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30 Prozent könnten schneller kommen als gedacht

Die derzeit stark wachsende Nachfrage nach Bioprodukten prägt das Umfeld der Öko-Branche, die Vorzeichen stehen auf Wachstum. Dennoch wird das Ziel, 30 Prozent Ökolandbau im Jahr 2030 zu erreichen, breit diskutiert. So bestehe das Risiko, dass das Angebot an Bioprodukten infolge des politischen Anschiebens der Erzeugung stärker wächst als die Nachfrage. Infolgedessen könne eine Phase des Preisdrucks entstehen. Andere Einschätzungen besagen, dass 30 Prozent Ökolandbau schneller erreicht sein werden als derzeit gedacht.

Unabhängig von der Geschwindigkeit des Marktwachstums wirkt sich der steigende Absatz der Bioprodukte im klassischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) auf die Vermarktung aus: Prägte bisher die partnerschaftliche Vermarktung der Bioprodukte das Umfeld am Markt, ist mit dem Volumenzuwachs im klassischen Lebensmitteleinzelhandel eine zunehmende Preisorientierung zu erwarten. Damit geht für die Biobranche die Notwendigkeit einher, die Prinzipien des Biolandbaus zu stärken, um das Vertrauen der Käufer von Bioprodukten zu erhalten.

Doch die zunehmende Bedeutung des LEH ist nur eine Seite der „Vermarktungsmedaille“. Vermarktungsformen mit direktem Bezug zum Lebensmittelkunden wie Direktvermarktung, solidarische Landwirtschaft oder Konzepte der Regionalwert-AG´s gewinnen an Bedeutung, sodass der Spielraum der Vermarktung für Öko-Landwirte groß bleibt.

Wie das Ziel „30 Prozent Ökolandbau in 2030“ zu erreichen ist, wird der Ausschuss mit Öko-Landwirten, Öko-Verarbeitern und Öko-Händlern beim Forum Ökolandbau der DLG-Wintertagung am 23. Februar 2022 in Münster diskutieren. Die Veranstaltung zeigt der Öko-Branche Entwicklungsperspektiven auf und gibt umstellungsinteressierten Landwirten Einblicke in die dynamische Entwicklung der Ökobranche. 

In der zweiten Tageshälfte der Ausschusssitzung besuchten die Ausschussmitglieder den Demeter-Bertrieb von Elisabeth und Gyso von Bonin, Hofgut Eggerinhausen. Elisabeth und Gyso von Bonin stellten das Hofgut vor zwei Jahren auf Demeter um und erzeugen Gemüse und Getreide. Die Produkte wie Gemüse, Getreide und Brot finden im Hofladen und auf dem Wochenmarkt in Arnsberg ihre Abnehmer https://hof-eggeringhausen.de/. Die Ausschussmitglieder erhielten umfassende Informationen über die Neueinrichtung des Betriebes und den Aufbau der Direktvermarktung.

Weitere Informationen bei Dr. Achim Schaffner, DLG-Fachzentrum Landwirtschaft, Tel.: 069-24788-321, a.schaffner@dlg.org