die Moderation übernehmen Felix Sahlmann und Liz Havermeier von „Forst erklärt“.

Premiere für ForestNight

Beendet wird der Samstag mit der neuen „ForestNight“. Hier können die jungen und junggebliebenen Besucher bei coolen Drinks, gutem Essen und einem Live-DJ einen entspannten Netzwerkabend erleben. Für die ForestNight kann ein Kombi-Ticket im Shop erworben werden. Dieses berechtigt zum einmaligen Besuch der DLG-Waldtage am 13. September sowie der ForestNight, die von 18:30 Uhr bis 22:00 Uhr stattfinden wird. Im Eintrittspreis sind drei Getränkevoucher inklusive.

Den gesamten Fachcontent gibt es hier zu lesen.

Foto: DLG

PM13_DLG Waldtage 2025_Young Professionals Forst.pdf
Für die Young Professionals wird in diesem Jahr einiges geboten.JPG