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IPZ forscht zum Pflanzenschutzmitteleinsatz

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert ein Projekt am Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum in Bernburg-Strenzfeld, das Verfahren zur Verringerung und Vermeidung des chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Landwirtschaft erforschen soll. Partner des Projektes „ReNuWi - Reihenbezogener Ackerbau mit reduziertem chemischem Pflanzenschutz und Förderung von Nützlingen und Wildkräutern in der Fläche“ sind neben der DLG die Hochschule Anhalt und die Firma Schmotzer.

Weitere Unterstützung erfährt das Projekt durch das Thünen-Institut, die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt, die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt, den Bauernverband Salzland, das Demeter-Gut Holzhausen und den Landwirtschaftsbetrieb Meine Claus GbR.

Ziel des Projektes ist, den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel durch unterstützende Umweltfaktoren, neue Technologien und gesellschaftlich akzeptierte pflanzenbauliche und technische Maßnahmen deutlich zu verringern. Pestizide in der Landwirtschaft gelten als eine der Hauptursachen für den Rückgang der Artenvielfalt. Um die Anwendung von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und gleichzeitig Erträge, Nützlinge, regionale Agrobiodiversität sowie Bodengesundheit auf der Ackerfläche zu fördern, sollen neue Anbaumethoden entwickelt werden.

Reihenanbau im Fokus

In dem geplanten Projekt soll hierfür der seit über sieben Jahren am Standort des DLG-IPZ untersuchte reihenbezogene Anbau von Flächenkulturen im konventionellen Ackerbau weiterentwickelt und dadurch neue Pflanzenschutzmethoden entwickelt werden. Durch eine gezielte Einsaat von Wildkrautmischungen in die Kulturzwischenreihen soll zum einen die Erntekultur gesund erhalten und zum anderen das Unkraut unterdrückt werden. Dazu werden auch exakt geführte mechanische Hack- und Pflegetechnologien entwickelt, um die Zwischenbestände zu erhalten.

Strip Till im Vergleich

Mithilfe einer präzisen und kombinierten Applikationstechnik für Pflanzenschutzmittel können die Erntekultur gegen Schaderreger behandelt und zugleich Boden und Wildkräuter geschont werden. Wildpflanzen können langfristig als Lebendmulch in die Anbaufläche integriert werden und erhöhen dadurch die regionaltypische Agrobiodiversität, sie fördern die Bodengesundheit und damit die Fitness der Nutzpflanzen. Durch eine Auswahl nützlingsfördernder Wildpflanzen werden positive Effekte auf Nützlingspopulationen erwartet.

Wirtschaftlichkeit Teil der Bewertung

Um diese neuen Ansätze im Pflanzenbau für landwirtschaftliche Betriebe attraktiv zu machen, ist auch eine wirtschaftliche Bewertung der Verfahren Teil des Projektes, ebenso wie die Praktikabilität in der Durchführung der Verfahren. Alle Projektbeteiligten werden ihre Expertise in die Systementwicklung und -bewertung einbringen und für einen umfassenden Wissenstransfer in die Praxis sorgen.

Das Projekt ist am 1. August 2021 mit einer Laufzeit von 36 Monaten gestartet.

Ansprechpartnerin im DLG-Pflanzenbauzentrum ist Siv Biada, s.biada@dlg.org