Zum Hauptinhalt springen

„Die DLG ist für mich die Plattform schlechthin“

Alfons Göbel ist praktischer Landwirt im rheinland-pfälzischen Ehlenz, DLG-Mitglied und großer Russland-Freund. Er hat schon einige landwirtschaftliche Reisen dorthin unternommen. Im DLG-Newsletter berichtet er, weshalb ihm Aus- und Weiterbildung so wichtig ist, warum er in die DLG eingetreten ist und wie er vom vielfältigen Angebot der DLG schon profitiert hat.

Herr Göbel, in Ihrem Leben spielt die Landtechnik eine große Rolle?

Alfons Göbel: Technik, vor allem aber Landtechnik, hat mich immer schon begeistert und fasziniert. Die Funktionalität, der Umgang damit und auch die Ergebnisse auf den Feldern haben mir immer viel Freude bereitet. Das hat mich dazu bewogen Landmaschinenmechaniker zu werden.

Dann sind von der Landtechnik zur Landwirtschaft gekommen?

Göbel: Ja. Ich hatte den Wunsch, Maschinenbau zu studieren, doch es sollte anders kommen. Eigentlich sollte mein Bruder den Betrieb weiterführen, aber daraus wurde dann nichts. So entschloss ich mich, eine zweite Ausbildung zum Landwirt zu beginnen. Ich habe dann den elterlichen Betrieb übernommen, den staatlich geprüften Wirtschafter absolviert, mit 24 Jahren die Meisterprüfung zum Landwirt abgelegt und mich in einer zweijährigen Ausbildung an der Fachhochschule zum Agrarbetriebswirt weitergebildet.

Aus- und Weiterbildung ist Ihnen sehr wichtig …

Göbel: Mir liegt viel daran, mein Wissen über Grünlandmanagement, Futterbau, Ackerbau, Nährstoffmanagement und Bodenkunde weiterzugeben, sei es an Azubis, bei Erwachsenen-Schulungen oder in Vorträgen. Seit mehr als 20 Jahren bilde ich junge Menschen im Beruf des Landwirtes aus. Die Anzahl junger Frauen hat sich auf meinem Betrieb mit der Anzahl junger Männer die Waage gehalten. Ich habe keinen Unterschied im Geschlechte bei der Wahl meiner Azubis gemacht. Sie haben von mir viele Grundlagen vermittelt bekommen. Der Umgang und die Anwendung von Hightech-Landtechnik haben genauso dazu gehört wie die Fütterung, Pflege und der Umgang mit den Milchkühen und Jungtieren.

Das Grünland liegt Ihnen dabei besonders am Herzen?

Göbel: Die Pflege und Düngung der Grasbestände ist ein besonderer Schwerpunkt auf meinem Betrieb. Bodenuntersuchungen, Pflanzenzusammensetzung, Narbendichte, Reifegrad und Erntetermin entscheiden über Ertrag, Energie und Proteingehalt. Seit 30 Jahren praktiziere ich eine genaue Planung der Pflanzenzusammensetzung und Nährstoffzufuhr des Grünlandes auf meinem Betrieb. Seit zehn Jahren leite ich den Grünlandausschuss der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Auch im Ackerbau lege ich Wert auf Ressourcenschonung und praktiziere eine fünfgliedrige Fruchtfolge mit moderner Technik. Um das alles zu realisieren, bin ich vor 20 Jahren der DLG beigetreten und Mitglied geworden.

Die DLG hat Ihnen dabei geholfen, einige Weiterbildungen, unter anderem durch Reisen nach Russland zu absolvieren …

Göbel: Die DLG ist für mich die Plattform schlechthin, höchste internationale Fachkompetenz für meinen Betrieb zu bekommen und Trends wahrzunehmen. Sie bietet über das Jahr eine Vielzahl an internationalen Veranstaltungen und Fachmessen. Durch die DLG bekam ich zudem die Möglichkeit, mein eigenes Wissen weltweit zu kommunizieren. Ich war bereits mehrmals in Polen, Russland, Tatarstan, Kasachstan, Usbekistan und der Mongolei zu Vorträgen und Beratungen eingeladen.

Ich bin begeistert von Russland, seinen Menschen, den Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Nirgendwo sonst sind mir ehrlichere, wissbegierigere, geradlinigere und gastfreundlichere Menschen begegnet, völlig anders, als in den Medien dargestellt. All diese Reisen sind für mich durch die DLG möglich geworden. Wann immer es mir die Familie und der Betrieb erlauben, nehme ich diese Art von Weiterbildung gerne wahr.

Sie engagieren sich auch in der DLG?

Göbel: Schon seit vielen Jahren begleite ich den DLG-Ausschuss für Grünland und Futterbau. 2016 habe ich die Möglichkeit bekommen, eine 60-köpfige Delegation, bestehend aus dem DLG-Ausschuss für Grünland und Futterbau und dem DLG-Ausschuss Futterkonservierung, auf meinem Betrieb zu empfangen. Mein Grünland-Wissen konnte ich dann auch an anderer Stelle weitergeben und habe in Kasachstan ein Seminar für Futterbau und -technik geleitet und in der Mongolei über ressourcenschonenden Feldfutterbau referiert. Durch mein ehrenamtliches Engagement habe ich eine große innere Zufriedenheit erfahren und bin dankbar, dass mir meine Familie dies ermöglicht hat.

Die Fragen stellte Angelika Sontheimer.