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Raps: Weltweit wird Ware knapp

Deutschlands Ölmüller verarbeiteten im vergangenen Jahr mit 9 Mio. t deutlich mehr Rapssaaten als heimische Äcker hergaben, berichtet der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie e.V. (Ovid) vor kurzem. “Das Potential eines nachhaltigen Rapsanbaus ist in Deutschland längst nicht ausgeschöpft“, kritisiert Jaana Kleinschmit von Lengfeld und fügt hinzu: „Nach Rückgängen in den vergangenen Jahren wünschen wir uns wieder mehr von dieser für Honigbienen und Fruchtfolgen wichtigen Ölfrucht auf deutschen Feldern.” 

Ovid verweist auf Experten „die schätzen, dass Deutschland dieses Jahr rund 3,5 Mio. t Rapssaaten erntet“. Das entspricht der Erntemenge des Vorjahres. Im Rekordjahr 2014 holten deutsche Landwirte noch rund 6 Mio. t Raps vom Acker.

Ein Großteil der nach Deutschland importieren Ware stammt laut Ovid aus Ländern wie der Ukraine, Frankreich oder Ungarn. Einfuhren aus Kanada und Australien hätten in den Jahren an Bedeutung gewonnen.

Der Verband führt weiter aus: Weltweit werde Raps immer knapper. In Kanada hätten Wetterextreme mit Temperaturen von bis zu 50 °C die Ertragsaussichten erheblich verschlechtert. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium schätze die kanadische Ernte auf 16 Mio. t - ein Rückgang um 3 Mio. t gegenüber dem Vorjahr. Voraussichtlich könnten weder die gute Ernte der Ukraine noch die erwartete Rekordernte in Australien diese Ausfälle kompensieren. Deutschland und die EU könnten es möglicherweise schwer haben, die Importmengen aus dem Vorjahr zu erzielen und die Nachfrage komplett zu decken.