Jahrestagung Junge DLG 2024: Wissen mit Wurzeln und Unternehmergeist
Jahrestagung Junge DLG am 24.-26. Mai 2024 in Halle (Saale) und Bernburg – Leitthema „Landwirtschaft 2040 – Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Zukunft“ – Felix Hollmann, Vorsitzender Junge DLG, betont Bedeutung von Technologieoffenheit, Netzwerken sowie evidenzbasiertem und praxisorientiertem Know-how-Transfer – DLG-Präsident Hubertus freut sich über Nachwuchskräfte, die eine nachhaltige und unternehmerische Zukunft der Branche gestalten
(DLG). Die Landwirtschaft muss Ressourcenschutz, Technologieoffenheit und Effizienz miteinander in Einklang bringen, um für die Zukunft nachhaltig erfolgreich positioniert zu sein. Wie diese wichtige Aufgabe in der Praxis gemeistert werden kann, ist zentrale Fragestellung auf der Jahrestagung Junge DLG 2024, die unter dem Thema „Landwirtschaft 2040 – Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Zukunft“ vom 24. bis 26. Mai in Halle (Saale) und Bernburg stattfindet. Bei allen Perspektiven, die digitale Innovationen wie KI für das Agrar- und Ernährungssystem eröffnen: Die analoge Vernetzung und der Austausch von Young Professionals und Nachwuchskräften der Branche sowie evidenzbasierte Wissenschaft und praxisnaher Know-how-Transfer sind Kerninstrumente, um das Agrar- und Ernährungssystem in Deutschland, Europa und weltweit in eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft zu führen. Das unterstreichen Felix Hollmann, Vorsitzender der Jungen DLG, sowie der Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft Hubertus Paetow gleichermaßen zur Eröffnung der Jahrestagung Junge DLG am Freitagnachmittag, den 24. Mai, in der Martin-Luther-Universität in Halle.
„Wissen mit Wurzeln“ vermitteln und sich für die Gestaltung einer nachhaltigen und erfolgreichen Agrar- und Ernährungswirtschaft einsetzen: Das ist für Felix Hollmann, Vorsitzender der Jungen DLG, der Anspruch der Jahrestagung Junge DLG als Treffpunkt des Netzwerk Zukunft für die Agrarbranche. „Wissen mit Wurzeln“ zum einen, weil die Landwirtschaft als „Nutzer des zentralen Produktionsfaktors Boden“ vor allem dann erfolgreich ist, wenn „verfügbare Innovationen günstig und smart in Produktionssysteme“ integriert werden, führte Hollmann zur Eröffnung der Jahrestagung Junge DLG 2024 weiter aus. Denn: Der Klimawandel erfordere die zielgerichtete und ergebnisorientierte Nutzung von Innovationen aus den Bereichen klassischer und digitaler Produktionstechnik, Wissenschaft und Züchtung. Gleichzeitig müsse vor allem der jungen Generation in der Agrarbranche eines bewusst sein: Haushaltsbudgets und Fördertöpfe schrumpften; eine Problematik, die der demografische Wandel noch verschärfe. Folglich seien Unternehmergeist sowie praxisnaher Know-how-Transfer von nachweislich zielführenden Innovationen unerlässlich, damit das Agrarsystem der Zukunft von starken Wurzeln getragen werde.
Junge DLG lebt evidenzbasierten Know-how-Transfer
„Wissen mit Wurzeln“ greift aber laut Hollmann zum anderen auch eine zentrale Frage in der Debatte der künftigen Nutzung und des künftigen Nutzen der bahnbrechenden Innovationen im Bereich der KI auf: Das Zusammenspiel von Mensch und Technologie in Zeiten, in denen Suchmaschinen KI generierte Antworten auf Fragen liefern und umfangreiche Dokumente oder Analysen KI basiert erstellt würden. Manch ein Beobachter äußere da die Befürchtung, es würde in Zukunft bloß „Wissen ohne Wurzeln“ zirkulieren, so Hollmann. Die Junge DLG sei positives Gegenbeispiel: „Die Junge DLG als Netzwerk Zukunft, in dem zielgerichteter Know-how-Transfer im Zeichen der Wissenschaft im Vordergrund steht, ist gelebtes Beispiel für ‚Wissen mit Wurzeln‘“, unterstrich Hollmann.
Passend dazu habe das Team der Jungen DLG vor Ort in Sachsen-Anhalt ein attraktives Programm aus Impulsvorträgen zu Themen wie Biostimulanzien und ökologischen Fruchtfolgen als Bausteinen einer nachhaltigen Landwirtschaft oder Agrarnaturschutz zusammengestellt. Flankiert würden die Vorträge durch Feldgespräche, bei denen das Internationale Pflanzenbauzentrum (IPZ) der DLG vor Ort Einblicke in seine anwendungsorientierte Forschung in den Bereichen Digitalisierung und Biodiversität gebe, die Hochschule Anhalt Versuchsfelder mit wärmeliebenden Kulturen zur Anpassung an den Klimawandel zeige, der KWS-Experte Dr. Stefan Meldau innovative Züchtungsmethoden vorstelle oder die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) ihre Ökoversuche präsentiere, sagte der Vorsitzende der Jungen DLG.
Nachwuchskräfte gestalten Zukunft unternehmerisch
„Ich freue mich, dass so viele junge Menschen zur Jahrestagung Junge DLG zusammengekommen sind, um sich zu vernetzten, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und das eigene Handeln immer wieder zu hinterfragen“, betonte DLG-Präsident Hubertus Paetow zur Eröffnung der Jahrestagung. „Die Herausforderungen der Agrarbranche sind vielfältig und komplex. Doch sie bieten auch die Möglichkeit, innovative Lösungen zu entwickeln und eine nachhaltige und unternehmerische Zukunft zu gestalten“, so Paetow weiter. Es liege jedoch an jedem einzelnen von uns, daran zu arbeiten, Zukunft zu gestalten, Chancen zu erkennen und den Mut zu haben, diese mitzuentwickeln, lautet der Appell des DLG-Präsidenten und praktischen Landwirt an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagung. Damit dies gelinge, seien neben einer Offenheit für praxistaugliche Innovationen aus den Bereichen Züchtung, Pflanzenschutz und Digitalisierung auch passende politische Rahmenbedingungen erforderlich, so Paetow weiter. In dem Sinne seien politische Steuerungssysteme gefragt, die Kontrollwesen, Dokumentation und unternehmerische Freiheit passend für eine erfolgreiche und nachhaltige landwirtschaftliche Praxis austarierten.
Am Freitagabend als ersten der drei Tage des Netzwerktreffens referieren Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über ihre Versuche und Forschungsarbeiten aus den Bereichen „Nachhaltige Landwirtschaft“ mit den Schwerpunkten Biostimulanzien und ökologischen Fruchtfolgen sowie „Treibhausgas-Emissionen“, bevor sich ein interaktiver Netzwerkabend mit gemeinsamem Abendessen anschließt. Moderiert werden die Sessions von Georg König vom Arbeitskreis Junge DLG und Martin Osterhage vom Junge DLG Hochschulteam Halle.
Wissenschaft trifft Praxis bei Feldgesprächen und Hofbesichtigungen
Samstags wechselt der Veranstaltungsort nach Bernburg in die dortige Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Hier steht der Vormittag, moderiert von Hielke Sillekens vom Junge DLG Hochschulteam Bernburg und Thomas Künzel von den DLG-Mitteilungen, ganz im Zeichen von vier Keynote-Speeches. Felix Strohtmeyer von der Personalagentur farmconnect stellt die Frage nach „Klugen Köpfe vs. Technologie – Braucht die Landwirtschaft 2040 noch Herdenmanager, Pflanzenbauleiter und Betriebsleiter?“, bevor Landwirt Dr. Klaus Nehring von der NIB.agro - Beckendorf Stellung zum Thema „Agrarbegeistert – der Nachwuchs unserer Branche“ bezieht. Julia Vogel vom World Wide Fund for Nature (WWF) wird Möglichkeiten vorstellen, wie man „Als KOMBI im Agrarnaturschutz Zeit sparen und Geld verdienen“ kann. Im Anschluss wird Burkhard Fromme, Landwirt aus Königslutter „Die drei großen „B“ des Bodens“ beschreiben. .
Nachmittags bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit im Rahmen von Feldgesprächen zwei von insgesamt fünf Stationen zu verschiedenen Themen auszuwählen, bevor die Tagung mit einem gemeinsamen Abendessen endet und mit einer gemeinsamen Abschlussfeier im Bauernclub in Halle ausklingen wird.
Sonntags sind am Vormittag noch individuelle Hofbesichtigungen in der Region möglich.
Weitere Angaben zur Jungen DLG gibt es hier. Informationen rund um die Jahrestagung Junge DLG 2024 finden Sie hier.
Bildmaterial unter Angabe folgender Quellen verwendbar:
Foto: JDLG_F_Hollmann: (Foto: DLG / F.Holland)
Foto: H_Paetow (Foto: DLG)
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