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Hofeigene Fleischverarbeitung forcieren

Auf der EuroTier 2022 bewährt, auf den Öko-Feldtagen 2023 wiederholt: die „Impulslounge“ des Netzwerks Fokus Tierwohl. Mit mehr als 12.000 Besucherinnen und Besuchern fanden die diesjährigen Öko-Feldtage auf dem Betrieb Grieshaber & Schmid in Ditzingen nahe Stuttgart statt. An den beiden Veranstaltungstagen stellten 14 Betriebe und Projekte in kurzen Statements und kleinen Vorträgen ihre Erfahrungen auf dem eigenen Betrieb zu bestimmten Themen vor.

Mobilstallhaltung und Direktvermarktung

Achim Ruf vom Bannsteinhof und Frauke Deerberg von der Universität Kassel eröffneten auf den Öko-Feldtagen 2023 die Impulslounge am Stand des Netzwerks Fokus Tierwohl mit den Themen Mobilstallhaltung und Direktvermarktung sowie Nährstoffeinträge im Legehennenauslauf. Im Anschluss stellten Klaus Bohner und Kathrin Goebel ihre Konzepte für die kuhgebundene Kälberaufzucht vor. Auch die Vermarktung der männlichen Kälber wurde thematisiert. Welchen Herausforderungen sich Betriebe mit Öko-Schweinehaltung derzeit stellen, zeigten Wilhelm Schulte-Remmert und Paul Bird auf. Die Stärkung des eigenen Öko-Profils wie auch die hofeigene Verarbeitung des Fleisches waren Themen der Vorträge.

Längere Nutzungsdauer von Kühen

Die erste Runde des zweiten Veranstaltungstages waren der Geflügelhaltung gewidmet. Hier stellten Uschi Gorzelany und Max Klein die Auslaufgestaltung ihrer Legehennenställe vor. Mit dabei war auch noch einmal Frauke Deerberg mit der Vorstellung ihres Projektes KLUFT, das sich mit Nährstoffeinträgen in Geflügelausläufen und deren Reduzierung durch Substrate und Zuschlagstoffe befasst. Christian Karp, Franz Sutter und MK Jones stellten anschließend ihre unterschiedlichen Konzepte zur verlängerten Nutzungsdauer bei Kühen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor. Wie mehr Tierwohl in der Schweinehaltung umgesetzt werden kann und welche Themen dabei im Vordergrund stehen, präsentierten schließlich Jürgen Schmidt und Matthias Zentgraf.

Die Vielzahl der unterschiedlichen Themen lockte zahlreiche Besucher:innen an den Stand. So entstanden offene und angeregte Diskussionen, die teilweise weit über die Vorträge hinaus gingen und anschließend in kleineren Gruppen vertieft wurden.


Susanne Gäckler
DLG-Fachzentrum Landwirtschaft
s.gaeckler@dlr.org

Wissenstransfer in die Praxis verbessern

Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerks Fokus Tierwohl. Mit der Projektträgerschaft des Bundesprogramms Nutztierhaltung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen.

Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch drei Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. FiBL Deutschland e.V. und DLG e.V. sind dabei mit der methodisch-didaktischen Aufbereitung beschäftigt und betreuen das Netzwerk der Impulsbetriebe Tierwohl. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.