Strip-Till über die gesamte Fruchtfolge – Kann das funktionieren?
Ziel der Forschungsarbeit von Jan Christian Dette war, auf Grundlage des Langzeitsystemvergleiches zur Bodenbearbeitung eine mögliche, betriebsbezogene Umstellung auf eine fruchtfolgeübergreifende Strip-Till-Bewirtschaftung zu untersuchen. Dazu wurden folgende Forschungsfragen gestellt:
a) Ist die Streifenbodenbearbeitung der Mulchsaat und der Direktsaat in Bezug auf die Prozesskostenfreie Leistung überlegen? Gibt es bodenbearbeitungsbedingte Auswirkungen auf die quantitativen Ernteergebnisse?
b) Welche Vorteile bringt die P/K-Unterfuß- beziehungsweise Unterflurdüngung monetär und ökologisch?
c) Kann sich das Strip-Till Verfahren neben herkömmlichen Systemen zur Bodenbearbeitung in einem 500-ha-Betrieb etablieren?
Zur Beantwortung dieser Fragen wurde ein Feldversuch auf verschiedenste Parameter untersucht, analysiert und anschließend mit der Literatur verglichen. Als zu untersuchende Parameter wurden der Ertrag, die Direkt- und Arbeitserledigungskosten sowie die Direkt- und Prozesskostenfreie Leistung der jeweiligen Kultur ermittelt und verglichen. Die Prozesskostenfreie Leistung diente als entscheidende Kennzahl bezüglich der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
Der Versuch beinhaltete die Bodenbearbeitungssysteme Mulchsaat, Strip-Till und Direktsaat. Es wurden langfristige Effekte konsequenter Streifenbearbeitung und Düngerapplikation sowie die Anbaueignung regional etablierter Marktfrüchte untersucht.
Aus der Datenerhebung geht hervor, dass das Strip-Till-Verfahren fruchtartübergreifend erfolgreich eingesetzt werden kann. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die ökologischen und monetären Vorteile des Strip-Till-Verfahrens gegenüber den Mulchsaat- und Direktsaatverfahren unterschiedlich stark zum Vorschein kamen. Sie sind vor allem von Umwelteinflüssen, der Wahl der Fruchtart, den Arbeitserledigungskosten und den Eigenschaften der jeweiligen Vorfrucht abhängig.
Weitere Untersuchungen ermöglichten eine Betrachtung der Kostenkalkulation zur Umstellung auf eine fruchtartübergreifende Strip-Till-Bewirtschaftung. Dabei konnte das Strip-Till-Verfahren neben den herkömmlichen Systemen zur Bodenbearbeitung in Bezug auf die Ökonomie überzeugen.
Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sprechen, unabhängig von der Flächenausstattung und Betriebsgröße, für die Anwendung des Stip-Till-Verfahrens.
Es ist nun Aufgabe der DLG, nach der diesjährigen Ernte alle gesammelten Teilergebnisse zu einem abschließenden Ergebnis für den Systemvergleich Fruchtfolge zusammenzustellen. Auch die begleitenden DLG-Fachgremien sind bei der Bewertung der Übertragbarkeit in die Praxis gefragt.