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Stop Food Waste

Dialogforen gegen Lebensmittelverschwendung

Was braucht es von Politik und Food-Branche, um Lebensmittelabfälle und -verluste erfolgreich zu reduzieren? Antworten gibt die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Die DLG war als Koordinator zweier Dialogforen mit am Start.

Um die globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) zu erreichen, muss auch entlang der Produktions- und Lieferkette die Lebensmittelverschwendung deutlich verringert werden. Dazu wurden unter Federführung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fünf sektorspezifische Dialogforen gegründet. Die Dialogforen Primärproduktion und Lebensmittelverarbeitung koordiniert die DLG und baute diese in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut als Partner auf. Sie ergänzten die Dialogforen Außer-Haus-Verpflegung, Groß- und Einzelhandel sowie Private Haushalte um zwei wichtige Sektoren der Wertschöpfungskette. Das BMEL verfolgt mit der Nationalen Strategie das klare Ziel, bis 2030 Lebensmittelabfälle – über alle Bereiche der Wertschöpfungskette hinweg – zu halbieren.

Systematische Verringerung von Abfallzahlen

Ziel der Dialogforen Primärproduktion und Verarbeitung war, innerhalb von zwei Jahren geeignete Maßnahmen zur systematischen Verringerung von Lebensmittelabfällen und -verlusten zu identifizieren und zu bewerten. So beträgt der Anteil der Primärproduktion am gesamten Abfallvolumen von ca. 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfällen in der EU für 2020 rund 2 Prozent (= 0,2 Mio. t). Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln geht man bei den gemeldeten Abfallzahlen von 15 Prozent (= 1,6 Mio. t) aus.

Mit dem Instrument des „runden Tisches“ hat die DLG Akteure zusammengebracht, die ein Netzwerk von richtungsweisenden und innovativen Unternehmen, Innovatoren und Organisationen bilden. Engagiert sammelten und entwickelten sie Strategien für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung - auch der, gleich am Anfang der Lebensmittelversorgungskette. Impulse lieferten auch praktische Vorhaben in ausgewählten Demonstrationsbetrieben. Dabei wurde der Effekt dieser Modellprojekte durch das Thünen-Institut nach wissenschaftlichen Kriterien bewertet. Begleitet wurden die Diskussionen in den beiden Dialogforen durch zwei Branchenbefragungen zum Thema Abfallströme, die das Thünen-Institut durchführte.

Das passende Maß bei Qualität und Produktion

In den vier öffentlichen Veranstaltungen der beiden Dialogforen wurden Ergebnisse der runden Tische und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung und ihre Umsetzung transparent dargestellt. Auch die Handlungsoptionen im aktuellen lebensmittelrechtlichen Rahmen und ihre Verbesserung wurden engagiert diskutiert. Als wichtige Ansatzpunkte wurden zu hohe Qualitätsstandards des Handels, die Weitervermarktung und -verarbeitung von B-Ware sowie der Einsatz neuer Technologien genannt, um Überproduktion und Ausschuss zu vermeiden.