KI als Schlüssel zur Verbesserung der Tierhaltung
Ein Thema der Veranstaltung war die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Überwachung des Tierwohls. Der Arbeitskreis „KI und Tierwohl in der Bullenmast“ beschäftigte sich intensiv mit den Möglichkeiten, die KI-basierte Videoanalysen bieten, um das Verhalten von Bullen in Ställen zu überwachen. Dies ermöglicht die frühzeitige Erkennung von gesundheitlichen Problemen oder Stresszuständen, was eine schnellere und gezieltere Intervention ermöglicht. Durch diese Innovation kann das Tierwohl verbessert werden.
Rudolf Peis von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und Dominik Wuttke von Wolution GmbH & Co. KG präsentierten spannende Lösungen, wie diese Technologien künftig in modernen Mastbetrieben zu sehen sein könnten.
KI-basierte Videoanalysen überwachen das Verhalten von Bullen. Dies ermöglicht die frühzeitige Erkennung von gesundheitlichen Problemen und Stresssymptomen.
Klimafreundliche Rindermast durch präzise CO2-Bilanzierung
In einer zunehmend umweltbewussten Landwirtschaft spielt die CO2-Bilanz eine immer größere Rolle. Im Arbeitskreis „Wie profitieren Rindermäster von der Klimaberechnung?“ wurde das Thema Klimabilanzierung und ihre Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Rinderbetrieben diskutiert. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in bestehende Tools zur CO2-Berechnung und erörterten, wie diese zur Reduzierung von Emissionen und zur Förderung nachhaltiger Betriebsführung eingesetzt werden können.
Wilfried Naue, Berater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, und Gunnar Rohwäder von Tönnies zeigten auf, wie eine präzise Klimabilanz nicht nur für die Reduktion von Emissionen entscheidend ist, sondern auch für die Steigerung der Marktchancen. Besonders spannend war die Diskussion darüber, wie Landwirte durch den Nachweis von nachhaltigen Praktiken ihre Marktstellung im Hinblick auf zukünftige Anforderungen der Verbraucher und Politik verbessern können.
Wertvolle Impulse
Das 6. DLG-Forum Rindermast zeigte, dass die Branche an einem Wendepunkt steht. Die Integration von Künstlicher Intelligenz, die präzise Berechnung der CO2-Emissionen und innovative Stalltechniken bieten großes Potenzial, um die Rindermast zukunftsfähig, nachhaltiger und tierwohlgerechter zu gestalten. Gleichzeitig eröffnen diese Technologien neue Chancen für Betriebe, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und sich auf künftige Marktanforderungen vorzubereiten.
In den kommenden Jahren wird die Rindermast nicht nur durch technologische Innovationen, sondern auch durch ein verstärktes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Tierwohl geprägt sein. Die Teilnehmer des Forums nahmen wertvolle Impulse mit, um diese Veränderungen aktiv zu gestalten und die Zukunft der Rindermast mitzugestalten.
Großviehbestände gehen zurück
Weitere Themen im Plenum waren „Fleisch aus dem Labor – Stand der Technik und Blick in die Zukunft!“ Dies wurde von Kathrin Sedlmaier vom Kompetenzzentrum für Ernährung präsentiert. Fazit dieses Vortrages: Rindfleisch aus dem Reagenz hat, Stand heute keine große Relevanz am Markt.
Des Weiteren gab es eine Podiumsdiskussion mit Alina Schmidtmann (Landwirtschaftliches Wochenblatt), Robert Römer (Geschäftsführer Initiative Tierwohl), Cord Leiber (Berufsverband Rindermast) und Gunnar Rohwäder (Tönnies). Diskussionsthemen waren unteranderem Haltungsformen, Klima und die sinkenden Großviehbestände.
Virtuelle Besichtigung auf dem Hof Froböse
Abgerundet wurde das Forum durch eine virtuelle Besichtigung des Hof Froböse in Lage (NRW). Dabei konnten die Teilnehmer einen Einblick in moderne Stallhaltungstechniken und die praktischen Anwendungen der behandelten Technologien gewinnen. Die virtuelle Tour bot den Landwirten die Möglichkeit, innovative Ansätze der Rindermast direkt in der Praxis zu sehen und sich mit dem Betriebsleiter auszutauschen.