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Künstliche Intelligenz und Lebensmittelverluste

Zu einem ersten übergreifenden digitalen Workshop luden die drei Dialogforen Primärproduktion, Verarbeitung sowie Groß- und Einzelhandel ein, um mögliche Reduzierungspotenziale an den Schnittstellen zwischen diesen drei Sektoren zu beleuchten. Kernthemen waren die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) und die Frage, ob und inwieweit KI-Systeme hier erfolgversprechend für eine Reduzierung von Lebensmittelverlusten und -abfällen sind.

Die über 70 Teilnehmenden waren bunt gemischt und stammten aus den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk & Industrie, Maschinenbau, Handel, Consulting, Softwareentwicklung, Öffentliche Stellen, Verbände sowie Forschung & Lehre.

Zu den präsentierenden Akteuren gehörte REIF (Resource-efficient, Economic and Intelligent Foodchain). REIF hat das Ziel, Verschwendung in der Lebensmittelindustrie durch Künstliche Intelligenz zu verringern. Das Projekt berichtete sehr praktisch aus dem konkreten Teilprojekt mit den Firmen tegut… (Lebensmittelhandel), Hochland (einer der führenden Käsehersteller) und dem KI-Dienstleister Spicetech.

Die Living Retail Plattform RELEX zeigte auf, wie spezialisierte KI-Ansätze entlang der gesamten Supply Chain auf einer einzigen Plattform wirken können. Besonders wichtig: Die möglichst komplette Integration der Methoden, aber auch die Modellierung von Verbraucher- und Verderbsverhalten.

„Nachhaltigkeit und Profitabilität in Einklang bringen“ war das Credo im Impuls der weltweiten Plattform BlueYonder.

Ein Blick auf ein in Tschechien durchgeführtes Projekt mit der Handelskette Globus bot praktische Einblicke im Hinblick auf das Ziel, Transparenz in den eigenen Abläufen zu ermöglichen.

Fast wie ein Leitfaden wirkte die Präsentation von thinktory, einem Spezialisten für IT-gestützte Prognosesysteme: Voraussetzungen und Risiken des KI-Einsatzes wurden hier beleuchtet; das Thema „Retouren“ wurde als Beispiel für eine zu optimierende Planung herangezogen.

Im Anschluss an die Impulse entwickelte sich eine lebhafte, fachliche Diskussion, u. a. zu Fragen einer Standardisierung, den nötigen Anschlussfähigkeiten zwecks Plattformlösungen, der Akzeptanz und Bereitschaft des Mittelstandes, zu logistischen Aspekten der Rohstofftransportwege und nicht zuletzt auch zur Verbraucherbildung.

Grundsätzlich zeigte sich,

  • …dass es äußerst sinnvoll ist, die gesamte Kette der Lebensmittelversorgung zu betrachten, um Effizienzpotenziale noch besser auszuschöpfen.
  • … dass eine KI-basierte Lösung aus technischer Sicht gut umsetzbar ist.
  • … dass Hemmnisse vor allem auftreten, wenn (individuell) zu wenig Informationen und Erfahrungen mit KI-basierten Systemen vorliegen.
  • … dass das notwendige Vertrauen der Beteiligten untereinander zum Beispiel durch Testen und Pilotierung für die (gemeinsame) Nutzung von KI-Ansätzen geschaffen und durch konkrete aktuelle Projekte auch schon belegt werden kann.

Die Koordinatoren der Dialogforen Primärproduktion und Verarbeitung (DLG) sowie Groß- und Einzelhandel (CSCP) stehen in diesem Sinne gerne für anschließende Vernetzungsaktivitäten zur Verfügung.