Mechanische Drillmaschine Horsch Versa 3 KR

Korn für Korn – präzise eingebettet

Weizen, Gerste, Raps – alleine aufgrund der Korngrößen und -eigenschaften ist es auf der technischen Ebene nicht trivial, für alle drei Nutzpflanzenarten ein gleich gutes Saatergebnis hinzubekommen. Horsch hat sich mit der mechanischen Drillmaschine Versa 3 KR einer DLG-Prüfung mit dieser Bandbreite gestellt.

 

Es hieße Eulen nach Athen zu tragen, wenn man daran erinnert, dass der Kulturerfolg maßgeblich von deren Anlage abhängt, sprich Saatbettbereitung und Aussaat. Eine klassische Gerätekombination für diese Aufgabe ist die Drillkombination aus Kreiselegge und Drillmaschine. Die zur Prüfung vorgestellte mechanische Drillmaschine Versa 3 KR ist genau für diese Einsatzzwecke vorgesehen und wird in der Regel auf eine Kreiselegge aufgesattelt. Im Prüfungsfall war dies eine ebenfalls aus Schwandorf stammende Kredo 3 HD. Egal, ob aus Gründen der Bodenhygiene vorher gepflügt oder der Untergrund mit dem Grubber gelockert wurde: Mit der Kreiselegge kann relativ unabhängig vom Bodentyp eine feine Bodenstruktur erreicht werden, die einen guten Kontakt zwischen Saatgut und Boden gewährleistet. Mithilfe einer korrekt eingestellten Walze wird eine gleichmäßige Arbeitstiefe erreicht – quasi ideale Bedingungen für die Aussaat als nächsten Arbeitsschritt. Diesen übernahm in der Prüfung die mechanische Drillmaschine Versa 3 KR mit 20 Säscharen auf drei Metern, was einem Reihenabstand von 15 cm entspricht.

Interessante Features

ine besondere Produkteigenschaft der Versa 3 KR ist das SmartClip-Dosiersystem, das laut Hersteller eine besonders hohe Flexibilität in Bezug auf die Ausbringung verschiedenster Saatgüter ermöglicht. Am unteren Teil des Saatgutbehälters sind pro Säschar ein Fein- und ein Normalsärad angebracht. Durch manuelles Öffnen bzw. Schließen von Schiebern wird das Saatgut in die entsprechenden Dosierräder geleitet, deren Drehzahl wiederum über einen Elektromotor in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit gesteuert wird. Die Ablage des Saatguts in den Boden erfolgt über Doppelscheibenschare mit 35 cm Durchmesser. Andruckrollen sorgen für einen guten Bodenkontakt, während der am Prüfling verbaute Schwerstriegel für eine ausreichende Bedeckung mit Feinerde sorgt.

Bild 1: SmartClip-Dosiersystem mit Fein- und Normalsärad sowie den zugehörigen Schließschiebern

Die gesamte Maschineneinstellung wird über das  sogenannte Bedienzentrum vorgenommen (Bild 2). Hier finden sich im oberen Teil die Einstellmöglichkeit für Abdreh- und Bodenklappen und von hier aus können Abdrehvorgang, Einstellung der Kornablagetiefe und Restmengenentnahme vorgenommen werden. Alle genannten Tätigkeiten sind von einer zentralen Position des Bedieners außerhalb des Maschinenrahmens durchzuführen. Ein Abdrehsack und eine Waage sind im Lieferumfang enthalten und können, wenn sie nicht benötigt werden, in der geschlossenen Werkzeugbox aufbewahrt werden.

Bild 2: Bedienzentrum der Drillmaschine Horsch Versa 3 KR

Mit der Zusatzausstattung HorschConnect werden neue digitale Anwendungsbereiche ermöglicht. So können ausgewählte Maschinenfunktionen, wie das Abdrehen beispielsweise über die App MobileControl gesteuert werden. Hierbei wird das Smartphone ans maschineneigene lokale WLAN der Drillmaschine gekoppelt und ersetzt das Terminal. Gleichzeitig ermöglicht HorschConnect Telematics die transparente Einsicht und Nutzung aller Maschinendaten über die Cloud. Hier werden wichtige Parameter wie die Ausbringmenge, Maschinenperformance (Stundenzähler bzw. Hektar-Leistung) oder positionsbezogene Fehlermeldungen der Maschine visualisiert. Weil nach dem Import von Feldgrenzen auch eine schlagbezogene Auswertung möglich ist, kann man auf eine aufwändige, manuelle Dokumentation verzichten.

Duale Prüfung

Wie für das Einzelkriterium „Arbeitsqualität“ für Drillmaschinen üblich, umfasste die DLG-Prüfung der Horsch Versa 3 KR im Wesentlichen eine Laborprüfung mit statisch positionierter Maschine zur Bestimmung der Dosier- und Querverteilungsgenauigkeit sowie einen Feldtest mit Bonitierung des Feldaufgangs mit mindestens Weizen und Raps sowie der Bestimmung der Pflanzenlängsverteilung.

Im Laborversuch erreichte die Horsch Versa 3 KR in der Dosiergenauigkeit für alle drei geprüften Saatgutarten ein Ergebnis „sehr gut“ nach dem DLG-Bewertungsraster. Lediglich bei starker Neigung von 20 % nach vorne oder hinten fällt die Dosiergenauigkeit der Drillmaschine bei Weizen auf dem Prüfstand geringfügig ab und war nach dem DLG-Bewertungsraster mit „gut“ zu bewerten. In allen Querverteilungsversuchen mit Weizen, Gerste und Raps wurde der erreichte Variationskoeffizient ebenfalls ausschließlich mit „sehr gut“ bewertet.

Der Feldtest mit Winterraps wurde auf sandigem Lehm mit Weizen als Vorfrucht und abgefahrenem Stroh durchgeführt. Nach einem Stoppelsturz mit einer Arbeitstiefe von 10 cm wurde die Fläche vor der Aussaat 25 cm tief mit dem Grubber bearbeitet. Während der Aussaat wurden die abgelegten Rapskörner stichprobenartig freigelegt und die Ablagetiefe gemessen. Diese lag zwischen ein und zwei Zentimetern. Alle ausgebrachten Rapskörner waren mit ausreichend Erde bedeckt; wobei aufgrund der Bodenbeschaffenheit auf den Einsatz des Schwerstriegels verzichtet wurde. Auch in dieser Prüfung erreichte die Versa 3 KR in den Parametern Dosiergenauigkeit, Feldaufgang und Pflanzenlängsverteilung durchgängig die Bewertung „sehr gut“. Und auch im Feldversuch mit Winterweizen konnte die Versa 3 KR punkten und erreichte eine Bewertung „sehr gut“ in Dosiergenauigkeit und Feldaufgang. Im Unterschied zur Rapsprüfung erfolgte die Aussaat hier auf einer gepflügten und flach mit dem Grubber bearbeiteten Fläche der Bodenart schluffiger Lehm.

Auch in der Zusatzprüfung Handhabung, Bedienung und Wartung überzeugte die Versa 3 KR durch einfache Handhabung und kurze Zeiten für verschiedene Bedien- und Wartungsschritte. 

Bild 3: Entwicklungszustand der Weizenpflanzen im Feldversuch

Fazit

Die mechanische Drillmaschine Horsch Versa 3 KR erreichte in der DLG-Prüfung im Labor, im Feldeinsatz und im Prüfmodul „Handhabung, Bedienung und Wartung“ fast durchgängig Bestnoten und erhält das Prüfzeichen DLG-ANERKANNT für die Teilprüfungen „Funktion und Arbeitsqualität“ und „Handhabung, Bedienung und Wartung“. Die gesamten Ergebnisse der DLG-Prüfung sind im Prüfbericht 7413 kostenfrei unter www.dlg.org/tests/landtechnik-betriebsmittel/pruefberichte/test-mechanische-drillmaschine-horsch-versa-3-kr abrufbar.