DLG-Forum Spitzenbetriebe Milcherzeugung
28. Februar - 01. März 2025
Hohenroda
22. Konferenz zum DLG-Forum
Programm 28. Februar Programm 01. März
Was ist das Forum?
Das Forum der DLG-Spitzenbetriebe Milcherzeugung besteht seit 2004 und ist ein Verbundprojekt zwischen verschiedenen Beratungsorganisationen und der DLG. Ziel des Forums ist es, den Informations- und Erfahrungsaustausch auf Bundesebene zwischen führenden Milcherzeugern und Beratern herzustellen und eine breite bundesweite Datenbasis von betriebswirtschaftlichen und produktionstechnischen Ergebnissen zu schaffen.
Im Mittelpunkt des Forums steht die jährliche Betriebszweigauswertung der teilnehmenden Betriebe auf Vollkostenbasis. Etwa 280 Milchviehbetriebe aus ganz Deutschland stellen derzeit ihre Betriebsdaten für den Vergleich zur Verfügung. Die Ergebnisse der Betriebszweigauswertung sowie aktuelle und zukunftsweisende Fragenstellungen rund um die Milchproduktion werden in einem geschlossenen Kreis (an der Auswertung beteiligte Landwirte und Berater) einmal jährlich im Rahmen der Konferenz der Spitzenbetriebe vorgestellt und diskutiert. Bei der Konferenz werden neben Plenarvorträgen parallel stattfindende Arbeitskreise zu unterschiedlichen Themen angeboten, in denen Landwirte ihren Betrieb vor dem Hintergrund einer gewählten Thematik mit ihren ökonomischen und produktionstechnischen Kennzahlen vorstellen. Zum Abschluss der Konferenz werden Milchviehbetriebe besichtigt.
Wer kann teilnehmen?
Am Forum können sich Milcherzeuger beteiligen, die zum besten Viertel des betriebswirtschaftlichen Vergleichs in ihrer Region zählen und darüber hinaus verschiedene Leistungskriterien erfüllen. Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen werden federführend von Mitgliedern der Arbeitsgruppe Spitzenbetriebe-Milcherzeugung durchgeführt, die in regionalen Beratungsorganisationen tätig sind.
Wie kann ich vom Forum profitieren?
Das Forum bietet den Landwirten eine exklusive Möglichkeit sich mit Berufskollegen aus ganz Deutschland auszutauschen und sich unter den Besten der Branche über ihre Region hinaus zu vergleichen. Es liefert einen Beitrag zur Sicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, da es eine Einordnung im regionalen und nationalen Umfeld ermöglicht.
Gebühr:
190,00 € je Person, darin enthalten sind die Tagungsgebühr, die Tagungsunterlagen zum Download mit den Ergebnissen der Erhebung, das Abendessen am 28. Februar 2025 mit einem Getränk sowie die Kaffeepausen und ein Mittagsimbiss am 01. März 2025.
Hinweis: Bei der Rechnung über die Konferenzgebühr werden Nettobetrag und Mehrwertsteuer separat zwecks Vorsteuerabzug ausgewiesen.
Anmeldung:
Ihre Anmeldung zur Konferenz erfolgt online bis zum 10. Februar 2025 mit beigefügtem Link und Passwort in der Einladungs-E-Mail. Maximale Teilnehmerzahl: 250 Personen (Teilnahme nach Reihenfolge der Anmeldungen)
Stornierung Tagungsteilnahme:
Bis 20. Februar 2025 kostenfrei möglich unter E-Mail: S.Springer@DLG.org. Bei einer Stornierung nach dem 20. Februar 2025 sowie bei Nichtteilnahme, ist die Teilnahmegebühr zu entrichten.
Übernachtung:
Die Übernachtung ist von jedem Teilnehmer mit dem in der Einladungs-E-Mail verlinkten Onlineformular selbst zu buchen.
Die Übernachtungskosten sind nicht in der Tagungsgebühr enthalten!
Für die Tagung ist im Hotel ein Zimmerkontingent vorreserviert (Einzelzimmer 99,00 € pro Person, Doppelzimmer 69,50 € pro Person, Dreibettzimmer 62,00 € pro Person).
Stornierung Übernachtung:
Zimmerstornierungen bitte direkt im Hotel vornehmen und die aktualisierten Stornobedingungen des Hessen Hotelparks Hohenroda beachten.
Anreise:
Falls Sie als Bahnreisender eine Abholung vom Bahnhof Fulda oder Bad Hersfeld wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem Hotel in Verbindung:
Tel.: +49 6676-181 (Abhängig von der Anzahl beförderter Personen ca. 65-21 € bzw. 38-14 € pro Person und Fahrt).
Bei Rückfragen zu Ihrer Anmeldung steht Ihnen bei der DLG Frau Silke Springer telefonisch unter +49 69 24788-301 oder E-Mail S.Springer@DLG.org gerne zur Verfügung.
13:00 Uhr
Begrüßung und Eröffnung
Ulrich Westrup, Landwirt in Bissendorf (NI), Mitglied des DLG-Vorstands
13:15 Uhr
Betriebszweigauswertung 2023/24 – Ergebnisse aus der Erhebung
Dr. Stefan Weber, LMS Agrarberatung GmbH Rostock; Marco Hoffmann, LWK Nordrhein-Westfalen; Guido Hofmann, LfL Bayern; Georg Goerzen, act GmbH Kiel
Arbeitskreis 6 (wird nur Freitag angeboten)
Wenn keines der Kinder den Hof übernimmt… - außerfamiliäre Hofnachfolge planen, regeln und leben!
Kim Stave, Stöckser KG, Stöckse (NI); Andrea und Heinrich Ruprecht; Uwe Heilmann, Ewigmann - Heilmann GbR; Ingo Glas, Geiersberger Glas & Partner mbB; Bernd Lührmann, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
11:00 Uhr
Unternehmergespräch: Was Milchkuhhalter aus den Arbeitskreisen mitnehmen!
Moderation: Ulrich Westrup, Landwirt in Bissendorf (NI), Stellvertretender Vorsitzender DLG-Aufsichtsrat
14:45 – 16:15 Uhr
Betriebsbesichtigung: Julia und Tobias Hewecker GbR Stadtallendorf bei Marburg (HE)
(Betrieb kann nur besichtigt werden, wenn die aktuelle MKS-Situation dies bedenkenlos zulässt.)
Zum Betrieb: 270 Kühe (90 % HF sbt., 7 % HF rbt., 3 % Angler Rotvieh); Erste Bauabschnitt 2003, Erweiterung 2013, ab 2020 Investitionen in Tierwohl (Sandbettwaben, Gummimatten auf Laufgängen, Kälber in Gruppenhaltung, Sensortechnik geplant); Milchleistung: 13.608 kg Milch (4,10 % Fett, 3,51 % Eiweiß); Abgangsleistung: 40.599 kg Milch, Lebenstagsleistung: 21,3 kg; Jungvieh bis 7-8 Monate am Milchvieh Standort, danach auf Pachtbetrieb (hier SenseHub zur Brunstüberwachung); Kuhvision seit 2016; 2 Biogasanlagen (75 kW und 540 kW); 420 ha Ackerfläche (Weizen, Mais, Zuckerrüben ,Gerste, Triticale, Ackergras), 170 ha Grünland in Kooperation mit einem anderen Milchviehbetrieb (hier auch der gesamte Maschinenpark); Arbeitskräfte: 2 Familien AK, 4 AK Milchviehstall, 2 AK Außenwirtschaft/Biogas/Milchviehstall (weitere AK beim Kooperationsbetrieb)
BZA intensiv – Mit guter Tiergesundheit zu hohen ökonomischen und produktionstechnischen Leistungen
Der AK „BZA intensiv“ gehört seit vielen Jahren als festes Inventar zur DLG-Tagung Spitzenbetriebe Milcherzeugung. Hier stellen sich die erfolgreichsten Betriebe aus dem Kreise der Spitzenbetriebe vor. Inhaltlich geht es sowohl um das Verständnis von Kennzahlen und die Interpretation der Betriebszweigabrechnung als auch um die Frage, ob der Betrieb sich im Management von anderen Betrieben deutlich unterscheidet.
Milcherzeugung mit gesunden Kühen macht mehr Spaß! Davon sind Oke Thormählen und sein Team aus Haselund in Schleswig-Holstein überzeugt. Ein hohes Maß an Tierwohl und ein detailliertes Herdenmanagement zeichnen seinen Betrieb aus und sind die Grundlage für die hohen Milchleistungen seiner rund 540 Kühe (Herdenleistung 13.300 kg). Dabei verfolgen er und seine Mitarbeiter das gemeinsame Ziel mit gesunden Kühen eine hohe Wirtschaftlichkeit zu erreichen.
Wo liegen die Stärken seines Betriebes und wie tragen diese zu den sehr guten ökonomischen Ergebnissen seiner Milchviehhaltung bei? Diese Fragen und viele weitere werden im Arbeitskreis mit Oke Thormählen genauer beleuchtet. Schwerpunkte bilden die Arbeitsorganisation und die damit verbundenen Arbeitserledigungskosten, aber auch die Kosteneffizienz von Tierkomfort und Gesundheitsprophylaxe.
Grassilage – Kurz und bündig! Was ist die optimale Häcksellänge?
Die Häcksellänge der Grassilage spielt oft eine entscheidende Rolle für die Futteraufnahme der Kühe. Kim Saß-Hausschildt bewirtschaftet mit seinem Team einen Milchviehbetrieb mit 750 Kühen in Schleswig-Holstein und produziert 16.000 Tonnen Futter im Jahr. Der Betrieb Westerkamp Holsteins steht für progressive und innovative Grundfuttergewinnung um die bestmögliche Ration für die Kühe zur Verfügung zu stellen.
Welche Vorteile hat die betriebsindividuelle Häcksellänge auf dem Betrieb? Welche Effekte zeigen sich bei der Futterselektion und Wiederkauaktivität? Und wie sieht die Kostenentwicklung beim Diesel aus?
Effiziente Milchproduktion – Strategien für hohe Milchleistungen
Um hohe Milchleistungen (>13.000 kg verkaufte Milch) zu erzielen, müssen viele Puzzleteile im Betriebsmanagement passen. Grundlage für hochproduktive Kühe wird bereits in der Kälberaufzucht gelegt, aber auch die gezielte Nutzung genetisch hochveranlagter Tiere ist ein wichtiges Puzzleteil. Insgesamt muss das Management darauf ausgerichtet sein, Kühe erfolgreich durch die Transitphase und Frühlaktation zu führen und ein konsequentes Controlling bei der Fütterung und der Überwachung der Herdengesundheit sind unverzichtbar.
Familie Fuchte produziert langjährig erfolgreich Milch auf höchstem Niveau, die verkaufte Milch liegt bei 13.311 kg (WJ 23/24), die LTL liegt bei über 21 kg im Schnitt der 314 Kühe, die 3 x gemolken werden.
Familie Fuchte stellen ihre Strategien für hohe Milchleistungen vor und schildern die aktuelle und weitere Entwicklung im Betrieb.
Alternative Geschäftsfelder rund um die Milchproduktion
Alternative Geschäftsfelder ergänzen in vielen Fällen die Milchviehhaltung auf den Betrieben und tragen dabei auch zu einer Steigerung der Wertschöpfung bei. Vielfältige Voraussetzungen können eine Diversifizierung der Betriebsstruktur ermöglichen. Das Entscheidende ist dabei der Mensch, die Person der Betriebsleiterin oder des Betriebsleiters.
Anhand eines Beispiels wird aufgezeigt, welchen Weg ein Betrieb(-sleiter) gehen kann und wie der Erfolg mit den zusätzlichen Standbeinen wachsen kann.
Auf dem Weg zu neuen Geschäftsfeldern können neben Beispielsbetrieben auch Angebote aus dem Bereich Innovationsförderung und methodischer Begleitung mittels Coaching unterstützen.
Tobias Babel wurde 2024 im Rahmen des CERES AWARDS zum Landwirt des Jahres gekürt. Er bewirtschaftet im Allgäu einen Grünlandbetrieb mit 80 Braunviehkühen, Heutrocknung, einer Schweinemast, einer Hofmolkerei, einem Hofladen sowie einem Landhotel und Restaurant. Jährlich werden 20.000 Gäste empfangen. Die verschiedenen Geschäftsfelder werden von Familienmitgliedern geleitet. Ziel ist es, die gesamte Produktion vollständig direkt zu vermarkten und die Produkte im Betrieb in geschlossenen Kreisläufen zu verwerten. Die auf dem Betrieb genutzte Energie ist erneuerbar und wird überwiegend selbst erzeugt (Photovoltaik, Hackschnitzelheizung).
Kälberfütterung: Die richtige Intensität finden!
Die Kälber- und Jungrinderaufzucht hat einen entscheidenden Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit von Milchkühn und beeinflusst dadurch langfristig die Wirtschaftlichkeit von Milchviehbetrieben. Durch die richtige Fütterungsintensität und sehr gute Umweltbedingungen können gesunde Kälber aufgezogen werden. Das Kalb von heute ist die Färse und Milchkuh von morgen! Aus diesem Grund sollte von Anfang an der richtige Fokus auf eine gesunde Kälber- und Jungrinderaufzucht bis zur Färse gelegt werden. Auf dem Betrieb mit 240 Milchkühen von Konstanze und Marcus Rohwer Nähe Rendsburg (SH) werden seit 2011 die Kälber mit einem intensiven Tränkeregime aufgezogen. Welche Auswirkungen die intensive Fütterung der Kälber auf Leistung und Gesundheit der Kälber und Jungrinder hat, erfahren Sie im Arbeitskreis. Dabei wird auch die Gewichtsentwicklungen der Kälber dargestellt und das Vorgehen in der Abtränkephase beleuchtet.
Konstanze Rohwer aus Rendsburg (SH) wird ihre Erfahrungen einer intensiven Kälbertränke vorstellen. Prof. Dr. Christian Koch, Leiter des Hofguts Neumühle (RP) und Vorsitzender des Bundesarbeitskreises der Fütterungsreferenten in der DLG, führt durch den Arbeitskreis.
Wenn keines der Kinder den Hof übernimmt… - außerfamiliäre Hofesnachfolge planen, regeln und leben!
Zunehmend mehr landwirtschaftliche Betriebe haben, trotz hervorragender Rahmenbedingungen sowie einer erfolgreichen Wirtschaftsweise, keinen Hofesnachfolger in der eigenen Familie. Die Kinder gehen (glücklicherweise) den eigenen Interessen und Neigungen nach, was sie in andere, außerlandwirtschaftliche bzw. zumindest außerbetriebliche Berufsfelder bringt. So ist für die allermeisten Betriebsleiterfamilien das berufliche und persönliche Glück der Kinder weitaus wichtiger, als die Betriebsübernahme des eigenen landwirtschaftlichen Betriebes. Aber wie kann der landwirtschaftliche Betrieb trotzdem weitergeführt werden? Genau vor dieser Frage stand auch die Familie Ruprecht 2011 mit ihrem Betrieb, der Stöckser KG aus der Nähe von Nienburg. Nach intensiven und ergebnisoffenen Diskussionen entschloss sich die Familie außerhalb der Familie einen Hofesnachfolger zu suchen. Davon erfuhren Svenja Genuneit und Kim Stave aus Schönböken (östl. Neumünster, Schleswig-Holstein), die sich eine gemeinsame Zukunft als Familie und Betriebsleiter aufbauen wollten. In diesem Arbeitskreis berichten Andrea und Heinrich Ruprecht und Kim Stave, jeweils aus ihrer Perspektive, über den Start im Jahre 2012 sowie den Fortgang der Gespräche, die Zusammenarbeit (ab 2013), das Zusammenleben der Familie und die erfolgreiche Betriebsübergabe/-übernahme. Abgerundet wird der Arbeitskreis durch einen Steuerberater Uwe Heilmann und Agrarjurist Ingo Glas, die auch die steuerlichen und rechtlichen Fragen detailliert beleuchten.
Arbeitskreis 7: Abenteuer Liebe und Betrieb: Als Partner*in im Betrieb gut abgesichert!
Eine Ehe oder eine Lebensgemeinschaft ist – neben aller Romantik – auch ein Wirtschaftsunternehmen. Führt man dazu noch gemeinsam einen Betrieb, so sitzt man in doppelter Hinsicht in einem Boot: Über welche „Sicherheitsausrüstung“ verfügen wir in sehr stürmischen Zeiten? Wer haftet wofür? Wie sieht die Situation aus, wenn wir nicht verheiratet sind? Was kann man im Vorfeld tun, um sich bei einer eventuellen Überschuldung des Betriebes abzusichern? Wie wird der Partner / die Partnerin, der/die „von außen“ in den Betrieb kommt, bei einer Trennung oder Scheidung abgesichert? Was können wir tun, bei Krankheit oder Tod des Partners / der Partnerin? Was brauchen wir alles, damit wir das Projekt „Absicherung des Partners / der Partnerin“ so optimal wie möglich hinbekommen?
Ein Vortrag aus der Praxis für die Praxis. Und trotz der Ernsthaftigkeit des Themas darf auch gelacht werden. Es ist außerdem auch noch Zeit für Fragen und Diskussion.