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Ländliche Regionen

Julia Klöckner zum Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse

Ländliche Regionen werden zu Recht als die Kraftzentren unseres Landes bezeichnet. Aber: Wie sehen die Menschen in Deutschland eigentlich das Land, was macht es attraktiv, wie werden die Lebensverhältnisse in ländlichen geprägten Landstrichen bewertet? Um das zu erfahren, hat unser Ministerium eine Umfrage in Auftrag gegeben und Menschen befragt, in der Stadt und auf dem Land.

Die Ergebnisse zeigen vor allem eines: Unsere ländlichen Regionen sind attraktive Orte zum Leben. Das sagen 71 Prozent der Befragten. Bei denen, die auf dem Land zuhause sind, sind es sogar 80 Prozent. Mit den Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind ebenfalls 80 Prozent grundsätzlich zufrieden, mit der hausärztlichen Versorgung sind es rund Dreiviertel der Befragten. Auch hat die große Mehrheit von weit über 80 Prozent nicht das Gefühl, abgehängt zu sein.

Diese Ergebnisse stehen für den Erfolg unserer Politik für die Ländlichen Räume. Mit ihr fördern wir die Nahversorgung, Mobilität, Digitalisierung, Kultur und das Ehrenamt. In vielen Bereichen der Daseinsvorsorge haben wir Modellprojekte gefördert, die zu Leuchttürmen geworden sind und von denen auch andere Kommunen und Gemeinden profitieren – von vollautomatisierten Dorfläden über Mitfahrerbänke für Menschen ohne Auto bis zu Mehrfunktionshäusern mit Platz für Co-Working oder Landarztpraxen. Auf das Erreichte bin ich stolz. Uns ist ein großer Schritt gelungen auf dem Weg hin zu unserem politischen Ziel der gleichwertigen Lebensverhältnisse. Diese sind eine zentrale Voraussetzung für eine funktionierende, solidarische Gesellschaft. Damit die Menschen dort leben können, wo sie leben wollen.

Es bleibt aber noch viel zu tun. Denn die Umfrageergebnisse und die Erfahrungen haben auch gezeigt, dass es weiterhin Defizite gibt. Zum Beispiel schätzen weniger als die Hälfte der Befragten das Land als Arbeitsort. Und nur 61 Prozent der Befragten bezeichnen ihre Internetversorgung als gut oder sehr gut. Dass hier Verbesserungsbedarf besteht, ist gerade auch im Hinblick auf die zunehmende Entkopplung von Wohn- und Arbeitsort klar. Zudem ist die Anbindung an schnelles Internet auch unabdingbar für gute, attraktive Arbeitsplätze. Um hier Abhilfe zu schaffen haben wir als Bundesregierung allein für die Beseitigung der „weißen Flecken“ 1,1 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Auch im Bereich Mobilität bestehen noch große Unterschiede zwischen Stadt und Land: Während in den Ballungsräumen 65 Prozent der Befragten die Taktung des öffentlichen Personennahverkehrs gut finden, gilt dies in den sehr ländlichen Regionen derzeit nur für jeden dritten Befragten. Es ist klar, dass es auch hier in der Zukunft noch einiges zu tun gibt.

Die Befragung stellt eine wichtige Grundlage für die künftige Politikgestaltung dar. Sie zeigt, dass viele Menschen gerne auf dem Land leben wollen. Sie zeigt auch, wo wir gleichwertigen Lebensverhältnissen schon nahe sind und wo wir noch nachsteuern müssen – für ein gleichwertiges Neben- und Miteinander von Stadt und Land.