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Widerstandsfähigkeit der Schweinebranche stärken

Gert van Beek ruft dazu auf, mit neuen Technologien zu experimentieren

Der Kongress der European Pig Producers (EPP) ist traditionell eine einzigartige Gelegenheit für den europäischen Schweinesektor, Erfahrungen und Wissen über eine der wichtigsten Branchen im europäischen Agrarsektor auszutauschen. 

Als Schweineproduzenten sind wir das Rückgrat der Fleischindustrie und versorgen Millionen von Menschen in Europa und der Welt mit lebenswichtigen Proteinen. Auf dem EPP-Kongress 2023 in Sevilla haben wir ein breites Spektrum von Themen diskutiert, die für die Zukunft unserer Branche entscheidend sind. Wir haben uns dabei vor allem auf Themen wie Nachhaltigkeit, Tierschutz, Biosicherheit und technologische Innovation konzentriert.

Nachhaltigkeit hat eine hohe Priorität
Durch Gespräche und Diskussionen miteinander gewinnen wir ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, vor denen unsere Branche in den verschiedenen Ländern steht. Eines der wichtigsten Themen, das wir bei all unseren Aktivitäten diskutiert haben, ist die Nachhaltigkeit.

Als Schweineproduzenten haben wir die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass unsere Praktiken ökologisch nachhaltig und sozial verantwortungsvoll sind. Wir müssen uns bemühen, unseren CO2-Fußabdruck zu verringern, Emissionen zu minimieren und Ressourcen effizient zu nutzen. Gleichzeitig müssen wir auch dafür sorgen, dass unsere Betriebe sichere und gesunde Arbeitsplätze sind und dass unsere Tiere jederzeit mit Respekt und Würde behandelt werden.

Proaktiv und anpassungsfähig sein
Unser diesjähriger Kongress widmete sich dem Thema "Resilienz der europäischen Schweineindustrie". Resilienz ist die Fähigkeit, Widrigkeiten zu widerstehen und sich von ihnen zu erholen. Diese Eigenschaft ist in der Schweineindustrie besonders wichtig, wo wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind, wie dem Ausbruch und der Bekämpfung von Seuchen wie der Afrikanischen Schweinepest, starken Preis- und Marktschwankungen und regulatorischen Änderungen durch die Gesetzgebung.

Resilienz bedeutet aber nicht nur, sich von Rückschlägen zu erholen, sondern auch, proaktiv und anpassungsfähig zu sein. Als Schweineproduzenten müssen wir in der Lage sein, auf Veränderungen des Marktes und der  Verbraucherpräferenzen zu reagieren und dabei vom technologischen Fortschritt zu antizipieren. Wir müssen bereit sein, neue Ansätze auszuprobieren und mit neuen Technologien zu experimentieren, gleichzeitig aber auch die Bedeutung traditioneller landwirtschaftlicher Methoden und des weitergegebenen Wissens früherer Generationen anzuerkennen.

Voneinander lernen
Resilienz ist nicht nur eine Aufgabe des einzelnen Landwirts, sondern auch eine kollektive Aufgabe. Wir müssen als Branche zusammenarbeiten, um uns den Herausforderungen zu stellen und Lösungen zu entwickeln, von denen wir alle profitieren. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, zusammenzuarbeiten, unsere Erfolge und Misserfolge zu teilen und voneinander zu lernen.

Ich bin zuversichtlich, dass wir durch unsere Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen entwickeln werden, mit denen unsere Branche konfrontiert wird. Lassen Sie uns gemeinsam an der Widerstandsfähigkeit unseres Sektors arbeiten!


Gert van Beek
Schweinehalter in den Niederlanden
Präsident der European Pig Producers (EPP) e.V.