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Ammenkühe übernehmen Kälberaufzucht

Die in den meisten Betrieben übliche und durchaus auch begründete frühe Trennung wird in der öffentlichen Diskussion weitgehend kritisch gesehen. Auf der Suche nach Alternativen haben einige Betriebe mittlerweile kuhgebundene Verfahren etabliert, bei denen die Kälber länger bei ihren Müttern oder Ammenkühen bleiben. Darüber berichtet der neue Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl.

Welche Erfahrungen gibt es mit der kuhgebundenen Kälberaufzucht? Wie gelingt es, solch ein neues System auf dem Betrieb zu etablieren? Und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zu den verschiedenen Verfahren? Im neuen Podcast berichten Dr. Silvia Ivemeyer vom Thünen-Institut für Ökologischen Landbau und Dozentin an der Universität Kassel und Praktiker Manfred Gabler von ihren Erfahrungen.

Ferner zeigt das erste von zwei Fachvideos zum Thema, wie kuhgebundene Aufzucht an der Amme auch in einem großen Betrieb sehr gut funktionieren kann. Auf dem Hofgut Eichigt im sächsischen Vogtland leben rund 1.500 Milchkühe. Ein Teil der Kühe verbringt den ersten Teil der Laktation als Amme mit der Aufzucht der Kälber.

Hintergrund: Das Netzwerk Fokus Tierwohl

Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch drei Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.