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Gestaltung des Deckzentrums in der Sauenhaltung

Wie lässt sich das Deckzentrum zukunftsfähig gestalten? Welche Möglichkeiten gibt es, worauf ist zu achten und was passt am besten zum Betrieb? Zwei neue Fachbeiträge des Netzwerks Fokus Tierwohl zeigen mit zahlreichen Praxistipps die Gestaltungsmöglichkeiten für die Gruppenhaltung von Sauen im Deckzentrum auf.

Um Sauen im Deckzentrum ausreichend Bewegung und das Ausleben natürlicher Verhaltensweisen zu ermöglichen, müssen sie nach der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung aus dem Jahr 2021 zwischen dem Absetzen und der Belegung bei einem Platzangebot von mindestens 5 m² in Gruppen gehalten werden. Eine Fixierung ist dabei nur kurzzeitig zur Rauschekontrolle, zum Besamen und während medizinischen Behandlungen erlaubt.

Aufgrund des hohen Platzbedarfs werden einige Betriebe künftig voraussichtlich die Haltungsdauer im Deckzentrum verkürzen und die Umrauscherkontrolle und -belegung wie auch die Trächtigkeitskontrolle in den Wartebereich verlagern.

Nahezu alle sauenhaltenden Betriebe stehen derzeit vor der Entscheidung, ob und wie sie ihren Deckbereich zukunftsfähig gestalten. Bis Februar 2024 müssen sie den zuständigen Behörden ein Konzept vorlegen, wie das geschehen soll und bis Februar 2026 einen entsprechenden Bauantrag stellen.

Sinnvolle Buchtenstruktur

Für die Gestaltung des Deckzentrums gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei es die für den jeweiligen Betrieb optimale Konstellation zu finden gilt. Mit welcher Gruppengröße komme ich zurecht? Ist eine vorgeschaltete Arena das richtige System für mich? Wie gestalte ich die Gruppenbuchten?

Für die Funktionalität der Gruppenhaltung ist eine gute und sinnvolle Buchtenstruktur immens wichtig. Dabei spielen unter anderem die Bodengestaltung, die Auswahl des Fütterungssystems, die Positionierung der Futter- und Wasserangebote, aber auch die Möglichkeiten für eine kurzzeitige Fixierung und die Organisation des Besamungsvorgangs eine wesentliche Rolle.

Zwei neue Veröffentlichungen des Netzwerks Fokus Tierwohl informieren ausführlich über die Möglichkeiten zur Gestaltung des Deckzentrums und geben viele praktische Tipps, worauf besonders geachtet werden sollte:


Susanne Gäckler
DLG-Fachzentrum Landwirtschaft
s.gaeckler@dlr.org

Wissenstransfer in die Praxis verbessern

Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerks Fokus Tierwohl. Mit der Projektträgerschaft des Bundesprogramms Nutztierhaltung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) beauftragt. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen.

Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch drei Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. FiBL Deutschland e.V. und DLG e.V. sind dabei mit der methodisch-didaktischen Aufbereitung beschäftigt und betreuen das Netzwerk der Impulsbetriebe Tierwohl. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.