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Heterogenes Material in der Fruchtfolge

Im Systemvergleich Fruchtfolge am internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum (IPZ) werden verschiedene Fruchtfolgen miteinander verglichen. Dabei geht es um die Klärung, welche Fruchtfolge den höchsten Deckungsbeitrag und die geringsten Schwankungen in den Erträgen erzielt bei gleichzeitiger Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte. Im Erntejahr 2022/23 wird erstmalig ökologisch heterogenes Material (Weizen) in der Fruchtfolge integriert sein.

Die Diskussionen um die Anpassungsstrategien an den Klimawandel bringen viele Ansätze hervor, diesem zu begegnen. Reduzierte Bodenbearbeitung, erweiterte Fruchtfolgen oder auch am Standort bisher unbekannte Kulturen sind dabei nur einige pflanzenbauliche Stellschrauben. Früher wurden Mischungen verschiedener Sorten häufig genutzt, um Umwelteinflüssen besser begegnen zu können. Moderne Sorten mit hohen Erträgen und Qualitäten sowie Resistenzen gegenüber verschiedenen Schaderregern, angepasst an verschiedene Saatzeitpunkte und Vorfrüchte, ersetzten diese aber im Laufe der Zeit. Ein neuer Ansatz aus dem Bereich der ökologischen Landwirtschaft ist das ökologisch heterogene Material (ÖHM).

Genetische und phänotypische Vielfalt

Mit Inkrafttreten der EU-Öko-Verordnung (Verordnung (EU) 2018/848) im Januar 2022 ist das Inverkehrbringen von heterogenem Material möglich, welches unter ökologischer/biologischer Bewirtschaftung erzeugt wurde.

Das beim Bundessortenamt (BSA) notifizierte Saatgut darf keine Sorte oder Sortenmischung sein und wird beschrieben als „pflanzliche Gesamtheit“ einer Art, die über gemeinsame phänotypische Merkmale verfügt. Gleichzeitig weist es jedoch ein hohes Maß an genetischer und phänotypischer Vielfalt (Heterogenität) auf.

Diese Heterogenität soll es dem ÖHM ermöglichen, sich an unterschiedliche Umweltbedingungen anzupassen und gegenüber Krankheiten und Schädlingen robuster zu werden.

Etablierung der Bestände

Wie gut das funktioniert, wird in diesem Jahr am Internationalen Pflanzenbauzentrum der DLG in Bernburg untersucht. Im Systemvergleich Fruchtfolge wird ökologisch heterogenes Material nach Raps, Weizen, Erbsen, Mais und Zuckerrüben betrachtet. Die Aussaat erfolgte unter guten Bedingungen, anschließender Niederschlag sorgte auch für ein sicheres Auflaufen und gute Etablierung der Bestände.

Sie sind neugierig, wie sich die Bestände entwickeln? Dann besuchen Sie uns gerne am Standort in Bernburg-Strenzfeld, Sachsen-Anhalt.


Siv Biada,
Internationales DLG-Pflanzenbauzentrum (IPZ),
Bernburg-Strenzfeld.
s.biada@dlg.org