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Voneinander lernen und profitieren

Das Aspen Institute Germany und die University of Illinois Urbana-Champaign in den USA haben einen transatlantischen Austausch in der Landwirtschaft ins Leben gerufen. Dabei sollen Landwirte auf beiden Seiten des Atlantiks einen Dialog über die Landwirtschaft und die ländlichen Regionen führen, um Gemeinsamkeiten für eine nachhaltigere landwirtschaftliche Zukunft zu finden.

Nun wird der ein oder andere mit Kenntnissen über die deutsche und die US-amerikanische Landwirtschaft fragen, welche Gemeinsamkeiten es in diesem Bereich geben kann, über die ein Austausch stattfinden soll.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer so ersichtlich erscheint, nimmt die Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft auf beiden Seiten des Atlantiks in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt eine zentrale Rolle ein. Hier gibt es auf beiden Seiten Fragestellungen zum Ressourcenschutz, wie mit dem Klimawandel umgegangen werden soll, wie die Entwicklung der ländlichen Räume gestaltet werden kann und wie der soziale und politische Zusammenhalt in der Gesellschaft gefördert werden kann.

Herausforderungen bewältigen

Denn eines ist dabei gewiss: Deutschland und die USA sind wichtige Agrarimporteure und -exporteure, die Gemeinsamkeiten für eine nachhaltigere landwirtschaftliche Zukunft suchen sollen und müssen. Bis dato gab und gibt es immer wieder Konflikte und Missverständnisse, die eine gemeinsame transatlantische Partnerschaft immer wieder auf die Probe stellten, sodass gemeinsame Herausforderungen nur selten beachtet wurden. Damit dies einmal aus Sicht der Produzenten von landwirtschaftlichen Gütern, sprich den Landwirten, angegangen wird, findet der gemeinsame Austausch statt.

Hierfür sind 16 Vertreter aus der Landwirtschaft im Mittleren Westen der USA, Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie aus Verbänden, Beratung, Industrie und Universitäten zusammengekommen, um sich über Gemeinsamkeiten auszutauschen. Mit dem Resultat sollen anschließend zusammen Empfehlungen zur Bewältigung der gemeinsamen Herausforderungen auf beiden Seiten des Atlantiks erarbeitet werden.

Landwirtschaftliche Subventionspolitik

Damit alle Beteiligten ein Bild über die jeweiligen politischen Rahmenbedingungen der beiden Länder erhalten, wurde in zwei Zusammenkünften über die deutsche und amerikanische landwirtschaftliche Subventionspolitik informiert. Als Erstes erfuhren die deutschen Vertreter und Vertreterinnen etwas über die amerikanische Subventionspolitik, genannt „Farm Bill“. Dr. Jonathan Coppess von der University of Illinois erklärte im Detail, wie die staatliche Unterstützung im landwirtschaftlichen, aber auch im gesellschaftlichen Bereich aufgebaut ist, um Interessen aus landwirtschaftlicher, sozialer und gesellschaftlicher Sicht abzudecken.

Einen großen Anteil der Subventionen nimmt dabei die Unterstützung von geringverdienenden Familien ein, um diesen den Zugang zu gesunden Lebensmitteln zu ermöglichen. Des Weiteren steht die Absicherung der landwirtschaftlichen Produktion durch die staatliche Ernteversicherung im Fokus der Subventionen. Aber auch Umwelt- und Naturschutz sind Bestandteile. Hierfür werden Maßnahmen umgesetzt, damit die Stoffausträge aus der Landwirtschaft in die Umwelt reduziert werden.

In einer anschließend Sitzung gab Prof. Stephan von Cramon-Taubadel von der Universität Göttingen den amerikanischen Vertretern einen Einblick in die europäische Subventionspolitik.

Ein Resultat des bisherigen Austausches lautet: Mögen unsere Produktionsbedingungen und Ansätze auch verschieden sein, es gibt dennoch Gemeinsamkeiten, die uns auf beiden Seiten des Atlantiks einen. Hierunter fallen soziale, ökonomische und ökologische, aber auch ausbildungstechnische Aspekte, in denen viele Gemeinsamkeiten und Herausforderungen zu finden sind.   


Florian Schiller
Fachzentrum Landwirtschaft
f.schiller@dlg.org