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Abschlussbericht zum Projekt GrainUp liegt vor

Im Verbundprojekt „Innovationsforschung zum Futterwert von Getreide und seiner Verbesserung – GrainUp“ arbeiteten Wissenschaftler der Bereiche Tierernährung und Pflanzenzüchtung in insgesamt zwölf Teilprojekten sehr eng an einer, mit innovativen tierexperimentellen Methoden, umfassenden Charakterisierung des Futterwertes von Getreide.

Darin eingeschlossen wurde die Energie-, Protein- und Phosphorverdaulichkeit bei den verschiedenen Tierarten mit dem Ziel ermittelt, die Effizienz beim Einsatz heimischer Getreide zu erhöhen und Ausscheidungen umweltrelevanter Verbindungen zu reduzieren.

Des Weiteren wurden Schnellverfahren zur Beurteilung der Getreidequalität entwickelt, Effekte der Futtermittelaufbereitung auf die Tiergesundheit untersucht und die Auswirkungen von möglichen Klimaveränderungen näher betrachtet.

Wegen des hohen Gehaltes an Stärke gilt Getreide als wichtige Energiequelle in Nutztierrationen. Zwar enthält es (nur) etwa 9 bis 14 Prozent Rohprotein, bei hohen Anteilen im Mischfutter beziehungsweise der Ration wird dennoch der überwiegende Teil des Aminosäurenbedarfs abgedeckt und dazu noch reichlich Phosphor geliefert. Daher ist die umfassende chemisch-analytische Charakterisierung hinsichtlich des optimalen Einsatzes in der Fütterung unerlässlich, oft aber unzureichend dokumentiert.

Des Weiteren fallen durch die verstärkte Nutzung von Getreide für die Bioethanolherstellung große Mengen proteinreicher Koppelprodukte an, die sinnvoll in der Tierfütterung genutzt werden sollten.

Im Rahmen des Projektes wurden die Kulturarten Wintergerste, Hafer, Mais, Winterroggen, Wintertriticale und Winterweizen untersucht.

Die teilprojektübergreifenden Ziele dieses Verbundprojektes waren:

  • Umfassende Charakterisierung des Futterwertes verschiedener Getreidearten und ihrer Variation auf der Basis innovativer tierexperimenteller, laboranalytischer und technischer Verfahren.
  • Bereitstellung neuer Daten zum Futterwert und zu unerwünschten Stoffen für aktuelle Getreidequalitäten über die DLG-Datenbank Futtermittel für die Praxis (Mischfutterindustrie, landwirtschaftliches Beratungswesen und Landwirtschaft).
  • Entwicklung von Verfahren, die der Wirtschaft eine Bewertung des Getreides unter den Bedingungen der jeweiligen Arbeitsroutine ermöglichen.
  • Steigerung der Effizienz des Einsatzes von Energie, Protein und Phosphor aus Getreide in der Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere.
  • Verminderung von Emissionen N-haltiger Gase aus der Tierhaltung und Steigerung der Effizienz bei der Nutzung knapper Phosphorressourcen.
  • Optimierung der Getreidezerkleinerung bis hin zu aufwändigeren Verarbeitungstechniken (mit Energieeintrag), die den Hygienestatus des Futters und damit die Tiergesundheit verbessern.
  • Einschätzung der langfristigen Konsequenzen des Klimawandels für den Futterwert des Getreides.

Die Ergebnisse aus GrainUp stellen für die unmittelbare Anwendung in der Wirtschaft innovative Verfahren bereit, die einen noch effizienteren Einsatz von Getreide als Futtermittel ermöglichen, auch unter dem Aspekt der Veränderungen, die sich aus dem Klimawandel ergeben. Hierdurch werden die Rationszusammensetzungen tierart- und leistungsspezifisch optimiert. Unterstützt wird dies durch neue Erkenntnisse zur Getreideverarbeitung im Hinblick auf die Tiergesundheit und die hygienische Sicherheit der Futtermittel.

In Konsequenz werden die Ergebnisse dieses Projektes zu einer erhöhten Ausnutzung der im Getreide vorhandenen Energie sowie von Protein und Phosphor bei der Erzeugung von Lebensmitteln tierischer Herkunft führen. Damit sind, insbesondere über die verminderte Ausscheidung von Phosphor und Stickstoff, auch positive Wirkungen auf Umwelt und Klima verbunden.

Bislang entstanden aus dem Verbundprojekt insgesamt:

  • 43 Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften,
  • 117 Beiträge zu wissenschaftlichen Tagungen,
  • 14 Dissertationen,
  • 25 Bachelor- und Masterarbeiten und
  • viele Beiträge auf anwendungsnahen Fachtagungen.

Die Förderung des Vorhabens erfolgte aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) - inzwischen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) - über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung.

Zusätzlich wurde das Verbundprojekt von Unternehmen der privaten Wirtschaft finanziell wie auch durch Sachmittel und Analysen unterstützt. Die DLG wirkte als Verbundpartner in diesem Projekt mit.

Ausführliche Informationen inklusive des Abschlussberichts zum Projekt GrainUp sind auf der Homepage des Projekts abrufbar (https://grain-up.uni-hohenheim.de)