Überschüsse sinnvoll nutzen

B2B-Plattform

aus: DLG-Lebensmittel 4/2021

Das junge Unternehmen LEROMA strebt danach, eine weltweit vernetzte B2B-Plattform für Lebensmittelrohstoffe aufzubauen, um dem Problem der Lebensmittelverschwendung auf globaler Ebene zu begegnen.

Leromas Online-Plattform
Leromas Online-Plattform ist die Brücke zwischen Rohstoffanbieter und Lebensmittelherstellern. Foto: © LEROMA

Rohstofflieferanten aus der ganzen Welt können auf der B2B-Plattform von LEROMA kostenlos ihre Rohstoffe inserieren. Das Alleinstellungsmerkmal der Plattform ist die Filterung der Rohstoffe nach speziellen Kriterien, sodass Lebensmittelhersteller schnell den idealen Rohstoff und Lieferanten finden können. Darüber hinaus widmet sich das junge, von Marina Billinger gegründete Düsseldorfer Start-up dem allgegenwärtigen und immer dringender werdenden Problem der Lebensmittelverschwendung. Sie hat gravierende Auswirkungen auf unsere Umwelt, denn jedes Jahr werden durch Lebensmittelabfälle 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase erzeugt. Außerdem gehen führende Wissenschaftler davon aus, dass die Weltbevölkerung spätestens 2050 die 10 Milliarden Marke knackt. Die Ressourcen werden knapper und die Kohlenstoffdioxid-Emissionen höher. Damit die Bevölkerung weiterhin nachhaltig und klimaschonend versorgt werden kann, muss vor allem in der Lebensmittelindustrie ein Wandel stattfinden. Immer mehr Unternehmen werden sich dem Problem bewusst und investieren in innovative Technologien, welche auf Dauer die Rohstoffknappheit ausgleichen sollen.

Hier setzt LEROMA auf eine Kreislaufwirtschaft im Sinne von Reststoff zu Wertstoff und gibt allen Beteiligten am Anfang der Wertschöpfungskette die Möglichkeit, Restströme und Nebenprodukte in neue Prozesse einzubringen, um diese wertvollen Ressourcen in neue Produkte umwandeln zu können. So kann zum Beispiel Kaffeesatz als Düngemittel verwendet werden, Halbfertigerzeugnisse dienen als Tierfutter und aus Pflanzenblättern und -stängeln lassen sich feste Materialien unter anderem für den Einsatz in der Textilindustrie herstellen.

Um diese Art der Kreislaufwirtschaft zu fördern, hat LEROMA die Überschussbörse, einen digitalen B2B-Marktplatz für Restposten, Überschüsse und Reststoffe entwickelt. Dort können Unternehmen nicht nur Nebenprodukte, sondern auch überschüssige Rohstoffe, die zum Beispiel falsch eingekauft wurden oder nicht mehr vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verarbeitet werden können, dem Markt anbieten, anstatt sie zu entsorgen.
Mit der Überschussbörse möchte das Start-up die Industrie aktiv dazu anregen, nicht mehr benötigte Rohstoffe weiterzugeben, sodass sie eine zweite Chance erhalten. Dies richtet sich nicht nur an die Lebensmittelindustrie, sondern an alle Industrierichtungen, welche Bedarf an den wertvollen Rohstoffen haben. So kann zum Beispiel die Kosmetikindustrie überschüssige Rohstoffe bei der Herstellung von Pflegeprodukten verwenden, die Kunststoffindustrie stellt daraus biologisch abbaubare Kunststoffe her und die Textilindustrie gewinnt aus dem Rohmaterial natürliche Farbstoffe.

Weitere Infos unter: www.leroma.de/main/index.html