Klimaschutzmaßnahmen in der Milchviehhaltung

In der aktuellen Umfrage von Agrifuture Insights aus dem Winter 2022/23 wurden Milchviehhalter nach bereits umgesetzten oder geplanten und zur Umsetzung anstehenden Maßnahmen zum Klimaschutz befragt. Sowohl bei den umgesetzten, wie bei den geplanten Maßnahmen steht die Energieversorgung des Betriebs im Mittelpunkt – sei es über die Versorgung mit Eigenstrom mithilfe von PV-Anlagen oder über Steigerungen bei der Energieeffizienz.

Deutschland hält am im Klimaschutzgesetz verabredeten Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 fest, bis 2030 sollen die Emissionen gegenüber 1990 um mindestens 65 % sinken.

Bei der Milchproduktion entstehen vor allem Methan, Lachgas und CO2, zu deren Reduktion in den letzten Jahren bereits viele Maßnahmen umgesetzt wurden, insbesondere im Bereich der Fütterung. Bereits knapp 70 % der Betriebe konnten eine effizientere Milchleistung erreichen und Futterverluste reduzieren. Weitere rund 20 % planen dies zu tun. Ebenfalls vielfach realisiert sind eine hohe Kraftfuttereffizienz (62 %) und verkürzte Transportwege durch die Verfütterung heimischer Eiweißpflanzen (55 %).

Angesichts der veränderten Situation am Energiemarkt ist wenig verwunderlich, dass aktuell die Energieerzeugung und -effizienz im Vordergrund geplanter Maßnahmen stehen. Die Hälfte der befragten Milchviehhalter planen Energieeffizienzmaßnahmen – aus Klimaschutzgründen und zur ökonomischen Entlastung des Betriebs. Außerdem planen 36 % der befragten Milchviehhalter eine Eigenstromerzeugung und 30 % die Nutzung alternativer Kraftstoffe.

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt für die Reduktion von Treibhausgasen ist die Düngung. Über 40 % der Teilnehmer arbeitet bereits mit emissionsmindernder Ausbring- und Aufbereitungstechnik für Wirtschaftsdünger. Weitere 30 % planen deren Einsatz.