Neu! DLG-Forum Rindermast und Mutterkuhhaltung
Am 5. und 6. März treffen sich erstmals Deutschlands Rindermäster, Fressererzeuger und Mutterkuhhalter zum Austausch über aktuelle Herausforderungen und zur Diskussion über neue Wege in der Rindfleischproduktion.
Auftakt der Tagung mit dem Titel „Rindfleischproduktion heute und morgen!“ ist es einen Überblick zur deutschen Struktur im Bereich der Rindfleischproduktion zu geben. Bisher gibt es kein überregionales Netzwerk in Deutschland und das obwohl es nach Frankreich der zweitgrößte Rindfleischerzeuger in der EU ist und im Jahr 2016 1,1 Mio. t Rindfleisch produziert hat. Der durchschnittliche Verzehr von Rindfleisch beträgt in Deutschland rund 10 kg pro Kopf und Jahr, wobei der Großteil des Rindfleisches von Bullen und Altkühen kommt.
Die für die Rindfleischerzeugung wichtigsten Bundesländer sind Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Brandenburg ist das Bundesland mit den meisten Mutterkühen mit über 90.000 Tieren. Vor allem bei der Mutterkuhhaltung ist der Anteil an ökologischer Landwirtschaft hoch. Der Gesamtanteil an Biorindfleisch beträgt aber lediglich 4,4 Prozent.
Von der nationalen Rindfleischproduktion geht es weiter zur internationalen Produktion, wo uns Dr. Claus Deblitz, stellvertretender Leiter des Thünen-Institut für Betriebswirtschaft einen Überblick darüber geben wird, wie Deutschland im internationalen Vergleich dastehen und welche Regionen und Länder die Hauptproduzenten sind.
Im Weiteren werden Herausfordernde sowie zukunftsweisende Produktionsverfahren im Hinblick auf Tier, Umwelt und auch Soziales in verschiedenen Arbeitsgruppen mit Referenten aus der Theorie und aus der Praxis besprochen. Bei der ersten Konferenz wird es jeweils einen Arbeitskreis zum Thema Mutterkuhhaltung, Fressererzeugung und Rindermast geben.
Bei der Mutterkuhhaltung beschäftigt sich Dr. Stefan Weber von der LMS Agrarberatung GmbH Rostock und der Mutterkuhhalter Hans-Jörg von Schönfels mit den Herausforderungen der unvollständigen Kostendeckung und der hohen Prämienabhängigkeit in diesem Bereich.
Petra Rauch und Rudolf Gasteiger von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft nehmen das Thema Fressererzeugung in Bayern mit dem Praxisbetrieb Karl-Heinz Schnackig genauer unter die Lupe um im überregionalen Netzwerk herauszufinden ob die Bayern etwas anders machen. Was bei der ökonomischen Rindermast entscheidend ist, darüber sprechen Ulrich Kühnlein, Beratungsdienst Rindermast Baden-Württemberg e.V. mit der Unterstützung des Bullenmastbetriebes Dr. Federolf GmbH.
Von der Ist-Situation wollen wir am zweiten Tag der Konferenz einen Blick in die Zukunft werfen, wo uns Dr. Georg Teepker Gedanken zur Bullenmast der Zukunft vermittelt. Die Anforderungen der Gesellschaft sowie von der Politik steigen. Sei es das Tierwohllabel oder auch neue Auflagen im Bereich Fahrsilobau und beim Stallneubau und so ist es spannend einen Blick in eine mögliche Richtung in der Zukunft zu werfen.
Da das Tierwohl aktueller den je ist, wird uns Markus Schulze Finkenbrink von seinem Bullenmastbetrieb berichten und wie er die Anforderungen nach mehr Tierwohl umsetzt. Neben dem Tierwohl steigt das Interesse der Gesellschaft nach regionalen Produkten. Markus Kaiser, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind berichtet darüber wie ihre Erzeugergemeinschaft eine erfolgreiche Mutterkuhhaltung durch regionale Vermarktung unter anderem in Zusammenarbeit mit EDEKA führt.
Als Abrundung des Programmes wird am Nachmittag ein moderner Bullenmastbetrieb besichtigt, der 2019 einen Roundhouse-Stall mit Platz für 140 Tiere gebaut hat.
Ziel ist es im Forum auf die aktuelle Handelssituation einzugehen und einen überregionalen Austausch unter Landwirten und Beratern zu ermöglichen. Auf diese Weise nehmen so Landwirte neues Wissen für den eigenen Betrieb mit und wandeln im Austausch mit Berufskollegen aktuelle Herausforderungen in zukünftige Chancen um.