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Nachhaltige Landwirtschaft ist keine „One-Man-Show“

Das DLG-Team Nachhaltigkeit ruft zur soliden Teamarbeit auf

Sprechen wir über nachhaltige Landwirtschaft, so muss es mehr als ein reiner Zertifikatshandel oder gar Greenwashing sein. Läuft die Landwirtschaft in diese Falle, nimmt das kein gutes Ende. Warum? Weil die Landwirtschaft einen ehrlichen und zugleich realisierbaren Ansatz braucht und verdient. Hierfür ist eine Zusammenarbeit von Wissenschaft und Forschung, den Landwirt:innen sowie dem Lebensmittelhandel und nicht zuletzt der Politik notwendig! Eins muss klar sein – eine „One-Man-Show“ darf es hier nicht geben.

Klar ist auch, es wird nicht leicht werden, die verschiedenen Ansätze zu kombinieren. Viele Diskussionen und ebenso Versuche wird es brauchen. Weitergehend reicht es nicht aus, nur über externe Faktoren wie neuartige Betriebsmittel oder CO2-neutralen Dünger der Landwirtschaft einen grünen Touch zu geben. Der landwirtschaftliche Betrieb muss in den Fokus einer jeden Nachhaltigkeitsberechnung gestellt werden, und somit muss auch eine Verbesserung genau dort ansetzen, wo sich die Betriebe derzeit befinden.

Nachhaltigkeit ist mehr als nur ökologische Parameter auszuarbeiten. Ein Mehrwert im Sinne der Nachhaltigkeit muss ebenso soziale wie auch ökonomische Indikatoren miteinbeziehen. Was bringt ein ökologisch wirtschaftender Betrieb, wenn die Betriebsleitung jede Woche durchschnittlich 60 Stunden arbeitet und der finanzielle Mehrwert negativ zu Buche schlägt?

Solider Ansatz

Das Nachhaltigkeitsprogramm der DLG arbeitet mit allen Bereichen der Landwirtschaft zusammen und versucht nicht zuletzt, den Landwirt:innen im Ackerbau oder in der Milchviehhaltung ein solches Angebot an die Hand zu geben. Ist dies bereits des Rätsels Lösung? Sicherlich nicht, aber es ist ein solider Ansatz, der rege diskutiert werden kann und auch soll.

So besteht das Programm aus insgesamt 23 Indikatoren in den Sphären Ökologie, Soziales, Ökonomie und Management. Die ökologischen Indikatoren sind in ihrer Form angepasst an den zu betrachtenden Wirtschaftszweig des landwirtschaftlichen Betriebes. Neben der Entlohnung und der Aus- und Weiterbildung im sozialen Bereich betrachtet die Ökonomie unter anderem die Eigenkapitalquote und den Netto-Cash-Flow.

Nachhaltige Landwirtschaft

Der Aspekt des Managements gibt Aufschluss über einen Betriebskodex und das Risikomanagement. Mit den ökologischen Indikatoren betreten wir einen der diskussionswürdigsten Bereiche, jedoch genau hier sind auch die entscheidenden Verbesserungsmaßnahmen umsetzbar.

Die nachhaltige Landwirtschaft funktioniert nur durch solide Teamarbeit. Lassen Sie uns diesen Spirit aufnehmen und eine Lösung aus der Branche für die Branche schaffen.


Janna Künzel
Projektleiterin Mehrwertprogramme Nachhaltige Landwirtschaft
j.kuenzel@dlg.org

Ulrich Grimm,
Projektreferent Mehrwertprogramme Nachhaltige Landwirtschaft
u.grimm@dlg.org