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Gemeinsam Wege aus der Krise finden

Im Mai 2023 werden sich die EPP-Mitglieder auf ins spanische Sevilla machen, um sich über die Rahmenbedingungen und Aussichten der dortigen Schweinehaltung zu informieren. Spanien ist aktuell der größte Schweinefleischproduzent Europas und wird diese Position in den kommenden Monaten weiter ausbauen. Es ist für den Club der EPP also höchste Zeit, sich nach 2004 ein weiteres Mal direkt vor Ort und aus erster Hand zu informieren.

War man damals in der Schweinehochburg Katalonien unterwegs, so haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen im kommenden Jahr die Möglichkeit, sich in Andalusien über die dortigen Bedingungen auszutauschen. Ein Highlight wird sicher die Besichtigung der Iberico-Schweinehaltungen in der Region sein.

EPP-Präsident Gert van Beek und EPP-Manager Sven Häuser waren Anfang September vor Ort, um sich die möglichen Standorte anzusehen und mit den Partnern vor Ort auszutauschen. Ziel wird es auch sein, interessierte spanische und portugiesische Produzenten nach Sevilla einzuladen, um in den Erfahrungsaustausch mit den Berufskollegen aus anderen Ländern zu treten. „Learn from each other“ ist einer der Leitsätze, die den Club und dessen Mitglieder seit nunmehr über 30 Jahren auszeichnen. Gerade in Krisenzeiten ist dies wichtiger denn je.

Regionalschlachthof in Hessen

Dies gilt auch auf nationaler Ebene. Mitte September kamen mehr als 50 Mitglieder der deutschen EPP-Gruppe in Nordhessen zusammen, um sich von den regionalen Besonderheiten der dortigen Schweineproduktion zu überzeugen. Neben den überaus interessanten Betrieben der Familie Hofmeier in Hofgeismar und Kornmann in Romrod hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, einen neu errichteten Regionalschlachthof zu besichtigen.

Alle drei Betriebe haben gemeinsam, dass sie in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Investitionen in die Zukunft getätigt haben.

Der Tierwohlstall des Betriebs Hofmeier, der nach Haltungsform 3 geplant und gebaut wurde, verfügt über ein automatisiertes Stroheinstreusystem, das regelmäßig frische Einstreu zu den Schweinen bringt.

Der Sauenbetrieb Kornmann hat hingegen in einen neuen Abferkelstall mit Bewegungsbuchten investiert, in dem die Teilautomatisierung im Bereich der Stallreinigung eine wichtige Rolle spielt.

Metzgerschlachtungen im Lohn

Der Regionalschlachthof Helwig wurde vor kurzem in Schwalmstadt „auf die grüne Wiese“ gebaut und schlachtet nach höchstem EU-Standard 5.000 Schweine pro Woche. Die Schweine stammen alle aus der Region Nordhessen und gehen zu einem großen Teil in regionale Tierwohlprogramme des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Auch die als nordhessische Spezialität bekannte „Ahle Wurst“ wird dort erzeugt.

Eine weitere Besonderheit ist, dass der Schlachthof auch Metzgerschlachtungen im Lohn anbietet. Schweinehalter können ihre schlachtreifen Hausschweine zur Schlachtung anmelden, anliefern und kurze Zeit später die grob zerlegten Teilstücke für die weitere Verarbeitung zu Hause wieder mitnehmen. „Das haben wir schon immer gemacht und werden dies auch weiterhin im neuen Schlachthof anbieten“, so der Geschäftsführer Claus Helwig.