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Intensive GIZ-Beratung geht zu Ende

„Der letzte Tag der Feldtage in Bernburg im Juni 2018 war mein erster Arbeitstag bei der DLG“, erinnert sich Thomas König an seinen Einstieg. Er ist Mitarbeiter im Programm Business Scouts for Development (BSfD), das in Deutschland und in rund weiteren 40 Ländern tätig ist. Das Programm wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt. Die DLG ist neben Dach- und Branchenverbänden aus sehr unterschiedlichen Sektoren sowie Industrie- und Handelskammern eine der Partnerinstitutionen in Deutschland, in denen 36 Business Scouts beraten. Das Programm ist über die letzten Jahre stark gewachsen, was für die Beratung in der DLG von großem Vorteil war. So haben die Business Scout-Kolleg:innen beim Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) mit den Kolleg:innen in Kenia eine Delegationsreise zum Thema Nahrungsmittelverarbeitung zur Anuga FoodTec in Köln 2022 organisiert. Dabei konnte König durch seine Zusammenarbeit mit dem Haupt- und Ehrenamt des DLG-Fachzentrums Lebensmittel den Besuch der kenianischen Delegation auf der Messe mit branchenrelevanten Kontakten bereichern.

Die Beratungen in den vergangenen vier Jahren reichten von der Mitgestaltung von Fachprogrammen bei Messen über Veröffentlichungen in DLG-Publikationen wie DLG kompakt oder Rural 21 bis zur Etablierung thematischer Schwerpunkte in den DLG-Fachzentren oder dem Ausschuss für internationale Partnerschaft. Die Verringerung von Nachernteverlusten ist unter den Themenschwerpunkten an erster Stelle zu nennen. Die DLG International präsentierte das Thema auf eigenen Messen in afrikanischen Ländern und führt derzeit im Auftrag der GIZ ein hybrides Messekonzept auf der SARA in der Côte d´Ivoire durch. Dabei wird ein Nachernte-Parcours mit Exponaten und erklärenden Informationen auf der Messe hoffentlich viele Besucher*innen ansprechen und so einen kleinen Beitrag dazu leisten können, dass Menschen mehr zu essen haben werden. Die entwicklungspolitische Bedeutung der Reduzierung von Nahrungsmittelverlusten ist ohnehin klar; durch die intensive Bearbeitung dieses Themas ist nun ein operationalisierbarer Ansatz entwickelt, wie die DLG im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Ernährungssicherung beitragen kann. In diesem Zusammenhang ist auch die Mitarbeit des Business Scouts für die DLG bei verschiedenen Veranstaltungen des UN Food Systems Summit zu nennen, der langfristig auf die Transformation von Ernährungssystemen abzielt – inklusive der Verringerung von Lebensmittelverlusten.

Ein weiteres Highlight war das Acre of Knowledge auf der Agritechnica 2019. Dieses Special war eine gelungene Mischung von Ausstellern und Vortragsprogrammen auf einem Stand, der gemeinsam mit UNIDO ITPO aus Bonn und der FAO umgesetzt wurde. Rund 60 Vorträge zu entwicklungspolitisch interessanten Agrarthemen aus dem In- und Ausland erwiesen sich als eine wichtige Ergänzung des Messefachprogramms. Ein kleines technisches Detail am Rande: mit einem hybriden Vortragsformat konnten Besucher*innen in der Messehalle online mit den Vortragenden aus Israel oder Ghana diskutieren!

DLG und GIZ verbindet eine über 40-jährige Kooperation, die in den 1980er Jahren mit einem erfolgreichen Projekt zum Aufbau eines landwirtschaftlichen Beratungsnetzwerkes in der Türkei begann. Das war der Grundstein für die DLG Tochter Fuarcilik, die seit Jahren Messen und Tagesveranstaltungen durchführt. Die Zusammenarbeit von DLG und GIZ wurde im Laufe der Jahrzehnte intensiviert, was im Kooperationsvertrag von 2014 manifestiert worden ist. „Durch die Kooperationsvereinbarung schaffen die beiden Häuser ein Fundament, um weitere Formen der Zusammenarbeit zu etablieren. Beide Seiten ergänzen sich in ihren Kompetenzen, Kontakten und Netzwerken. Die GIZ erhält verstärkten Zugang zu praxisnahem land- und ernährungswirtschaftlichem Know-how. Gleichzeitig erreicht die DLG über die sich bietende Einbindung in Veranstaltungen und Projekte der GIZ in Schwellen- und Entwicklungsländern eine höhere Internationalität“, beschreibt eine Presseerklärung vom 15.10.2014 das angestrebte Ziel. Die gemeinsame Herausgabe der Fachzeitschrift Rural 21, die Mitarbeit im Strategischen Begleitkreis der Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“ oder die gemeinsame Arbeit im GFFA Berlin e.V. sind Beispiele des gemeinsamen Wirkens. Der jetzt endende Beratungseinsatz von Thomas König als Business Scout ist in diesem Zusammenhang zu sehen.Mit seiner Unterstützung konnte die Kooperation gestärkt und mit entwicklungspolitisch relevanten Akzenten versehen werden.

Weg zu mehr Austausch ist vorbereitet

Die Kooperation zwischen DLG und GIZ sollte mit dem auslaufenden Beratungseinsatz auf keinen Fall beendet werden – im Gegenteil: der Weg zu mehr Austausch und Zusammenarbeit ist vorbereitet! Für allgemeine Fragen zur Zusammenarbeit mit der GIZ steht Petra Jacobi (petra.jacobi@giz.de) als aktuelle Ansprechperson zur Verfügung und die Kontaktadresse von Thomas König (thomas.koenig@giz.de) bleibt bestehen. Er wechselt in den nahegelegenen GIZ-Standort Eschborn in das Vorhaben Fund for the Promotion of Innovation in Agriculture (i4Ag) & Global project Agropolicy Advisory and Innovation Fund Innovation4ag - 2030 | ONEWORLD No Hunger (weltohnehunger.org).